Von Robert Messer
Verona/Deggendorf - Eine Deutsche, die vor gut einem Jahr wegen eines aufsehenerregenden Verkehrsunfalls mit drei Toten in Italien verurteilt wurde, ist Medienberichten zufolge selbst von einem Auto erfasst und schwer verletzt worden.
Die italienische Polizei bestätigte auf Nachfrage die Berichte, nach denen sich der Vorfall am Sonntag in der Gemeinde Ronco all'Adige in der Nähe der norditalienischen Stadt Verona ereignet hat.
Die Frau aus Niederbayern sei unmittelbar nach dem Unfall in ein nahe gelegenes Krankenhaus in Verona gebracht worden, meldete die Nachrichtenagentur ANSA. Sie werde dort auf der Intensivstation behandelt. Ihr Zustand gilt demnach als kritisch, aber nicht lebensbedrohlich.
Im Juli 2023 hatte die Frau aus dem Raum Deggendorf in Bayern mit ihrem Wagen eine Fußgängergruppe im norditalienischen Ort Santo Stefano di Cadore unweit der Grenze zu Österreich erfasst.
Ein zweijähriger Junge sowie dessen Vater und Großmutter starben. Die Mutter kam verletzt in eine Klinik, der Großvater, der mit Abstand zur Gruppe spaziert war, erlitt einen Herzinfarkt.
Vor gut einem Jahr wurde die Deutsche zu einer Haftstrafe von vier Jahren und acht Monaten verurteilt.
Frau klettert über Zaun von psychiatrischer Einrichtung in Italien
Wegen ihres psychischen Zustands beschloss ein Richter, dass sie ihre Haft in einer psychiatrischen Einrichtung in der Provinz Verona verbüßen soll.
Ihr Verteidiger hatte damals vergeblich versucht, sie zur Verbüßung der Strafe in eine Einrichtung in Deutschland verlegen zu lassen.
Jene Einrichtung soll die Frau während einer Pause verlassen haben, meldete ANSA weiter. Der Leiter der Einrichtung erklärte der Nachrichtenagentur, dass sie über die Umzäunung geklettert sei und man anschließend die Polizei alarmiert habe.
Danach hätten die Beschäftigten von dem Unfall erfahren. Die genaue Unfallursache ist noch unklar und wird von den Behörden untersucht.