Trotz Millionen-Förderung keine Hoffnung: "Tag der Sachsen" vor dem Ende

Dresden/Leipzig - Nach drei Jahren Pause gerade wiederbelebt - doch nun liegt es erneut auf Eis: Sachsens größtes Volksfest, der "Tag der Sachsen", wird 2024 nicht stattfinden. Ob und wie es mit der Großveranstaltung weitergeht, steht in den Sternen.

Ob sie noch einmal einen Sachsentag eröffnen, ist ungewiss: Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU, l.), und Landtagspräsident Matthias Rößler (68, CDU) in Aue.
Ob sie noch einmal einen Sachsentag eröffnen, ist ungewiss: Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU, l.), und Landtagspräsident Matthias Rößler (68, CDU) in Aue.  © Jan Woitas/dpa

Die Ausschreibung läuft bereits seit Oktober 2021, doch bis heute liegt dem Fest-Kuratorium keine Bewerbung einer möglichen Ausrichterstadt vor, bestätigte die sächsische Staatskanzlei TAG24.

"Da eine solche Großveranstaltung eine gewisse Vorlaufzeit zur Vorbereitung benötigt, ist eine Ausrichtung des Festes im Jahr 2024 unwahrscheinlich", erklärte Regierungssprecher Ralph Schreiber (52) auf Anfrage.

Es ist vor allem das finanzielle Risiko, das viele Städte abwinken lässt. Aus diesem Grund sprang auch Frankenberg 2022 als Ausrichter ab.

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Die Gesamtkosten eines Tags der Sachsen bewegten sich bis 2019 ungefähr zwischen anderthalb und zwei Millionen Euro.

Die aktuellen Preissteigerungen, die alle Menschen spüren, schlagen sich auch bei der Organisation einer Großveranstaltung wie dem Tag der Sachsen nieder, so Schreiber.

Fest der Vereine: Susann Küchler und Marcus Hoffmann verkörpern als Bademädchen und Blaufarbenwerker die Symbolfiguren zum letzten Tag der Sachsen.
Fest der Vereine: Susann Küchler und Marcus Hoffmann verkörpern als Bademädchen und Blaufarbenwerker die Symbolfiguren zum letzten Tag der Sachsen.  © Kristin Schmidt

1,66 Millionen Euro für "Tag der Sachsen" in Aue

War das die letzte Feier? Rund 150.000 Besucher zählte der Tag der Sachsen am vergangenen Wochenende in Aue. Bislang gibt es keine Bewerber für eine Fortsetzung.
War das die letzte Feier? Rund 150.000 Besucher zählte der Tag der Sachsen am vergangenen Wochenende in Aue. Bislang gibt es keine Bewerber für eine Fortsetzung.  © Kristin Schmidt

Damit nicht auch noch Aue, wo am Wochenende 150.000 Sachsen feierten, abspringt, hatte der Freistaat seine direkte Fördersumme verdoppelt.

"Während 2018 in Torgau 60.000 Euro und 2019 in Riesa 100.000 Euro flossen, waren für Frankenberg bereits 200.000 Euro vorgesehen. Für Aue standen nunmehr 400.000 Euro bereit", listete die Staatskanzlei die enorme Steigerung auf.

Hinzu kamen noch 120.000 Euro Förderung für die am Fest beteiligten Verbände und Vereine sowie 700.000 Euro aus dem Finanzausgleichsgesetz (FAG).

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Und da laut Staatskanzlei bereits im Jahr 2020 "förderfähige Aufwendungen für die Vorbereitung des Festes" angefallen waren, welches dann pandemiebedingt verschoben wurde, erhielt die Stadt damals schon 440.000 Euro aus FAG-Mitteln. Macht unterm Strich 1,66 Millionen Steuergeld, das für die letzte Sachsen-Sause ausgegeben wurde.

Ob Aue mit dem Geld auskam oder auch noch mal ordentlich zubuttern musste, ist noch nicht klar. Die Stadt hat die Nachbereitung des Volksfestes noch nicht abgeschlossen. Und wie geht es nun weiter mit dem Tag der Sachsen?

Völlig offen! In welchem Turnus das Fest künftig stattfinden soll und in welcher Dimension, werde das Kuratorium beraten und sich dabei mit der "kommunalen Familie" und dem Landtag abstimmen, heißt es aus der Staatskanzlei.

Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt

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