Sachsen blüht blau: Lavendel macht Lausitz zur Provence

Niesky - Die Agrargenossenschaft See holt die Provence nach Sachsen. Und zwar mit Lavendel. Die Ernte ist gerade beendet. Derzeit wird aus den Blüten Öl destilliert. Ein Pilotprojekt.

Kritisch: Mitgeschäftsführer Andreas Graf bei den ersten Tests im Lavendelfeld.
Kritisch: Mitgeschäftsführer Andreas Graf bei den ersten Tests im Lavendelfeld.  © Andre Schulze

"Wir sind sehr positiv überrascht von der guten Ernte", sagt Mitgeschäftsführer Tobias Kärber (43).

Insgesamt kamen in diesem Jahr, dem zweiten, 70 Kilo Blüten zusammen.

Der Anbau ist ein Forschungsprojekt. Mit an Bord sind die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, ein Wirtschaftsberater und das sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL), das das Projekt finanziell unterstützt.

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In der Erprobung sind insgesamt drei verschiedene Sorten Lavendel.

Die Blüten duften verführerisch und sind in der Provence (Frankreich) ein echter Touristenmagnet.

Verführerisch: Nadine Schulz (23) von der Agrar eG See prüft den Duft des Lavendels.
Verführerisch: Nadine Schulz (23) von der Agrar eG See prüft den Duft des Lavendels.  © Andre Schulze

In See wird der Lavendal aufgrund des Klimawandels angebaut

In See wird Lavendel aber aus purer Notwendigkeit angebaut. "Wir reagieren damit auf den Klimawandel", so Kärber.

Ziel ist die Gewinnung von Öl. Das passiert mit einer mobilen Destillieranlage aus Schleswig-Holstein direkt auf dem Hof.

Kamen 2020 insgesamt 260 Milliliter zusammen, werden es dieses Jahr 30 Liter sein. Wirtschaftlich ist das noch nicht: Für einen Liter gibt's auf dem Markt rund 100 Euro. Doch allein die Destillation kostet 4000 Euro.

Einen Zusatznutzen bringt der Honig der genossenschaftseigenen Bienen.

Nächstes Jahr läuft die Förderung aus. Dann entscheidet sich, wie es mit dem Lavendel in der Lausitz weitergeht.

Pfiffig: Lavendelernte mit selbstgebauter Apparatur in See bei Niesky.
Pfiffig: Lavendelernte mit selbstgebauter Apparatur in See bei Niesky.  © Andre Schulze

"Viel größer wird die Anbaufläche nicht. Dazu bräuchten wir Spezialmaschinen", so Kärber. "Aber auch mit der derzeitigen Fläche können wir unsere Fruchtfolge diversifizieren."

Titelfoto: Andre Schulze

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