Rettungseinsatz in Thüringen nimmt tragisches Ende: Aggressiver Emu wird erschossen!

Hohenbergen - Ein Tierrettungseinsatz hat im Unstrut-Hainich-Kreis ein tragisches Ende genommen!

Der Laufvogel wurde auf einem Feld festgestellt. Anschließende Einfangversuche scheiterten.
Der Laufvogel wurde auf einem Feld festgestellt. Anschließende Einfangversuche scheiterten.  © Silvio Dietzel

Zu dem Einsatz war es am Samstag im Bereich Hohenbergen gekommen. Polizei und Feuerwehr waren involviert.

Zuvor hatte ein Verkehrsteilnehmer einen Laufvogel neben der L2096 zwischen Schlotheim und Hohenbergen gemeldet. Der zwölfjährige Emu war bereits am Vortag aus seinem Gehege ausgebüxt.

Wie TAG24 erfuhr, war ein Zaun aufgeschnitten worden. Die Landeseinsatzzentrale der Thüringer Polizei wies am Sonntag gegenüber der Redaktion auf eine entsprechende Anzeige wegen Sachbeschädigung gegen unbekannt hin.

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Der Plan, den Laufvogel dem privaten Halter zurückzugeben, sollte jedoch nicht aufgehen. Das Tier ließ sich nicht einfangen, lief stattdessen immer wieder in Richtung L2096. Zudem sei der Vogel auf die Einsatzkräfte zugelaufen, hieß es. Verletzt wurde laut Polizeiangaben niemand.

Entfernung für Betäubung war zu groß

Der Emu sorgte unter anderem auf der Landstraße zwischen Hohenbergen und Schlotheim für Aufregung - am Ende wurde er erschossen.
Der Emu sorgte unter anderem auf der Landstraße zwischen Hohenbergen und Schlotheim für Aufregung - am Ende wurde er erschossen.  © Silvio Dietzel

Durch Feuerwehr und Polizei fühlte sich das Tier vermutlich bedroht und wurde immer aggressiver, so die Beamten. Auch der Halter, der vor Ort kam, habe sein Tier nicht bändigen können, hieß es.

Um eine Gefahr für die Einsatzkräfte und weitere Verkehrsteilnehmer auszuschließen, wurde der Emu letztlich erschossen.

Wie Silvio Dietzel aus Nordthüringen, der berechtigt ist, mit Distanzimmobilisationswaffen zu schießen, auf Anfrage gegenüber TAG24 mitteilte, seien 15 bis 20 Meter die optimale Entfernung, um mit einem Betäubungsgewehr auf Laufvögel zu schießen.

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Nach TAG24-Informationen war das Problem bei dem entflohenen Laufvogel im Unstrut-Hainich-Kreis, dass er stets einen Abstand von 30 bis 50 Metern hielt.

Worst-Case: Unfall mit Todesfolge

Hinzu komme, dass das Betäubungsmittel in einem bestimmten Körperbereich des mit dichtem Federkleid ausgestatteten Tieres eingehen muss, so der Sachverständige im Gespräch mit der Redaktion. Genauer gesagt: die Beine.

Letztlich entschied man sich also dafür, den Vogel zu erlegen. Nicht auszumalen, was passiert wäre, wenn das aufgebrachte Tier einen schweren Verkehrsunfall im schlimmsten Fall mit Todesfolge verursacht hätte.

Titelfoto: Silvio Dietzel/Montage

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