23.000 Unfälle auf Schulweg in NRW: "Denkzettel" für Eltern und Kinder
Von Volker Danisch
Düsseldorf - Auf dem Weg von oder zur Schule, der Kita und der Hochschule haben sich in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr fast 23.000 Unfälle mit Kindern, Jugendlichen und junge Erwachsenen ereignet.
Alles in Kürze
- Fast 23.000 Unfälle auf Schulwegen in NRW im vergangenen Jahr.
- Zahl der Unfälle sank um zwei Prozent auf 22.831 Fälle.
- Initiative startet landesweite Dank- und Denkzettelaktion.
- Aktionen finden in jeder Kommune statt, mit Geschwindigkeitskontrollen.
- Ziel ist, Kinder und Eltern auf Gefahren hinzuweisen und vorbildliches Verhalten zu fördern.

Die Zahl dieser Schulwegeunfälle sank 2024 im Vergleich zu 2023 leicht um 537 oder gut zwei Prozent auf 22.831 Fälle. Das geht aus Daten der Unfallkasse NRW hervor. Sie umfassen auch Wegeunfälle von Kita-Kindern und Studenten.
In den Corona-Jahren 2020 und 2021 lagen die Zahlen mit 18.196 beziehungsweise 15.573 Fällen deutlich niedriger. Im Jahr 2022 waren es dann wieder deutlich mehr: 23.157 Fälle. Während der Pandemie gab es Einschränkungen im Unterricht und auch in der Betreuung von Kindern. Auch Hochschulen waren entsprechend betroffen.
Mit einer landesweiten Dank- und Denkzettelaktion will eine Initiative auf die Gefahren für Kinder hinweisen und das unabhängig vom Schulstart nach den Sommerferien.
Schulministerin Dorothee Feller (59, CDU) wird heute zum Start einer Aktionswoche an einem Düsseldorfer Schulkomplex erwartet, in dessen Nähe auch eine Kita ist.
Geschwindigkeitskontrollen sind geplant. Auch das Verhalten von Eltern beim Bringen steht im Fokus.
In jeder Kommune mindestens eine Aktion

Vorbildliches Verhalten werde mit Dankzetteln, gefährdendes mit Denkzetteln bedacht sowie besprochen. Die Kinder würden dabei den Verkehrsteilnehmern handgefertigte Zettel überreichen und ihnen auch ihre Sicht erklären.
Bei diesen Aktionen seien die Kinder die wichtigen Akteure, sagte Mitinitiator Markus Szech der Deutschen Presse-Agentur. Für Eltern seien zudem Info-Stände geplant.
Wenn Kinder selbstständig zur Schule gingen oder mit dem Fahrrad führen, sei das im Allgemeinen besser als ein Bringservice der Eltern mit dem Auto. So gebe es weniger Konflikte beim Einparken vor Schulen und auch keine gefährlichen Situationen wie das ruckartige Öffnen von Autotüren.
Nach Düsseldorf sei auch mindestens eine solche Dank- und Denkzettelaktion der Initiative in jeder kreisfreien Stadt und in jedem Kreis geplant.
Zu den Partnern der Initiative gehört nach Angaben des NRW-Schulministeriums die Landespolizei.
Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa