Meißen – Hoher Besuch auf dem Meißner Burgberg: Wetter-Star Jörg Kachelmann (63) besichtigte am Donnerstag das Kornhaus, begleitet von Entertainer Gunther Emmerlich (77). Die AfD will das historische Gebäude kaufen, die Promis wollen das verhindern.

"Was müssen wir tun, damit nicht das Unsägliche passiert", fragte Kachelmann. Er war gestern extra aus dem niederbayerischen Straubing nach Meißen gereist.

Vor der Albrechtsburg traf er sich mit TV-Urgestein Emmerlich und dem Meißner SPD-Landtagsabgeordneten Frank Richter (62). Mit vielen Begleitern ließen sie sich das Kornhaus zeigen von Dom-Führer Götz Bergmann (53).

Hintergrund: Das Kornhaus neben der Albrechtsburg ist seit Jahren ungenutzt, am 4. Juli soll es zwangsversteigert werden.

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Der Freistaat will es nicht kaufen - die AfD schon. Die Rechten wollen dort ein Schulungszentrum einrichten, wie sie vor rund zwei Wochen verkündeten.

Die Dresdner SPD-Politikerin Sophie Koch (28) rief auf Twitter zum Spenden auf, um der AfD das Kornhaus wegzuschnappen. Wetterfrosch Jörg Kachelmann schloss sich an.

Kachelmann begutachtete die alten Stallungen des Kornhauses, dachte über Lösungen nach: "Mir selbst fallen nur alte 68er-Methoden ein. Gunther Emmerlich und ich könnten in den Hungerstreik treten", witzelte er.

Davon war Emmerlich nicht ganz überzeugt, schlug stattdessen vor: "Ich könnte ein Benefiz-Konzert für das Kornhaus spielen."

Darauf Kachelmann: "Da könnte ich zumindest die Karten abreißen. Ich hab ja nichts gelernt außer Wetter."

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Eine Vision für die künftige Nutzung präsentierte Michael Gelinsky (54) vom Verein "Rettet Meißen jetzt": "Hier könnte ein Museum der sächsischen Landesgeschichte entstehen." Denkbar sei eine Eröffnung im Jahre 2029, dann feiert Meißen sein 1100-jähriges Jubiläum.

Bis dahin will auch der SPD-Abgeordnete Richter ein saniertes Kornhaus sehen: "Die 'Wiege Sachsens' ist ein Gesamt-Ensemble, das Kornhaus gehört dazu." Falls der Freistaat sich nicht umstimmen lasse, sei ein Spendenkonto denkbar.

Welche Summe für eine Sanierung nötig wäre, ist noch unklar. Nur das Startgebot für die Zwangsversteigerung am 4. Juli steht fest: Es liegt bei 370.000 Euro.