Sachsen im Corona-Modus: Lockdown für Ungeimpfte kommt!

Dresden - Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU) hat am Abend neue Corona-Regeln für den Freistaat Sachsen vorgestellt. Gelten sollen diese ab Montag (22. November) bis zum 12. Dezember.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU) will die Regeln im Freistaat verschärfen.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU) will die Regeln im Freistaat verschärfen.  © Montage: 123RF/drmicrobe, Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Gemeinsam mit Wolfram Günther (48, Grüne) gab er den Lockdown für Ungeimpfte bekannt. "Wir brauchen einen klaren Wellenbrecher", sagte Kretschmer erneut, noch bevor die Beratungen im Kabinett komplett abgeschlossen waren.

In den Beschlüssen der Minister hieß es: "Geimpfte sollen von dieser Maßnahme ausgenommen werden", wie Günther extra betonte. Auch Kinder und Jugendliche seien ausgenommen.

Doch manche Corona-Maßnahmen betreffen eben auch Geimpfte und Genesene. Wirtschaftsminister Martin Dulig (47, SPD) zählte auf: "Ja, ab Montag sollen bestimmte Einrichtungen geschlossen werden."

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Discotheken, Clubs, Bars und Kultureinrichtungen sollen beispielsweise zu bleiben. Messen, lokaltypische sowie Großveranstaltungen werden untersagt.

Dulig erklärte weiter, dass Weihnachtsmärkte auch in diesem Jahr im Freistaat ausfallen werden.

Weihnachtsmarkt-Aus kommt genauso wie Alkoholverbot und Geisterspiele im Fußball!

Weihnachtsmärkte werden in Sachsen geschlossen bleiben.
Weihnachtsmärkte werden in Sachsen geschlossen bleiben.  © dpa/Sebastian Willnow

Gesundheitsministerin Petra Köpping (63, SPD) erklärte weiter, dass wieder ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen eingeführt werden soll. Restaurants dürfen (ebenfalls unter 2G-Bedingungen) zudem nur noch von 6 bis 20 Uhr öffnen.

Sachsen führt auch bereits ab Montag 3G am Arbeitsplatz ein, 2G für Shopping. Auch Bau- und Gartenmärkte betrifft diese Regelung.

Nur noch Geschäfte des täglichen Bedarfs (etwa Supermärkte, Tankstellen, Zeitungsläden, Optiker, Apotheken) dürfen Ungeimpfte dann noch betreten. "Abhol- und Bringedienste bleiben generell weiterhin erlaubt", so Köpping.

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Körpernahe Dienstleistungen werden wieder verboten. Neu: Friseure dürfen unter 2G-Bedingungen weiter arbeiten, genauso Dienstleister mit gesundheitlichem Hintergrund.

Schul- und Profisport bleibt weiterhin möglich. Doch es kommt wieder zu Geisterspielen, Zuschauer sind nämlich vor Ort nicht mehr gestattet. Anderer Sport muss bis Mitte Dezember gar komplett ausgesetzt werden.

Schulen und Kitas sollen weiterhin offen bleiben. Auch Bibliotheken dürfen öffnen. Zoos sollen nur noch die Außenbereiche öffnen.

Wieder Ausgangssperren in Sachsen - doch diesmal nur für Ungeimpfte

Wo die Inzidenz über 1000 liegt, soll es wieder Ausgangssperren geben. Ungeimpfte dürfen dann zwischen 22 und 6 Uhr ihre Wohnungen nur aus triftigem Grund verlassen.

Heftige Einschnitte im Advent stehen Ungeimpften auch im Privaten bevor: Ein Haushalt darf sich nur mit einer weiteren Person treffen. Geimpfte, Genesene und Kinder sowie Jugendliche bis 16 Jahre zählen nicht mit.

Sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte müssten ihre Kontakte um 60 Prozent reduzieren, um die aktuelle Welle zu brechen, erklärten die Minister.

Weil die Lage auf den Intensivstationen so ernst ist, gibt es nun strengere Corona-Regeln im Freistaat.
Weil die Lage auf den Intensivstationen so ernst ist, gibt es nun strengere Corona-Regeln im Freistaat.  © dpa/Matthias Balk
Clubs, Discos und Kultureinrichtungen müssen bis zum 12. Dezember geschlossen bleiben.
Clubs, Discos und Kultureinrichtungen müssen bis zum 12. Dezember geschlossen bleiben.  © dpa/Nicolas Armer
Bis in den späten Abend saßen die Minister zusammen, um diese Regeln zu verabschieden. Noch vor dem finalen Beschluss sagte Chemnitz seinen Weihnachtsmarkt ab und Dresden den Striezelmarkt und alle anderen Märkte. Weitere Absagen kamen zuvor etwa aus Annaberg-Buchholz, Bautzen sowie mehreren Orten im Kreis Nordsachsen.

Titelfoto: Montage: 123RF/drmicrobe, Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

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