Innenministerin über Bluttat im Zug: Kennen noch nicht alle Details

Kiel/Hamburg - Auch zwei Wochen nach dem tödlichen Messerangriff in einem Regionalzug in Brokstedt ist der komplette Tathergang noch unklar.

Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (64, CDU) eilte kurz nach der Bluttat an den Bahnhof Brokstedt.
Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (64, CDU) eilte kurz nach der Bluttat an den Bahnhof Brokstedt.  © Jonas Walzberg/dpa

"Wir kennen bis heute noch nicht alle Details des Tatablaufs", sagte Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (64, CDU) dem Flensburger Tageblatt.

"Die Polizei hat längst alle 120 Zeugen, die im Zug waren, befragt, aber ein komplettes Bild haben wir noch nicht." Zwischen 20 und 30 der Zeugen haben demnach das Tatgeschehen miterlebt.

Der 33 Jahre alte Palästinenser Ibrahim A. soll am 25. Januar mit einem Messer auf andere Fahrgäste eingestochen haben. Zwei junge Menschen starben, fünf weitere wurden verletzt. "Drei von ihnen sind noch mit sehr, sehr schweren Verletzungen in der Klinik", sagte Sütterlin-Waack. "Da gibt es nur ganz langsame Verbesserungen. Ihr Zustand ist stabil, aber mit den Verletzungen werden sie wahrscheinlich noch sehr lange zu tun haben."

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Der Innen- und Rechtsausschuss des Landtags befasst sich am Mittwochnachmittag erneut mit dem Fall. Parlamentsausschüsse in beiden Ländern wollen klären, ob die blutige Attacke in dem Zug von Kiel nach Hamburg hätte verhindert werden können. A. war erst wenige Tage zuvor aus Hamburger Untersuchungshaft entlassen worden. Während seiner Haft soll er sich mit dem Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, verglichen haben.

Darüber, ob die Tat einen terroristischen Hintergrund habe, wolle sie sich kein Urteil erlauben, sagte die Ministerin dem Flensburger Tageblatt. "Das ist eine Frage, die Staatsanwaltschaft und Justiz am Ende beantworten müssen."

Titelfoto: Jonas Walzberg/dpa

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