Wegen geplanter Asylunterkunft: Demonstranten stürmen Rathaus von Zittau

Zittau - "Nein zum Heim!" hallte es laut durch die Gänge und den Stadtratssaal des Zittauer Rathauses. Zahlreiche Demonstranten störten am heutigen Donnerstagnachmittag die Sitzung des Stadtrates und versuchten, die Stadtpolitiker zur Rede zu stellen.

Erst protestierten die Demonstranten vor dem Zittauer Rathaus gegen die geplante Flüchtlingsunterkunft, dann darin im Stadtratssaal. Die Polizei musste einschreiten.
Erst protestierten die Demonstranten vor dem Zittauer Rathaus gegen die geplante Flüchtlingsunterkunft, dann darin im Stadtratssaal. Die Polizei musste einschreiten.  © Montage: 123RF/foottoo, Screenshot Twitter/Kai Grebasch

Anlass dafür waren Pläne des Landkreises, im Zittauer Ortsteil Hirschfelde ein ehemaliges Lehrlingswohnheim zu reaktivieren und dort eine Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge einzurichten.

Für den heutigen Donnerstag hatten die "Freien Sachsen" deshalb zum Protest vor dem Rathaus aufgerufen und um 16.30 Uhr zahlreiche Demo-Teilnehmer um sich versammelt.

"Beängstigend, in welchem Ton dort draußen immer wieder gesprochen wird. Zwischendurch auch echte Ängste. Dann wieder nur Wut", schrieb Stadtsprecher Kai Grebasch (47) auf Twitter.

Wärmepumpen-Absatz bricht ein: Kommen dafür jetzt Großanlagen?
Sachsen Wärmepumpen-Absatz bricht ein: Kommen dafür jetzt Großanlagen?

Zum Ende der Demo sind die Aggressionen schließlich hochgekocht. Mehrere Teilnehmer stürmten das Rathaus, drängten sich durch die Gänge und platzten schließlich mit Transparenten sowie lauten Rufen in die Stadtratssitzung hinein.

"Die Polizei kam schnell und mit relativ vielen Kräften", so Sprecher Grebasch gegenüber TAG24. Alleine deren Präsenz hätte schon dazu geführt, dass viele Demonstranten wieder den Weg nach draußen antraten.

Am 27. März protestierten in Hirschfelde zahlreiche Einwohner gegen die geplante Asylunterkunft im ehemaligen Lehrlingswohnheim.
Am 27. März protestierten in Hirschfelde zahlreiche Einwohner gegen die geplante Asylunterkunft im ehemaligen Lehrlingswohnheim.  © xcitepress

"Ein Teil der Menge durfte im Saal verbleiben und bei der anschließenden Bürgersprechstunde die jeweiligen Anliegen ansprechen", erklärt der 47-Jährige. Die Sitzung hätte schließlich ordnungsgemäß zu Ende gebracht werden können.

Titelfoto: Montage: 123RF/foottoo, Screenshot Twitter/Kai Grebasch

Mehr zum Thema Sachsen: