Willkommen in Sachsen! Immer mehr Menschen aus anderen Ländern lassen sich einbürgern

Dresden - Zu wenig Geburten, zu viele Sterbefälle, Abwanderung: Seit Jahren leidet Sachsen an grassierendem Bevölkerungsschwund.

Willkommen in Sachsen! Innenminister Armin Schuster (62, CDU, r.), begrüßte die sichtlich gerührten Yasser Alhassan Alibrahm (l.) und Yasmen Almashan (M.) aus Syrien als neue Deutsche per Handschlag.
Willkommen in Sachsen! Innenminister Armin Schuster (62, CDU, r.), begrüßte die sichtlich gerührten Yasser Alhassan Alibrahm (l.) und Yasmen Almashan (M.) aus Syrien als neue Deutsche per Handschlag.  © Matthias Rietschel/dpa

Laut einer neuen Studie soll der Freistaat schon 2040 mit nur noch 3,8 Millionen Bürgern deutlich unter der bedeutsamen 4-Millionen-Schwelle liegen.

Alles wäre noch schlimmer, würde es nicht auch Menschen aus anderen Ländern in den Freistaat ziehen, um hier zu leben, zu arbeiten und Steuern zu zahlen. Im vergangenen Jahr wurden immerhin 2548 Neu-Sachsen eingebürgert - 272 mehr als im Vorjahr.

Am Wochenende wurden nun bei einem "Einbürgerungsfest" 250 dieser Neubürger von Landtagspräsident Matthias Rößler (69, CDU) begrüßt - mit internationalem Chorgesang und deutscher Nationalhymne.

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Sachsens Ausländerbeauftragter Geert Mackenroth (74, CDU) betonte: "Zuwanderung sichert unsere Zukunft und unseren Wohlstand. Wir sind auf unsere neuen Mitbürger in Stadt und Land, in Gesellschaft und in den Unternehmen angewiesen."

Seit 1990 ließen sich insgesamt 63.600 Menschen aus allen Winkeln dieser Welt in Sachsen einbürgern. Seit 2014 verstärkt sich der Zustrom. Künftig sind Einbürgerungen sogar noch schneller möglich: Die Wartefrist für Menschen, die schon im Land leben, wurde dafür von acht auf fünf Jahre verkürzt.

Ab sofort glückliche Deutsche: Beim Gruppenbild zum Fest winkten viele der Eingebürgerten mit Fahnen in Schwarz-Rot-Gold.
Ab sofort glückliche Deutsche: Beim Gruppenbild zum Fest winkten viele der Eingebürgerten mit Fahnen in Schwarz-Rot-Gold.  © Matthias Rietschel/dpa

Neue Sachsen müssen deutsche Sprache beherrschen und sich zum Grundgesetz bekennen

Allerdings gibt es weitere Voraussetzungen. Anwärter müssen ein unbefristetes Aufenthaltsrecht haben, den Lebensunterhalt ohne Sozialhilfe und Hartz IV bestreiten, dürfen nicht vorbestraft sein, müssen die deutsche Sprache beherrschen - und sie müssen sich zum deutschen Grundgesetz bekennen.

Gerade an Letzterem würden wohl manche Deutsche scheitern, wenn sie nicht schon Staatsbürger wären. Bei einer Erhebung der Friedrich-Ebert-Stiftung vom vergangenen Jahr befürworteten sechs Prozent der Befragten eine Diktatur ...

Titelfoto: Matthias Rietschel/dpa

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