Linke Chaoten schlagen mit Hämmern auf Neonazis ein und verletzen sie schwer

Zwickau/Crimmitschau - Böses Finale am Demotag 1. Mai. Offenbar eine Gruppe Linksradikale überfiel am Abend vier Rechtsextremisten am Bahn-Haltepunkt Crimmitschau, knüppelte sie mit Waffen nieder und verletzte alle vier schwer. Nun läuft die Fahndung nach den Tätern.

Am Sonntag fand in Zwickau eine Kundgebung der rechtsextremen Partei "Der III. Weg" statt. Vier Teilnehmer wurden anschließend von Linksextremen brutal attackiert.
Am Sonntag fand in Zwickau eine Kundgebung der rechtsextremen Partei "Der III. Weg" statt. Vier Teilnehmer wurden anschließend von Linksextremen brutal attackiert.  © Sebastian Willnow/dpa

Tagsüber hatten rechte Extremisten in Chemnitz im Zug randaliert. Die Bundespolizei warf 50 Chaoten aus der Bahn. Später zettelten rechte Störer Krawalle auf dem Bahnhof Glauchau an.

Flaschen und Steine flogen gegen den Zug, besetzt mit linken Demonstranten, die zum Protest gegen die rechte Partei "Der III. Weg" nach Zwickau fuhren. Die Polizei nahm 36 Angreifer fest. Es gab sieben Verletzte in Chemnitz und Glauchau. Die Polizei wertet nun Handy-Videos der Linken aus.

Gegen 17.30 Uhr fuhren die meisten Demonstranten gen Heimat, die Bundespolizei Bad Düben war auf dem Weg ins Hotel. Da erreichte ein Notruf aus Crimmitschau die Bundespolizei.

MP Kretschmer auf Besuch im alten Schocken: "Das gehört wahrscheinlich zur Zwickauer Mentalität"
Zwickau MP Kretschmer auf Besuch im alten Schocken: "Das gehört wahrscheinlich zur Zwickauer Mentalität"

30 Beamte fanden am Haltepunkt vier Anhänger des "III. Weg" vor, verletzt "von sechs bis zehn Personen mutmaßlich aus dem linken Spektrum", so Bundespolizeisprecher Eckhard Fiedler (53). Laut Zeugen hatten Angreifer den Demoheimkehrern in der Unterführung aufgelauert, mit Knüppeln und Hämmern geschlagen.

Mit Hämmern schlugen die Links-Chaoten auf die Neonazis ein, verletzten sie dadurch schwer (Symbolbild).
Mit Hämmern schlugen die Links-Chaoten auf die Neonazis ein, verletzten sie dadurch schwer (Symbolbild).  © 123rf/tommisch
Auch am Bahnhof in Glauchau kam es zu Ausschreitungen: Hier bewarfen Neonazis einen Regio-Zug, in dem linke Demonstranten saßen, mit Steinen.
Auch am Bahnhof in Glauchau kam es zu Ausschreitungen: Hier bewarfen Neonazis einen Regio-Zug, in dem linke Demonstranten saßen, mit Steinen.  © Kristin Schmidt
Etliche Neonazis sorgten am 1. Mai in Glauchau für Ärger: Die Rechtsradikalen schlugen auf einen Regio-Zug ein, warfen Steine, zeigten den Hitlergruß.
Etliche Neonazis sorgten am 1. Mai in Glauchau für Ärger: Die Rechtsradikalen schlugen auf einen Regio-Zug ein, warfen Steine, zeigten den Hitlergruß.  © Montage: News5

Polizeisprecher: "Unsere Kollegen fanden große Blutlachen am Boden"

Bundespolizeisprecher Eckhard Fiedler (53) sagt: "Wir können nicht jeden Haltepunkt bewachen."
Bundespolizeisprecher Eckhard Fiedler (53) sagt: "Wir können nicht jeden Haltepunkt bewachen."  © Maik Börner

Alle vier Verletzten kamen ins Krankenhaus. Fiedler: "Sie hatten sichtbare Wunden, unsere Kollegen fanden große Blutlachen am Boden." Die Angreifer flüchteten, die Ermittlungen laufen.

Kritik, die Bundespolizei habe die Bahnstrecke nicht geschützt, weist Eckhard Fiedler zurück: "Wir können nicht jeden Haltepunkt bewachen."

Der Bundespolizeisprecher führt aus: "Was uns helfen würde bei der Fahndung wäre eine Videoüberwachung - die gibt es an keinem Haltepunkt!"

Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa, 123rf/tommisch

Mehr zum Thema Zwickau: