Sensationsfund im Tagebau Hambach: Archäologen lösen Rätsel um abgestürztes Kriegsflugzeug
Von Ulrike Hofsähs, Jonas Reihl
Titz (Nordrhein-Westfalen) - Am Rand des Tagebaus Hambach haben Archäologen einen sensationellen Fund gemacht und nach über 70 Jahren das Rätsel um ein abgestürztes Kriegsflugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg gelöst.
Alles in Kürze
- Archäologen finden Wrack eines britischen Kriegsflugzeugs im Tagebau Hambach
- Das Flugzeug war 1943 abgestürzt und bislang nicht wieder aufgetauchten
- Trümmer und sterbliche Überreste von Besatzungsmitgliedern wurden gefunden
- Die Fundstelle wurde bereits wieder eingeebnet, DNA-Analyse der Knochen ist geplant
- Drei Soldaten konnten sich damals mit dem Fallschirm retten, vier gelten als vermisst

Im Rheinischen Braunkohle-Revier konnten nämlich die Trümmer eines 1943 im Zweiten Weltkrieg abgestürzten und bislang nicht wieder aufgetauchten britischen Militärflugzeugs geborgen werden.
Die Überreste seien in vier Meter Tiefe in der Nähe der Abbruchkante ausgegraben worden, sagte die für den Tagebau Hambach zuständige Archäologin des LVR-Amts für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Tünde Kaszab-Olschewski.
Die Region im Westen von Köln ist eigentlich vor allem für Relikte aus der Römerzeit bekannt.
Das Grabungsteam habe vor allem kleine Trümmer der Maschine gefunden sowie sterbliche Überreste von Menschen, vermutlich von Besatzungsmitgliedern. Eine DNA-Analyse der Knochen müsse noch erfolgen, sagte die Archäologin. "Wir möchten, dass sie bestattet werden."
Die britischen Behörden seien informiert. Die Fundstelle am Tagebau sei bereits wieder eingeebnet.

Britisches Kampfflugzeug war auf Rückflug nach England abgestürzt

Die siebenköpfige Besatzung der Short Stirling, eines der größten britischen Bomber im Zweiten Weltkrieg, war auf dem Rückflug von einem Einsatz in Remscheid in der Nähe von Kerpen-Manheim abgestürzt und ausgebrannt.
Drei Soldaten konnten sich damals mit dem Fallschirm retten, die übrigen vier gelten als vermisst.
Die Arbeitsgemeinschaft Luftkriegsgeschichte Rhein/Mosel hatte Hinweise auf die Absturzstelle gegeben.
Der Verein möchte dazu beitragen, Fliegerschicksale aus der Zeit von 1939 bis 1945 aufzuklären.
Titelfoto: Henning Kaiser/dpa