Wolf bei Unfall auf Autobahn getötet: Kadaver wird untersucht

Schwandorf - Lange galt der Wolf in Deutschland als ausgerottet. Seit einigen Jahren werden wieder Tiere gesichtet. Ein Ausflug auf eine Autobahn in der Oberpfalz wurde einem Wolf nun zum Verhängnis.

In der Region Schwandorf wurden bereits des Öfteren Wölfe gesichtet. (Symbolbild)
In der Region Schwandorf wurden bereits des Öfteren Wölfe gesichtet. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Das Tier wurde bei einem Unfall auf der A93 überfahren und getötet. Dies habe die zuständige Fachstelle im Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) bestätigt, sagte der Schwandorfer Landtagsabgeordnete Alexander Flierl (54, CSU) auf Anfrage.

Der Wildunfall hatte sich nach Angaben der Autobahnpolizei bereits in der Nacht zum 25. Februar nahe Klardorf (Landkreis Schwandorf) ereignet.

Eine junge Frau hatte die Polizei alarmiert, weil ein Tier vor ihr Auto gelaufen war. Um welches Tier es sich handelte, war zunächst unklar, auch weil es nicht gefunden werden konnte. Erst am nächsten Morgen sei der Kadaver des Wolfes von der Straßenmeisterei entdeckt worden.

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Die Frau wurde bei dem Unfall nicht verletzt. Den Sachschaden am Auto schätzt die Polizei auf rund 2000 Euro.

Unfall mit Wolf bei A93

Erste genetische Proben wurden nach Angaben Flierls bereits entnommen. Weitere Untersuchungen am Kadaver seien am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin geplant. Nach einer ersten Einschätzung handelt es sich den Angaben zufolge um ein männliches Jungtier, das 2023 geboren wurde.

Im Raum Schwandorf war bereits 2016 bei einem Verkehrsunfall auf der A93 zwischen Nabburg und Schwarzenfeld ein Wolf gestorben. Dreimal wurde zudem ein Wolf in der Region fotografiert. Kürzlich war auch im Landkreis München ein Wolf unterwegs gewesen. Das LfU hatte Spuren an gerissenen Schafen ausgewertet.

Der genetischen Untersuchung zufolge handelte es sich dabei um ein bislang unbekanntes Tier einer Alpenpopulation, dessen Elternrudel nicht bestimmt werden konnte.

Erstmeldung vom 2. März 2024, 14.33 Uhr; zuletzt aktualisiert um 15.01 Uhr

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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