Sturmtief "Joshua" entwurzelt Bäume und bringt Sturmflut

Von Christiane Bosch

Hamburg - Umgefallene Bäume, umgewehte Bauzäune, hohe Wasserstände: Das Sturmtief "Joshua" hat in Schleswig-Holstein und Hamburg zu zahlreichen Einsätzen geführt. Die beiden für die Westküste zuständigen Leitstellen meldeten der Deutschen Presse-Agentur zusammen mehr als 70 "Sturmeinsätze". Bei Sankt Peter-Ording krachte ein Lkw wegen starken Windes gegen eine Leitplanke. Der Fahrer blieb demnach unverletzt.

Der Hamburger Fischmarkt mit der Fischauktionshalle an der Elbe im Hafen steht während einer Sturmflut unter Wasser.
Der Hamburger Fischmarkt mit der Fischauktionshalle an der Elbe im Hafen steht während einer Sturmflut unter Wasser.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Im Westen des Bundeslandes galt am Abend nach wie vor eine amtliche Unwetterwarnung. Diese sollte in der Nacht aufgehoben werden.

In Hamburg versammelten sich am Abend Schaulustige am Fischmarkt, wo das Wasser den Platz flutete. Eine Warnung war vorab über die Warnapps an die Bevölkerung weitergegeben worden. Auch die Fischauktionshalle stand unter Wasser.

Der Hamburger Polizeileitstelle waren am Abend keine Einsätze in der Stadt bekannt, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte.

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In St. Pauli tritt das Wasser ab einem Pegelstand von etwa 1,50 Metern über dem mittleren Hochwasser über die Promenade. Das ist auch die Marke, ab der in Hamburg definitionsgemäß die Flut als Sturmflut gilt.

Die A23 war zwischenzeitlich in südlicher Richtung zwischen Itzehoe und Schenefeld gesperrt. Grund dafür war ein umgestürzter Baum, der in Höhe der Anschlussstelle Itzehoe-Nord aufgrund der anhaltenden Sturmböen auf die Fahrbahn gestürzt ist. Der Baum blockiert den Seitenstreifen sowie Teile des Hauptfahrstreifens.

Auch in Niedersachsen stürzte ein Baum auf die Autobahn A28 bei Bad Zwischenahn (Landkreis Ammerland), wie eine Sprecherin der Polizei mitteilte. Dabei wurde niemand verletzt. Die Fahrbahn war zwar zeitweise komplett gesperrt.

Auf der A23 stürzte ein Baum aufgrund des Sturmtiefs "Joshua" auf die Fahrbahn.
Auf der A23 stürzte ein Baum aufgrund des Sturmtiefs "Joshua" auf die Fahrbahn.  © Florian Sprenger

Starker Wind und ausgefallene Fährfahrten

Mehrere Schaulustige beobachteten die Wellen, die den Fähranleger in Dagebüll überschwemmten. Der Fährverkehr ist aktuell eingestellt.
Mehrere Schaulustige beobachteten die Wellen, die den Fähranleger in Dagebüll überschwemmten. Der Fährverkehr ist aktuell eingestellt.  © Bodo Marks/dpa

Bereits am Morgen und Vormittag hatte der Deutsche Wetterdienst entlang der Nordseeküste in Schleswig-Holstein Böen mit Windgeschwindigkeiten von 100 bis fast 120 Kilometern pro Stunde gemessen.

In Büsum waren es beispielsweise etwa 117, auf der Halbinsel Nordstrand vor Husum etwa 109 und auf der Hallig Hooge ebenfalls fast 109 km/h. Gegen Abend sollte der Wind abnehmen.

Die Sturmflut war am Nachmittag an der Elbe und an der Nordseeküste erwartet worden. Die Pegelstände sollten an der nordfriesischen Küste auf 2,0 bis 2,5 Meter und im Elbegebiet auf 1,5 bis 2,0 Meter höher als das mittlere Hochwasser steigen, wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) mitteilte.

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Wegen des Wetters fuhren im Tagesverlauf auf der Nordsee einige Fähren nicht. So fielen der Reederei Cassen Eils zufolge Fahrten zwischen Cuxhaven und Helgoland sowie zwischen Cuxhaven und der Insel Neuwerk aus.

Auf Föhr konnte die Fähre "Uthlande" zeitweise nicht ablegen, weil der Hafen auf der nordfriesischen Insel überschwemmt war. Das beobachtete eine dpa-Reporterin, die sich in Wyk auf Föhr auf dem Schiff befand. Die Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum meldete auf der Website weitere Ausfälle.

Erstmeldung um 11.10 Uhr, aktualisiert um 20.42 Uhr.

Titelfoto: Bodo Marks/dpa

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