Infiziertes Tier in Waldstück entdeckt: Afrikanische Schweinepest erstmals in NRW nachgewiesen

Von Dorothea Hülsmeier

Olpe/Düsseldorf - In Nordrhein-Westfalen ist bei einem Wildschwein der erste Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nachgewiesen worden.

Das infizierte Tier wurde in einem Waldstück im Sauerland entdeckt. (Symbolbild)
Das infizierte Tier wurde in einem Waldstück im Sauerland entdeckt. (Symbolbild)  © Matthias Bein/dpa

Das zuständige Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) habe das Virus bei dem im Sauerland gefundenen toten Tier bestätigt. Das teilte das NRW-Landwirtschaftsministerium mit.

Ein Jäger hatte den Kadaver in der Gemeinde Kirchhundem im Kreis Olpe gefunden. Eine erste Untersuchung durch das vor Ort zuständige Chemische und Veterinäruntersuchungsamt CVUA Westfalen in Arnsberg hatte zuvor bereits ein positives Ergebnis geliefert.

Präventive Maßnahmen zum Schutz vor einer möglichen Ausbreitung des Virus liefen in der Region bereits an. Unter anderem sei die dafür trainierte Suchhundestaffel im Einsatz, um das betroffene Gebiet genauer eingrenzen zu können.

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"Oberstes Ziel ist es, eine Ausbreitung des lokalen Falls der ASP im Wildschweinebestand zu verhindern", teilte Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (53, CDU) mit.

"Ich appelliere an unsere Landwirtinnen und Landwirte mit Schweinehaltungen, die bekannten Biosicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Hausschweinebestände vor der ASP gerade jetzt ganz besonders zu beachten", so die Ministerin weiter.

Folgen können weitreichend sein - Landwirte in der Region zeigen sich besorgt

Rund um den Fundort des infizierten Tieres könnte es zu Sperrzonen kommen. (Symbolbild)
Rund um den Fundort des infizierten Tieres könnte es zu Sperrzonen kommen. (Symbolbild)  © Andreas Arnold/dpa

Für Menschen ist die Afrikanische Schweinepest ungefährlich. Gleiches gilt für andere Haus- und Nutztierarten als Schweine. Für Haus- und Wildschweine verläuft jedoch eine Infektion mit dem ASP-Virus fast immer tödlich.

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband zeigte sich in einer ersten Reaktion besorgt: "Die Afrikanische Schweinepest stellt für unsere Tiere eine große Bedrohung dar. Umso wichtiger ist es jetzt, die weitere Ausbreitung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern und das Seuchengeschehen auf diese Weise umgehend einzudämmen", so dessen Präsident Hubertus Beringmeier.

Er bitte die Bevölkerung um Verständnis, sollte es durch einzurichtende Sperrzonen rund um den Fundort zu Einschränkungen kommen.

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Die ursprünglich in Afrika verbreitete Schweinepest wurde 2014 erstmals in der Europäischen Union nachgewiesen. NRW hat bereits seit langem vorbeugende Maßnahmen gegen ASP ergriffen und sich auf einen Ausbruch der Tierseuche vorbereitet.

Als Hauptübertragungsquelle der ASP gilt neben direktem Kontakt zu infizierten Wildschweinen das Verhalten von Menschen. So kann der Erreger auch über Kleidung, Schuhe, Autoreifen oder über Essensreste wie etwa ein achtlos entsorgtes Wurstbrot übertragen und verbreitet werden.

Titelfoto: Matthias Bein/dpa

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