Polizei schnappt Schleuser an der deutsch-tschechischen Grenze

Altenberg/Chemnitz - Die Polizei konnte am Dienstagabend einen Schleuser (55) an der deutsch-tschechischen Grenze festnehmen. Der 55-Jährige wollte offenbar vier Flüchtlinge nach Deutschland schleusen, die zuvor über die Balkanroute geflüchtet waren.

Bei einer Grenzkontrolle konnte die Polizei einen Schleuser (55) festnehmen. (Symbolbild)
Bei einer Grenzkontrolle konnte die Polizei einen Schleuser (55) festnehmen. (Symbolbild)  © 123RF/kzenon

Beamte der Bundespolizei Chemnitz kontrollierten gegen 20 Uhr im Altenberger Ortsteil Rehefeld-Zaunhaus einen Skoda mit deutschen Kennzeichen, der zuvor aus Richtung Tschechien nach Deutschland eingereist war.

Neben dem 55-jährigen Deutschen fand die Polizei auch vier weitere Personen. Schnell wurde klar, dass es sich um Männer aus Syrien im Alter von 17, 19, 24 und 28 handelt.

"Den Ermittlungen zufolge wurden die vier Syrer von Schleusern über die Türkei, Bulgarien, Serbien und Tschechien nach Deutschland gebracht", so ein Polizeisprecher.

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Der Deutsche muss sich nun wegen Einschleusens von Ausländern verantworten. Die Polizei setzte ihn nach den polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß.

Zwei der eingeschleusten Flüchtlinge, der 19- und der 28-Jährige, wurden am Mittwoch nach Tschechien abgeschoben. Die zwei weiteren dürfen vorerst in Deutschland bleiben: "Der 24-Jährige wurde an die Ausländerbehörde Pirna weitergeleitet und der unbegleitete Jugendliche einer Inobhutnahmestelle für Minderjährige übergeben", so ein Polizeisprecher.

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Die Erstaufnahmeeinrichtung in Chemnitz: Noch sind hier Plätze frei, doch bei den aktuellen Flüchtlings-Zahlen könnte die Aufnahmeeinrichtung schon bald voll sein.
Die Erstaufnahmeeinrichtung in Chemnitz: Noch sind hier Plätze frei, doch bei den aktuellen Flüchtlings-Zahlen könnte die Aufnahmeeinrichtung schon bald voll sein.  © Ralph Kunz

Die Einreise der vier Flüchtlinge am Dienstagabend ist kein Einzelfall. Aktuell kommen wieder mehr Menschen nach Sachsen, vor allem aus Syrien und Afghanistan. Oftmals reisen die Flüchtlinge mit dem Zug aus Prag in den Freistaat ein.

Das Problem: Die Plätze in den Aufnahmeeinrichtungen könnten schon bald knapp werden. Bereits 80 Prozent der Flüchtlingsheime in Sachsen sind ausgelastet. Der Freistaat sucht aktuell nach mehr Kapazitäten.

Hauptfluchtländer sind derzeit Syrien, Türkei, Venezuela und Afghanistan. Der Zustrom an Ukraine-Flüchtlingen hingegen ebbt ab.

Titelfoto: 123RF/kzenon

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