Versorger ziehen Gaspreise vorm Herbst an: Dieser Rentner soll 1146 Euro zahlen - im Monat!

Aue - Sächsische Gas-Versorger erhöhen zum Herbst die Preise. In vielen Haushalten flattern deshalb dieser Tage Briefe mit horrenden Abschlags-Forderungen ein. So manchem geht es wie Hermann Rosenkranz (72) aus Aue-Bad Schlema, bei dem das Gas nun die halbe Rente verbrennt ...

Die Gas-Heizung im Keller kommt Rentner Hermann Rosenkranz (72) nun buchstäblich teuer zu stehen.
Die Gas-Heizung im Keller kommt Rentner Hermann Rosenkranz (72) nun buchstäblich teuer zu stehen.  © Uwe Meinhold

199 Euro hatte Hermann Rosenkranz bisher monatlich für seine Gas-Heizung gezahlt, das reichte für das Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung.

Doch dann kam der Schock-Brief von seinem Versorger Mitgas: "Ich sollte plötzlich 1146 Euro monatlich als Abschlag bezahlen. Ich dachte, die spinnen! Als Rentner kriege ich 1800 Euro im Monat."

Er wechselte kurzerhand zu den Stadtwerken Schneeberg, doch die Rettung ist das nicht. "Die sind nicht viel billiger. Es werden trotzdem 800 bis 900 Euro monatlich werden."

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Rosenkranz war früher Baumeister, hatte 1998 sein Häuschen im idyllischen Bad Schlema gebaut. Seine drei Söhne stehen mittlerweile auf eigenen Beinen, seine Partnerin Andrea (60) geht noch arbeiten.

Trotzdem wird es knapp: "Der Urlaub für nächstes Jahr ist schon gestrichen, mal schön essen gehen fällt auch weg. Bis jetzt konnten wir immer etwas nebenbei sparen, das geht nicht mehr. Im Gegenteil, wir müssen vielleicht den Notgroschen anpacken."

Der neue Abschlags-Plan schockte den Rentner: 1146 Euro pro Monat sind veranschlagt!
Der neue Abschlags-Plan schockte den Rentner: 1146 Euro pro Monat sind veranschlagt!  © Uwe Meinhold

Preissteigerungen betreffen auch andere Kunden

Hermann Rosenkranz (72) blättert die Unterlagen von seinem Gas-Versorger "Mitgas" durch.
Hermann Rosenkranz (72) blättert die Unterlagen von seinem Gas-Versorger "Mitgas" durch.  © Uwe Meinhold

Auf staatliche Hilfen hofft er nicht: "Von der Regierung erwarte ich nichts mehr." Im Notfall wolle er lieber auf die Hilfe unter Nachbarn setzen.

Die Mitgas beliefert in Sachsen rund 60.000 Kunden. Das Unternehmen begründet den enormen Anstieg auf TAG24-Anfrage hauptsächlich mit dem "massiven Anstieg der Beschaffungskosten an den Großhandelsmärkten".

Auch die rund 111.000 Kunden der SachsenEnergie müssen sich ab 1. Oktober auf Preis-Sprünge einstellen, laut Unternehmen liegt die Netto-Erhöhung je nach Produkt zwischen 3,95 Cent und 7,84 Cent pro Kilowattstunde.

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SachsenEnergie verspricht: "Alle Kunden können sich sicher sein, dass wir Preismaßnahmen immer so lange hinauszögern, wie es uns irgendwie möglich ist, und sie stets moderat halten werden."

Titelfoto: Montage: Uwe Meinhold

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