Weil viele Ukrainer mit Hund und Katze anreisen: Geflüchtete Haustiere bekommen ein eigenes Zelt

Dresden/Leipzig - Haustiere ukrainischer Flüchtlinge sollen künftig in einem Zelt in Leipzig eine Not-Unterkunft finden. Das teilte die Landesdirektion gestern mit. Denn in den Aufnahmeeinrichtungen müssen Tiere leider draußen bleiben.

Viele Ukrainer machen sich zusammen mit ihren Vierbeinern auf die Flucht, wie dieser Junge im ukrainischen Lwiw.
Viele Ukrainer machen sich zusammen mit ihren Vierbeinern auf die Flucht, wie dieser Junge im ukrainischen Lwiw.  © dpa/Pavlo Palamarchuk

Viele ukrainische Flüchtlinge kommen mit Hund oder Katze nach Sachsen. Eine große Herausforderung für den Freistaat: "In den Aufnahmeeinrichtungen darf es keine Tiere geben", so Regina Kraushaar (57), Präsidentin der Landesdirektion.

Bellende Hunde würden zu viel Lärm machen, außerdem sei es tiermedizinisch nicht erlaubt. "Deshalb haben wir auch auf Bitten der Schutzsuchenden nach einer Lösung gesucht."

Diese Lösung kommt in Form eines Zeltes. Es soll in Leipzig auf dem Gelände der Aufnahmeeinrichtung "Mockau II" entstehen. "Eine Kapazität von 20 Plätzen ist angestrebt, wird aber auch von der Größe kurzfristig verfügbarer Käfige abhängen", teilte die Landesdirektion auf Anfrage mit. Die Behörde hoffe auf einen Aufbau in der kommenden Woche. Für die Pflege seien die Besitzer verantwortlich.

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Direktions-Präsidentin Kraushaar meint allerdings: "Tierheime und Pflegschaften sind der bessere Weg." Das Sozialministerium prüfe gerade eine finanzielle Unterstützung der Tierheime über 85.000 Euro, damit sie mehr Plätze schaffen können.

Regina Kraushaar (57), Präsidentin der Landesdirektion, informierte am Dienstag über die Pläne für die ukrainischen Haustiere.
Regina Kraushaar (57), Präsidentin der Landesdirektion, informierte am Dienstag über die Pläne für die ukrainischen Haustiere.  © Norbert Neumann

Die Landesdirektion hat bisher etwa 30.000 ukrainische Flüchtlinge in Sachsen verzeichnet, allerdings seien nicht alle Neuankömmlinge bereits registriert. Zur Anzahl der Haustiere gibt es bisher keine Angaben.

Titelfoto: dpa/Pavlo Palamarchuk

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