Vermülltes Haus wird zur Todesfalle: Messie-Paar verbrennt bei Feuer-Drama

Reichenbach/V. - Es konnten nur noch die verbrannten Körper geborgen werden: Für ein älteres Ehepaar aus Reichenbach (beide 75) wurde das Eigenheim in der Fritz-Ebert-Straße Samstagnacht zur flammenden Todesfalle. Gas strömte aus dem Gebäude und entzündete sich.

Ein Großaufgebot der Feuerwehr von 120 Einsatzkräften löschte den Brand und evakuierte die Anwohner.
Ein Großaufgebot der Feuerwehr von 120 Einsatzkräften löschte den Brand und evakuierte die Anwohner.  © B&S

Die sonst eher ruhige Wohnstraße der Großen Kreisstadt ist noch am darauffolgenden Tag voller Trubel. Feuerwehr, Polizei, Ordnungsdienst - aber auch Schaulustige - versammeln sich hier.

Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt: Das Gebäude droht einzustürzen. Vor dem Abriss müssen aber erst die restlichen Glutnester gelöscht werden. Sogar am Sonntagmittag dringt noch dicker Rauch aus allen Stockwerken, wo in der Nacht zuvor die gasgefüllten Flammenstöße zischten.

Das ältere Ehepaar hatte keine Chance, denn ihr Wohnhaus war komplett zugemüllt: "Die Einsatzkräfte kamen nicht zur Tür rein", erklärt Stadtsprecherin Heike Keßler (57).

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Nachbarin Ute Schneppe bestätigt: "Die Tür ließ sich seit Ewigkeiten kaum mehr öffnen."

Update, 6.22 Uhr: Die Abrissarbeiten werden frühestens an diesem Montag abgeschlossen. Das sagte ein Polizeisprecher am frühen Montagmorgen.

In der Reichenbacher Fritz-Ebert-Straße brannte ein Wohnhaus aus. Das ältere Ehepaar (beide 75) im Inneren starb in den Flammen.
In der Reichenbacher Fritz-Ebert-Straße brannte ein Wohnhaus aus. Das ältere Ehepaar (beide 75) im Inneren starb in den Flammen.  © B&S
Der Giebel stand lichterloh in Flammen - die Feuerwehr verhinderte, dass der Brand aufs Nachbarhaus übergriff.
Der Giebel stand lichterloh in Flammen - die Feuerwehr verhinderte, dass der Brand aufs Nachbarhaus übergriff.  © B&S
Heike Keßler (57), Sprecherin der Stadt Reichenbach, kam am Tag nach dem Feuer zum Einsatzort.
Heike Keßler (57), Sprecherin der Stadt Reichenbach, kam am Tag nach dem Feuer zum Einsatzort.  © Maik Börner

Feuerwehr kann Übergreifen der Flammen verhindern

Anwohnerin Ute Schneppe wohnt seit ihrer Kindheit in der Fritz-Ebert-Straße, hat eine Nacht wie die am Samstag noch nicht erlebt.
Anwohnerin Ute Schneppe wohnt seit ihrer Kindheit in der Fritz-Ebert-Straße, hat eine Nacht wie die am Samstag noch nicht erlebt.  © Maik Börner

Darum kam die Feuerwehr nicht ins Gebäude, also auch nicht an den Gashahn im Inneren. Stattdessen musste mitten der Nacht die Straße aufgebaggert werden! Die Gasleitung wurde letztlich händisch mit einem Rohrschneider gekappt.

"Wir hatten Angst", erinnert sich die Nachbarin. In der Fritz-Ebert-Straße steht ein Haus am anderen. Manchmal ist dazwischen gerade noch genug Platz für ein Regenabflussrohr - an anderen Stellen passt kaum ein Blatt Papier zwischen die Gebäudewände.

Dass der Brand nicht aufs frisch renovierte Nachbarhaus übergriff, ist dem Einsatz der 120 Feuerwehrkräfte zu verdanken, die konstant mehrere Löschstrahle aufrechthielten.

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Zur Brandursache und zur Höhe des Sachschaden lagen am Sonntag noch keine Erkenntnisse vor. Das Gebäude ist komplett zerstört, eine Abbruchfirma begann noch am Nachmittag, es abzureißen.

Titelfoto: B&S

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