Immer mehr Tote in Badesaison: Rettungsschwimmer warnen mehr denn je
Von Volker Danisch
Düsseldorf - Für den Schutz von Badegästen und Wassersportlern in Nordrhein-Westfalen sind in diesem Sommer fast 10.000 Rettungsschwimmer der DLRG im Einsatz.
Alles in Kürze
- Fast 10.000 Rettungsschwimmer der DLRG sind in NRW im Einsatz.
- DLRG unterstützt Beckenaufsicht in fast 200 Schwimmbädern.
- Über 230 Menschen wurden in den letzten zwei Jahren vor dem Tod bewahrt.
- Mindestens 57 Menschen ertranken 2023 in NRW, zehn mehr als im Vorjahr.
- DLRG warnt vor Gefahren wie Schwimmen im Rhein und Kopfsprüngen.

Bereits im dritten Jahr in Folge werde die Zahl der freiwilligen Retter im bevölkerungsreichsten Bundesland mehr als 9500 betragen, erklärte die Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).
Dabei gehe es nicht nur um Patrouillen an rund 200 Seen und Flüssen in NRW, sondern auch darum, die Beckenaufsicht in fast 200 Schwimmbädern zu unterstützen. "Wir richten gekenterte Segelboote wieder auf, leisten Erste Hilfe, suchen nach vermissten Personen und sind zur Stelle, wenn jemand im Wasser in Not ist", zählte der Präsident der DLRG Nordrhein, Stefan Albrecht, auf.
Allein in den vergangenen beiden Jahren bewahrten die freiwilligen Retter der DLRG in NRW insgesamt über 230 Menschen vor dem Tod. Hinzu seien rund 9000 Hilfeleistungen für Personen gekommen.
Doch die Rettungsschwimmer könnten nicht überall sein. Insbesondere in nicht bewachten Flüssen und Seen komme es immer wieder zu tödlichen Badeunfällen. Mindestens 57 Menschen seien im vergangenen Jahr in NRW ertrunken, zehn mehr als im Jahr zuvor.
DLRG betont: "Gerade im Rhein sollte niemand schwimmen gehen"

Die DLRG wolle künftig noch stärker über Gefahren aufklären. "Gerade im Rhein sollte niemand schwimmen gehen", betonte der Präsident der DLRG Nordrhein. Auch die Düsseldorfer Feuerwehr hatte jüngst darauf hingewiesen, dass Schwimmen im Rhein lebensgefährlich sei.
Außerdem hatte die DLRG vor Gefahren wie dem Sprung ins kühle Wasser gewarnt, weil der plötzliche Temperaturunterschied das Herz-Kreislauf-System überfordern könne. Besonders gefährlich seien Kopfsprünge in unbekannte oder trübe Gewässer.
Die DLRG habe in NRW mit über 164.000 Mitgliedern (Ende 2024) so viele wie noch nie. Das seien 13.000 mehr als noch vor zehn Jahren. "Dem bundesweiten Trend folgend konnten wir wieder einen Rekord verzeichnen", erklärte Albrecht. Auch die Zahl der ehrenamtlichen Schwimmausbilder und Rettungsschwimmer sei deutlich höher als noch vor zehn Jahren.
Seit 2017 erfreuen sich die Nachwuchsteams für den Dienst an den Gewässern wachsender Beliebtheit. In der Schwimmausbildung waren 2024 demnach mehr als 9100 Freiwillige tätig.
Titelfoto: Matthias Balk/dpa