Ermittlungen mit brisanten Details abgeschlossen: So lief der Todes-Crash in der Bobbahn

Oberhof - Ende Februar kam es zu einem tödlichen Unfall in der Oberhofer Bob- und Rodelbahn. Nun sind die Ermittlungen abgeschlossen.

Zahlreiche Rettungskräfte waren vor Ort. Die Bobbahn war danach rund zwei Monate für Besucher geschlossen.
Zahlreiche Rettungskräfte waren vor Ort. Die Bobbahn war danach rund zwei Monate für Besucher geschlossen.  © Steffen Ittig/NEWS5/dpa

Am 23. Februar 2023 fuhren ein 45-Jähriger und eine 41-jährige Frau mit ihren Schlauchringen durch den Eiskanal.

Was ein lustiges und Adrenalin-geladenes Abenteuer werden sollte, endete in einer Tragödie. Während das Paar mit den sogenannten Ice-Tubes unterwegs war, startete rund 200 Meter weiter oben ein Viererbob.

Im Zieleinlauf kam es dann zur folgenschweren Kollision - trotz Ampeln, Lichtschranken und Kamera-Überwachung. Der Bob, in dem auch Thüringens Staatssekretär Torsten Weil (52, Linke) saß, krachte mit rund 90 km/h in die Schlauchringe.

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Die 41-Jährige wurde bei dem Zusammenstoß schwer verletzt. Ihr Mann starb wenig später in einem Krankenhaus. Seitdem liefen die Ermittlungen auf Hochtouren. Im Fokus standen zwei Mitarbeiter, die für die Betreuung der Gäste und den Ablauf auf der Bobbahn zuständig waren.

Nach mehreren Monaten veröffentlichte die Staatsanwaltschaft Meiningen weitere Details. Laut einem Sprecher seien die Ermittlungen abgeschlossen. Darüber hinaus habe sich der "Verdacht gegen eine der zwei beschuldigten Personen erhärtet".

Gegen den betroffenen Mitarbeiter werde nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt.

Der Bob krachte mit hoher Geschwindigkeit in die Schlauchringe.
Der Bob krachte mit hoher Geschwindigkeit in die Schlauchringe.  © Steffen Ittig/NEWS5/dpa

Start der Schlauchringe offenbar nicht korrekt

Den Erkenntnissen nach sollen die beiden Schlauchringe des Pärchens bei Rot losgeschoben worden sein. Dies würde auch erklären, wieso von den Ice-Tubes keine Zeitmessung vorliegt.

Wie die "BILD-Zeitung" schreibt, werde die Lichtschranke offenbar immer nur bei Grün aktiviert. Während die Schlauchringe also bei Rot in den Eiskanal geschoben worden, startete der Viererbob anschließend wohl bei Grün und traf im Zielbereich auf die Ice-Tubes.

Der tödliche Crash hatte für Fassungslosigkeit gesorgt. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) hatte bestürzt auf das Unglück reagiert.

Titelfoto: Steffen Ittig/NEWS5/dpa

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