23.000 Unfälle auf Schulweg in NRW: "Denkzettel" für Eltern und Kinder

Von Volker Danisch

Düsseldorf - Auf dem Weg von oder zur Schule, der Kita und der Hochschule haben sich in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr fast 23.000 Unfälle mit Kindern, Jugendlichen und junge Erwachsenen ereignet.

Mit einer landesweiten Dank- und Denkzettelaktion will eine Initiative auf die Gefahren für Kinder auf dem Schulweg hinweisen.
Mit einer landesweiten Dank- und Denkzettelaktion will eine Initiative auf die Gefahren für Kinder auf dem Schulweg hinweisen.  © Christoph Reichwein/dpa

Die Zahl dieser Schulwegeunfälle sank 2024 im Vergleich zu 2023 leicht um 537 oder gut zwei Prozent auf 22.831 Fälle. Das geht aus Daten der Unfallkasse NRW hervor. Sie umfassen auch Wegeunfälle von Kita-Kindern und Studenten.

In den Corona-Jahren 2020 und 2021 lagen die Zahlen mit 18.196 beziehungsweise 15.573 Fällen deutlich niedriger. Im Jahr 2022 waren es dann wieder deutlich mehr: 23.157 Fälle. Während der Pandemie gab es Einschränkungen im Unterricht und auch in der Betreuung von Kindern. Auch Hochschulen waren entsprechend betroffen.

Mit einer landesweiten Dank- und Denkzettelaktion will eine Initiative auf die Gefahren für Kinder hinweisen und das unabhängig vom Schulstart nach den Sommerferien.

Junge (13) fährt mit Kleinkind auf Elektromofa: Auf Bundesstraße passiert das Unglück
Unfall Junge (13) fährt mit Kleinkind auf Elektromofa: Auf Bundesstraße passiert das Unglück

Schulministerin Dorothee Feller (59, CDU) wird heute zum Start einer Aktionswoche an einem Düsseldorfer Schulkomplex erwartet, in dessen Nähe auch eine Kita ist.

Geschwindigkeitskontrollen sind geplant. Auch das Verhalten von Eltern beim Bringen steht im Fokus.

In jeder Kommune mindestens eine Aktion

Schulministerin Dorothee Feller (59, CDU) wird am Mittwoch zum Start der Aktionswoche an einem Düsseldorfer Schulkomplex erwartet. (Archivfoto)
Schulministerin Dorothee Feller (59, CDU) wird am Mittwoch zum Start der Aktionswoche an einem Düsseldorfer Schulkomplex erwartet. (Archivfoto)  © Henning Kaiser/dpa

Vorbildliches Verhalten werde mit Dankzetteln, gefährdendes mit Denkzetteln bedacht sowie besprochen. Die Kinder würden dabei den Verkehrsteilnehmern handgefertigte Zettel überreichen und ihnen auch ihre Sicht erklären.

Bei diesen Aktionen seien die Kinder die wichtigen Akteure, sagte Mitinitiator Markus Szech der Deutschen Presse-Agentur. Für Eltern seien zudem Info-Stände geplant.

Wenn Kinder selbstständig zur Schule gingen oder mit dem Fahrrad führen, sei das im Allgemeinen besser als ein Bringservice der Eltern mit dem Auto. So gebe es weniger Konflikte beim Einparken vor Schulen und auch keine gefährlichen Situationen wie das ruckartige Öffnen von Autotüren.

Zug mit 30 Schülern kracht an Bahnübergang in Lastwagen
Unfall Zug mit 30 Schülern kracht an Bahnübergang in Lastwagen

Nach Düsseldorf sei auch mindestens eine solche Dank- und Denkzettelaktion der Initiative in jeder kreisfreien Stadt und in jedem Kreis geplant.

Zu den Partnern der Initiative gehört nach Angaben des NRW-Schulministeriums die Landespolizei.

Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa

Mehr zum Thema Unfall: