Sprengung erfolgreich! Sperrkreis in sächsischer Gemeinden wieder aufgehoben

Lichtenau - Im Muna-Wald wird gesprengt: Die Gemeinde Lichtenau wird am heutigen Montag einen Teil von Oberlichtenau räumen.

Deutliche Warnungen vor explosiven Stoffen in Lichtenau.
Deutliche Warnungen vor explosiven Stoffen in Lichtenau.  © Ralph Kunz

Die Evakuierung von 580 Einwohnern und Mitarbeitern aus etwa 70 Firmen ist ab 7.30. Bereits um 12.45 Uhr wurde der Sperrkreis wieder aufgehoben. Die Sprengung war erfolgreich.

Der Sperrkreis hatte einen Umkreis von 1000 Metern um das ehemalige Munitionslager.

Auch Pendler und Schüler waren betroffen. Busse und Bahnen durften nicht verkehren.

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Ab 7.35 Uhr ersetzen Busse die Citybahn C14 zwischen Aue und Mittweida.


Kampfmittel-Experten sprengt alte Weltkriegsmunition im Wald

Fundstücke im Ortsteil Auerswalde: Im Wald liegen noch jede Menge Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg. (Archivbild)
Fundstücke im Ortsteil Auerswalde: Im Wald liegen noch jede Menge Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg. (Archivbild)  © Ralph Kunz

Sobald der Sperrkreis frei ist, werden Kampfmittel-Experten alte Weltkriegsmunition im Wald sprengen. Es handelt sich nur um die erste Aktion dieser Art, viele weitere Sprengungen werden folgen. Bürgermeister Andreas Graf (48, CDU) rechnet mit zwei bis drei Sprengungen pro Jahr - "einige Jahre lang".

Im Muna-Wald befand sich ab 1919 ein Artillerielager. Die Nazis nutzten das Munitionslager weiter, legten hier große Vorräte an 21-Zentimeter-Granaten an. Auch das berühmte "Eisenbahngeschütz Dora" mit 80-Zentimeter-Granaten stand hier.

Nach dem Krieg sprengten die Amerikaner die ersten Lager, danach die Sowjets den Rest. Doch ans Aufräumen dachte keiner. Bis heute ist das Gebiet voll mit verrotteten Munitions- und Sprengstoffresten.

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Seit Mai 2019 lässt das Polizeiverwaltungsamt das Areal systematisch durchsuchen.

Erstmeldung: 20. November, 5.50 Uhr, aktualisiert: 20. November, 13.31 Uhr

Titelfoto: Ralph Kunz

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