Stahlindustrie kämpft für günstige Strompreise

Dresden - Klarer könnte die Botschaft des dritten sächsischen Stahlgipfels nicht sein: Sachsen braucht den Brückenstrompreis! Selbst die IG Metall steht hinter der Forderung.

Die Feralpi Elbe-Stahlwerke Riesa verbrauchen 540 Gigawattstunden Strom jährlich. "Das ist, glaube ich, so viel wie alle Haushalte in Dresden zusammen", so Feralpi-Chef Uwe Reinecke (58).
Die Feralpi Elbe-Stahlwerke Riesa verbrauchen 540 Gigawattstunden Strom jährlich. "Das ist, glaube ich, so viel wie alle Haushalte in Dresden zusammen", so Feralpi-Chef Uwe Reinecke (58).  © Picture alliance/dpa/Sebastian Kahnert

Weitere neun Punkte umfasst das Positionspapier, auf das sich Vertreter der Staatsregierung, der sächsischen Stahlbranche und der Gewerkschaft gestern in Dresden geeinigt haben.

"Sonst nehmen wir in Kauf, dass die Branche in der EU nicht mehr wettbewerbsfähig ist", sagte Wirtschaftsminister Martin Dulig (49, SPD).

Laut der Geschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Kerstin Rippel (51), liegt der Industriestrompreis derzeit deutschlandweit bei über zwölf Cent pro Kilowattstunde. Dagegen zahlten Unternehmen in China oder den USA Strompreise von umgerechnet vier bis sechs Cent.

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In der sächsischen Stahlindustrie arbeiten nach Verbandsangaben direkt rund 2600 Menschen. In angeschlossenen Industrien gebe es insgesamt weitere knapp 60.000 Arbeitsplätze.

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (49, SPD): Wir brauchen sofort international wettbewerbsfähige Energiepreise.
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (49, SPD): Wir brauchen sofort international wettbewerbsfähige Energiepreise.  © Ove Landgraf

Bundesregierung muss Entscheidung treffen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (54, Grüne) hatte bereits im Mai ein Konzept vorgelegt, nach dem energieintensive Betriebe der Grundstoffindustrie bis 2030 (deshalb Brückenstrompreis) nicht mehr als 6 Cent pro Kilowattstunde zahlen sollen.

Entscheiden muss die Bundesregierung.

Sie müsste für die Subventionierung insgesamt bis zu 30 Milliarden Euro lockermachen.

Titelfoto: Picture alliance/dpa/Sebastian Kahnert

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