Tacheles: Sachsen startet ins Jahr der jüdischen Kultur
Dresden - Ein Licht geht an - und ganz Sachsen macht mit! Zu Beginn des jüdischen Chanukka-Festes am Sonntag startet das einjährige Kultur-Fest "Tacheles 2026": Mehr als 365 Veranstaltungen im Freistaat laden zur Begegnung mit lebendiger jüdischer Kultur.
Weniger als ein Prozent der sächsischen Bevölkerung bekennt sich zum Judentum. Zumeist wird über diese kulturell-religiöse Minderheit ausgehend von ihrer Verfolgung und Vertreibung berichtet.
Mit "Tacheles 2026" besteht die Möglichkeit, lebende jüdische Kultur kennenzulernen, unterstreicht Annekatrin Klepsch (48, Linke): "Für mich zentral ist, dass diese kulturelle Vielfalt nicht nur in den Städten, sondern ebenso im ländlichen Raum erlebbar sein wird", so die Dresdner Bürgermeisterin für Kultur.
Die Geschichte, die Gegenwart und die Zukunft der jüdischen Kultur in Sachsen könne so erlebt werden. Für Sachsens Kultusminister Conrad Clemens (42, CDU) sei das einjährige Kulturfestival "ein Jahr der Bildung und der gelebten Verantwortung."
So fördert der Freistaat im kommenden Jahr 120 jüdische Künstler mit insgesamt rund 1,2 Millionen Euro. Das Motto "Tacheles" stehe dabei insbesondere für die Selbstverständlichkeit jüdischer Kultur in Sachsen.
Organisatoren geben sich selbstironisch
Eröffnet wird das Jahresfestival am Sonntag, um 17 Uhr, im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz, wo unter anderem Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) das erste Licht an einem Chanukka-Leuchter feierlich entzünden wird.
Bis zum 12. Dezember 2026 finden dann mehr als 365 Events für Kinder und Jugendliche sowie Führungen, Konzerte und Diskussionsrunden für Erwachsene statt.
Auch die Organisatoren stellen angesichts dieser Mega-Aufgabe selbstironisch die Frage: "Wie meschugge muss man sein?" Na dann - Mazel Tov (viel Glück)! Infos: tacheles.sachsen.de.
Titelfoto: Holm Helis
