Wenn's um Leben und Tod geht: Neue App hilft Sachsens Rettern

Dresden/Pirna - Bei Notfällen können Sekunden über Leben und Tod entscheiden. Mit einer neuen App sind Rettungsdienste in Sachsen jetzt noch schneller. Die Anwendung wurde eigens für den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge entwickelt.

Schnell im Einsatz und schnell bei der Suche nach dem richtigen Krankenhaus: Azubi Michelle Fischer (22) und Notfallsanitäterin Jeannine Trier (27) hilft dabei jetzt die Ivena-App.
Schnell im Einsatz und schnell bei der Suche nach dem richtigen Krankenhaus: Azubi Michelle Fischer (22) und Notfallsanitäterin Jeannine Trier (27) hilft dabei jetzt die Ivena-App.  © Norbert Neumann

Ein Verkehrsunfall mit Schwerverletzten auf der Autobahn oder ein Herzinfarkt in einem Wohngebiet - wenn der Sanka kommt, müssen die Einsatzkräfte schnellstens klären, in welches Krankenhaus der oder die Patienten eingeliefert werden sollen. Komplizierte Anrufe in den Kliniken können sich die Sanitäter ab sofort sparen. Stattdessen bekommen sie alle erforderlichen Informationen direkt aufs Handy.

Möglich macht das "Ivena PZC+". Die App fürs Handy wurde eigens für den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge entwickelt.

"Mit den von uns eingegebenen Eckdaten, sucht die App automatisch das nächstgelegene Krankenhaus mit den für den Patienten spezifischen Anforderungen", sagt der Teamleiter der Rettungswache Pirna, David Mey (35).

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Die betreffenden Abteilungen werden automatisch informiert, einschließlich der prognostizierten Ankunftszeit des Patienten. Seit einem Monat läuft die App im täglichen Betrieb der Rettungswache, und das völlig einwandfrei.

So funktioniert die App "Ivena PZC+"

Handyapp wird bereits in Dresden, Meißen und Sächsischer Schweiz genutzt

David Mey (35), Teamleiter der Rettungswache Pirna, findet die Ivena PZC+ App gut.
David Mey (35), Teamleiter der Rettungswache Pirna, findet die Ivena PZC+ App gut.  © Norbert Neumann

"Wir reduzieren damit deutlich die Zeitverzögerungen bei den Behandlungen unserer Notfallzuweisungen", erklärt der Projektleiter für die Einführung der Ivena-App bei der Integrierten Rettungsleitstelle Dresden, David Sandner (44), in einem Einführungsvideo, das auf Twitter abrufbar ist.

Neben Dresden und Pirna wird die App bereits auch im Landkreis Meißen genutzt. Görlitz und Bautzen wollen folgen.

Ein sächsisches Eigengewächs ist die App aber nur bedingt. "Das dahinter liegende System Ivena eHealth ist ursprünglich eine Idee der Stadt Frankfurt am Main", sagt Gerrit Wiegand (55).

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Er ist geschäftsführender Gesellschafter der Software-Schmiede Mainis im hessischen Offenbach, die das System entwickelte. 141 Kreise in zehn Bundesländern nutzen das Zuweisungssystem bereits - bisher noch ohne die App fürs Handy.

Aber nicht mehr lange. Schon bald soll "Ivena PZC+" über die App-Stores überall erhältlich sein.

Titelfoto: Montage: Norbert Neumann (2)

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