Alarm auf deutschem NATO-Stützpunkt - War es Russen-Sabotage?

Geilenkirchen (NRW) - Knapp einen Tag lang galt auf dem NATO-Stützpunkt Geilenkirchen bei Aachen die zweithöchste Sicherheitsstufe. Aus Sicherheitskreisen gibt es nun Hinweise auf die mögliche Bedrohung. Vieles deutet auf Russland hin.

Am Freitag galt auf dem NATO-Stützpunkt die zweithöchste Alarmstufe.
Am Freitag galt auf dem NATO-Stützpunkt die zweithöchste Alarmstufe.  © Christoph Reichwein/dpa

Laut Geheimdiensterkenntnissen steckt hinter der vorübergehenden Anhebung der Sicherheitsstufe auf dem NATO-Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen eine mögliche Bedrohung durch einen russischen Sabotageakt.

Es habe einen ernstzunehmenden Hinweis eines ausländischen Nachrichtendienstes "auf Vorbereitungshandlungen für einen wahrscheinlich russischen Sabotageakt gegen den NATO-Stützpunkt durch Einsatz einer Drohne" gegeben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus deutschen Sicherheitskreisen.

Rückblick: Vergangene Woche hatte wegen einer möglichen Bedrohung auf dem NATO-Stützpunkt in Nordrhein-Westfalen knapp 24 Stunden lang die zweithöchste Sicherheitsstufe gegolten.

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Nachdem nichts passiert war, wurden die Sicherheitsvorkehrungen am Freitagnachmittag wieder auf den Level zurückgefahren, der vorher gegolten hatte, der sogenannte Level Bravo+.

Warum ist Geilenkirchen so wichtig für die NATO?

Geilenkirchen ist der Hauptstützpunkt der NATO-Awacs-Flotte.
Geilenkirchen ist der Hauptstützpunkt der NATO-Awacs-Flotte.  © Christoph Reichwein/dpa

Der NATO-Flughafen in Geilenkirchen ist der Hauptstützpunkt von Awacs-Spezialflugzeugen, die vor allem zur Überwachung des Luftraumes im östlichen Bündnisgebiet eingesetzt werden. Die Maschinen sind mit ihrem pilzförmigen Radaraufbau in der Lage, andere Luftfahrzeuge in mehr als 400 Kilometern Entfernung zu orten und zu identifizieren.

Am NATO-Flugplatz arbeiten nach Worten des Sprechers normalerweise etwa 1600 Menschen. Derzeit sind es allerdings deutlich weniger, da Awacs seit diesem Montag vorübergehend nur von zwei Flugplätzen in der Türkei und Norwegen starten.

Hintergrund der Verlegung ist nach Angaben der NATO allerdings nicht die Bedrohungslage, sondern eine seit längerem geplante Betriebspause in Geilenkirchen aus organisatorischen Gründen.

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Zu dem Bericht über mögliche russische Anschlagspläne gegen den Standort in Deutschland wollte sich ein Sprecher am Montag nicht äußern. Seinen Angaben zufolge wurden bislang keine Drohnen im Luftraum über dem Flugplatz gesichtet.

Titelfoto: Christoph Reichwein/dpa

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