Strafanzeige gegen AfD-Schatzmeister: Hat sich Carsten Hütter den Partei-Porsche geschnappt?

Dresden - Eigentlich bringt ein dickes Erbe Freude. Doch bei der AfD fliegen deshalb die Fetzen: Ein Ex-Parteimitglied wirft dem sächsischen Landtagsabgeordneten Carsten Hütter (56) vor, mit der Hinterlassenschaft geschlampt, sich dabei einen Porsche unter den Nagel gerissen zu haben. Nun beschäftigt sich die Staatsanwaltschaft mit der Sache, der Bundesvorstand wiederum will gegen das Ex-Mitglied vorgehen.

Ein Ex-Mitglied wirft Carsten Hütter (56, AfD) vor, mit der Parteikasse geschlampt zu haben.
Ein Ex-Mitglied wirft Carsten Hütter (56, AfD) vor, mit der Parteikasse geschlampt zu haben.  © imago images/ddbd

Bargeld, Immobilien, Gold und zwei Autos - das Erbe des Ingenieurs Reiner Strangfeld (†79) wird auf mehr als 14 Millionen Euro geschätzt und ging direkt an die AfD.

Dort muss sich nun der Sachse Carsten Hütter unerwarteterweise darum kümmern, denn Anfang des Jahres trat Bundesschatzmeister Klaus Fohrmann (67) plötzlich zurück. Hütter musste als Stellvertreter übernehmen.

Zu dem Erbe soll auch ein Porsche gehören, den die Rechtspopulisten zunächst in ihrer Geschäftsstelle geparkt hatten. Glaubt man dem Ex-AfD-Funktionär Denis Deppe, war dieser plötzlich weg.

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In der Vorstandssitzung, so Deppe öffentlich auf Facebook, soll Hütter dann zugegeben haben, dass die Luxuskarosse in seiner heimischen Garage steht, angeblich zur Aufbereitung.

Ausgerechnet bei dem Abgeordneten, der sich im Internet gegen Mauscheleien mit Luxusautos einsetzte!

Doch die Vorwürfe Deppes gehen weiter: Unterlegt mit einer eidesstattlichen Versicherung behauptet der Braunschweiger, Hütter habe ohne Beschluss einem Sicherheitsmann 9000 Euro aus der Parteikasse gezahlt, einem anderen 20.000 Euro geboten, damit dieser nichts von der Zahlung an den Kollegen ausplaudere. Das wäre strafbar.

"Wenn das alles wahr ist", kommentiert der Bundestagsabgeordnete Jens Maier (58, AfD), "dann muss sich Herr Hütter strafrechtlich verantworten." Tatsächlich steht der Vorwurf der Untreue im Raum.

Carsten Hütter warb selbst mit einem "Sharepic" vor Betrügereien mit Luxusautos.
Carsten Hütter warb selbst mit einem "Sharepic" vor Betrügereien mit Luxusautos.  © PR

Carsten Hütter verteidigt sich

"Alles Unsinn", sagt Hütter gegenüber TAG24. "Der Bundesvorstand hat einstimmig beschlossen, juristisch gegen diese Behauptungen vorzugehen." Ein Parteisprecher bestätigte den Beschluss. Mehr Details will er wegen des schwebenden Verfahrens nicht herausgeben. Auch Deppe hält sich bedeckt, gab aber gegenüber TAG24 an, den Post nicht löschen zu wollen.

Der Fall interessiert mittlerweile auch die Dresdner Staatsanwaltschaft: "Ich kann bestätigen, dass uns eine Anzeige in der Sache vorliegt", sagt Sprecher Jürgen Schmidt (44). Ermitteln könnte sie jedoch erst, wenn Hütters Immunität im Landtag aufgehoben wäre. Ein entsprechender Antrag wurde bis Mittwoch noch nicht gestellt.

Titelfoto: imago images/ddbd

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