Heldenhaft! Drei tatkräftige "Engel" retten Rentner nach Schlaganfall

Lichtenstein - Diese "Engel" schickte der Himmel: Drei Anwohner aus der Lichtensteiner Brückenstraße retteten einem Rentner (80) das Leben. Mit ihrer Ersten Hilfe holten sie den schon sterbenden Senior zurück ins Diesseits.

Drei Lebensretter aus Lichtenstein: Maximilian Neef (21, v.l.), Patrick Richter (31) und Manuela Ziegler (43) reanimierten einen Rentner (80) nach einem Schlaganfall.
Drei Lebensretter aus Lichtenstein: Maximilian Neef (21, v.l.), Patrick Richter (31) und Manuela Ziegler (43) reanimierten einen Rentner (80) nach einem Schlaganfall.  © Kristin Schmidt

Am frühen Donnerstag fuhr der Rentner mit seiner Ehefrau (72) im Golf durch die Hartensteiner- zur Brückenstraße. Im Kreisverkehr erlitt der Mann einen schweren Schlaganfall, wurde sofort bewusstlos. Der VW kam von der Straße ab.

Den Unfall beobachteten Ergo-Versicherungskaufmann Patrick Richter (31) und sein Azubi Maximilian Neef (21). Sie sahen, wie sich die Ehefrau erschrocken über ihren regungslosen Mann beugte und den Rettungsdienst anrief.

Richter und Neef sprinteten zum Wagen, zogen den Bewusstlosen auf den Bürgersteig. "Ich dachte gar nicht nach, sondern legte los mit der Herzdruckmassage, richtig schnell", sagt Maximilian Neef.

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Arnd Richter löste ihn ab. In dem Moment eilte Manuela Ziegler (43) aus der Nachbarhaustür. Sie ist als medizinische Angestellte vom Fach und sah: "Der Rentner war blau im Gesicht, hatte einen Herzstillstand. Die Männer machten alles richtig."

Ziegler legte die Atemwege des Seniors frei. Als bei Arnd Ziegler die Kräfte nachließen, übernahm sie das Pumpen. "Plötzlich bekam das Gesicht des Rentners wieder Farbe, er röchelte", erinnert sich Manuela Ziegler an den großen Glücksmoment. Kurz darauf traf der Krankenwagen ein, brachte den Verletzten ins Krankenhaus.

Alle drei Ersthelfer sind glücklich. Polizeisprecher Jean-Paul Lüdtke (35) ebenfalls: "Ganz sicher hat der Mann sein Überleben dem engagierten Eingreifen der Menschen zu verdanken!"

Das zerbeulte Geländer zeugt noch von der Wucht des Aufpralls.
Das zerbeulte Geländer zeugt noch von der Wucht des Aufpralls.  © Kristin Schmidt

Tipp der Expertin: "Lieber falsch helfen als gar nicht helfen"

Erste Hilfe am Unfallort oder bei Kranken: Viele Menschen trauen sich nicht, sind überfordert.

Doch Manuela Ziegler (43), die mit zwei anderen Helfern einen Rentner (80) aus Lichtenstein nach einem Schlaganfall rettete, weiß: "Hilfe ist gar nicht schwer." Hier ihre fünf Tipps für Helfer:

"Notruf absetzen! Wenn ein Mensch bewusstlos ist, in Seitenlage bringen, damit er nicht erstickt. Wenn keine Atmung sichtbar ist oder der Patient blau anläuft, sofort mit der Herzdruckmassage beginnen. Tempo: so schnell wie möglich (Richtwert: der Rhythmus zu Bee Gees' "Stayin' alive")."

"Wenn der Brustkorb knackt, weiterpumpen. Lieber eine gebrochene Rippe als tot. Keine Angst vor Fehlern. Lieber falsch helfen als gar nicht helfen."

Titelfoto: Kristin Schmidt

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