Polizei rückt wegen Autobahn-Unfall an und entdeckt dann mehr als 80 teils illegale Tiere

Alsbach-Hähnlein - Für zahlreiche Tiere wurde ein vermeintlich gewöhnlicher Auffahrunfall zum wahren Segen. Denn hierdurch konnten sie von der Polizei gerettet und in einem sicheren Umfeld untergebracht werden.

Neben 61 Hunden und einigen Kaninchen und Wüstenrennmäusen wurden auch zehn Katzen in teils viel zu kleinen und komplett verschmutzten Boxen in dem Transporter befördert. (Symbolfoto)
Neben 61 Hunden und einigen Kaninchen und Wüstenrennmäusen wurden auch zehn Katzen in teils viel zu kleinen und komplett verschmutzten Boxen in dem Transporter befördert. (Symbolfoto)  © 123RF/liudmilachernetska

Bereits am Samstag kam es an einem Autobahnparkplatz nahe Alsbach-Hähnlein im südhessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg zu einem Unfall. Als eine Polizeistreife sich vor allem ein beteiligtes Fahrzeug genauer ansahen, mussten sie eine schockierende Entdeckung machen.

Wie Pressesprecherin Kathy Rosenberger vom südhessischen Polizeipräsidium erst am Montagnachmittag berichtete, kam es bereits zwei Tage zuvor gegen 12 Uhr am Mittag zu dem Auffahrunfall am Parkplatz "Nachtweide" zwischen den Anschlussstellen Zwingenberg und Seeheim.

Umgehend machten sich zwei Beamte auf den Weg zum Ort des Geschehens, wo sie vor allem einen genaueren Blick auf einen am Crash beteiligten weißen Transporter warfen. Ein Blick in die Ladefläche des Wagens, der mit zwei Männern im Alter von 43 und 22 Jahren besetzt war, förderte dann ein weitaus größeres Ärgernis zutage.

Unfall A5: Lkw in Flammen: Stau auf der A5
Unfall A5 Lkw in Flammen: Stau auf der A5

Denn im Ladebereich des Transporters fanden die Ordnungshüter zahlreiche Käfige, in die Tiere eingepfercht waren. Insgesamt zählten die Beamten 61 Hunde (davon zwei illegal eingeführte Listenhunde) und zehn Katzen sowie vier Kaninchen und neun Wüstenrennmäuse fest.

Die Bedingungen, unter denen sie transportiert wurden, waren der pure Horror. Die viel zu kleinen Boxen, in denen teilweise mehrere Tiere zugleich eingesperrt waren, waren zugekotet und viel zu eng. Zudem gab es nicht ausreichend Wasser für Fellnasen. Außerdem wiesen gleich mehrere Tiere Verletzungen auf. Eine Hündin musste sogar auf schnellstem Wege in eine Klinik.

Insgesamt 84 Tiere wurden aus den schrecklichen Umständen befreit und in Pflegestellen untergebracht

Die Polizei stoppte den Horror-Tiertransport umgehend. (Symbolfoto)
Die Polizei stoppte den Horror-Tiertransport umgehend. (Symbolfoto)  © 123rf/rissix

Für die beiden Männer setzte es neben einer entsprechenden Anzeige wegen Tierquälerei noch eine 5000 Euro hohe Geldstrafe. Darüber hinaus wurde ihnen die gewerbliche Weiterfahrt untersagt, da essenzielle Dokumente nicht vorgezeigt werden konnten.

Nach den ersten Vor-Ort-Untersuchungen durch angerückte Tierärzte, konnten die Vierbeiner durch ein anderes Transportunternehmen artgerecht zu den jeweiligen Pflegestellen transportiert werden.

Titelfoto: 123rf/rissix

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