Top 5 Bierbrauer weltweit: Russland verdrängt Deutschland

Von Christof Rührmair

Nürnberg - Russland hat Deutschland aus den Top-5 der weltweit größten Bierproduzenten verdrängt.

Deutschland ist auf der Welt für sein Bier bekannt. Brauweltmeister sind wir deshalb trotzdem nicht. (Symbolbild)  © Tobias Hase/dpa

Während hierzulande vergangenes Jahr etwas weniger gebraut wurde, stieg der Ausstoß dort deutlich an, wie aus dem aktuellen Branchenbericht des weltgrößten Hopfenhändlers BarthHaas in Nürnberg hervorgeht.

Damit verliert Deutschland auch seinen Titel als Europameister der Bierproduzenten, den es seit 2013 innehatte. Weltweite Nummer eins der Braunationen bleibt China vor den USA.

Entscheidender Grund für den Wechsel an der europäischen Spitze ist laut Heinrich Meier, der den Bericht verfasst hat, dass die Bierproduktion in Russland um rund 9 Prozent auf 9,1 Milliarden Liter zulegte. In Deutschland sank sie dagegen um ein Prozent auf 8,4 Milliarden Liter.

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Noch vor fünf Jahren hatte der Bericht Deutschland einen Vorsprung von rund 1,4 Milliarden Litern bescheinigt, der zuletzt aber immer weiter abgeschmolzen war.

Den Anstieg des Bierausstoßes in Russland führt BarthHaas-Geschäftsführer Thomas Raiser unter anderem darauf zurück, dass dort inzwischen weniger Bier importiert und die heimische Produktion angeschoben werde.

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Weltspitze: Bierbrauer Nummer eins bleibt China

Bei der Hopfenproduktion hat Deutschland nach wie vor die Nase vorne.  © Sven Hoppe/dpa

Im Vergleich zu den weltweiten Nummern eins und zwei sind all das kleine Zahlen: China kam dem Bericht zufolge auf gut 34 Milliarden Liter, die USA auf gut 18 Milliarden - dabei mussten beide Rückgänge um rund 5 Prozent hinnehmen. Ebenfalls mehr Bier als Russland und Deutschland produzierten 2024 Brasilien und Mexiko mit 14,7 und 14,5 Milliarden Litern. Die weltweite Produktion sank minimal auf 187,5 Milliarden Liter.

Die Brauereilandschaft in Deutschland ist vergleichsweise kleinteilig. Das größte hiesige Unternehmen, die Radeberger Gruppe, liegt weltweit nur auf Platz 23. Hinzu kommen viele kleine Brauereien, die mit hohen Kosten kämpfen. Zudem zeigt sich in Deutschland seit Langem ein eher rückläufiger Trend beim Bierkonsum.

Die Nachfrage in den traditionellen Bierländern der westlichen Industrienationen sieht man bei BarthHaas rückläufig. Dahinter stecken unter anderem die alternde Bevölkerung, der Wettbewerb durch immer mehr andere Getränke und eine sinkende Kaufkraft in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.

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Bei der Produktion von Hopfen - einer der drei traditionellen Zutaten für Bier - ist Deutschland dagegen amtierender Weltmeister. 2024 wurden hierzulande laut BarthHaas 46.536 Tonnen geerntet, die USA als aktuell weltweite Nummer zwei kamen auf 39.995 Tonnen.

Die letzten Entwicklungen der Anbauflächen deuten darauf hin, dass das auch bei der im laufenden Jahr anstehenden Ernte so bleiben könnte.

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