Deutsche Blitz-Hauptstadt: Hier schlug es bei Gewitter am häufigsten ein
Von Christof Rührmair
Wien/München - Vergangenes Jahr hat in Bayern 56.664-mal der Blitz eingeschlagen. Das ist ein leichter Anstieg und mehr als jeder vierte der bundesweit 209.619 Einschläge, wie aus Zahlen des Blitz-Informationsdienstes Aldis/Blids hervorgeht.

Deutsche Blitzhauptstadt war Rosenheim, das seinen Titel aus dem Vorjahr mit 2,98 Blitzen pro Quadratkilometer im Gesamtjahr 2024 mit großem Abstand verteidigte.
Auch die Plätze zwei bis zwölf bei der Blitzdichte gehen an Bayern: Auf Platz 2 folgt der Landkreis Miesbach mit 2,29 Blitzen pro Quadratkilometer vor der kreisfreien Stadt Kempten mit 2,22 und den Landkreisen Weilheim-Schongau mit 2,17, Rosenheim mit 2,12 und Starnberg mit 2,09.
Garmisch-Partenkirchen, Ostallgäu, Kaufbeuren, Bad Tölz-Wolfratshausen, München (Landkreis) und Landsberg am Lech schaffen es ebenfalls in das bayerische Spitzendutzend. Der Alpenrand war offensichtlich - wie häufig - erneut der wichtigste Gewitterhotspot Deutschlands.
Doch auch das andere Ende der deutschen Skala findet sich in Bayern. Bayreuth Stadt hat mit 0,11 Blitzen pro Quadratkilometer die bundesweit niedrigste Blitzdichte. Es liegt allerdings auch fern der Alpen.
Sucht man die blitzärmsten Städte und Landkreise Bayerns, wird man auch auf den nächsten Plätzen im Norden fündig, konkret in Schweinfurt Stadt und Land Hof und Coburg.
Gewitterhotspot Deutschlands: Trockenheit bremst Blitze

Diese Mischung sorgt dafür, dass der Titel der höchsten Blitzdichte aller Bundesländer nicht nach Bayern, sondern nach Hamburg geht, wo Aldis/Blids 0,92 Einschläge pro Quadratkilometer zählten. Auf Ebene der Millionenstädte liegt München mit 1,16 dann aber wieder auf Platz eins - vor Hamburg und weit vor Berlin und Köln.
Wie häufig Blitze entstehen, hängt stark vom Wetter ab. Wärme und Feuchtigkeit machen sie wahrscheinlicher, weswegen sie vor allem im Sommer auftreten, in besonders trockenen Jahren aber tendenziell seltener sind.
Die von Aldis/Blids erhobenen Zahlen unterscheiden sich von anderen Blitzstatistiken, die daher teilweise zu deutlich anderen Ergebnissen kommen. In der hier genannten Statistik zählen nur Erdblitze - also Einschläge und keine Entladungen in den Wolken - und jeder Blitz nur einmal. Häufig kommt es nämlich vor, dass durch einen Blitzkanal in kürzester Zeit mehrere Entladungen fließen.
Für Beobachter sieht das wie ein Flackern des Blitzes aus. Wurden in früheren Statistiken dabei teils mehrere Blitze gezählt, ist es jetzt nur noch einer.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa