Haartyp bestimmen: Benutzt Du die falsche Haarpflege?

Der Schlüssel für eine passende Haarpflegeroutine? Du solltest Deinen Haartyp bestimmen. Wie das geht und wie Du tolle Pflege- und Stylingergebnisse erzielst, erfährst Du von TAG24.

Weitere spannende Beautytipps gibt's unter Körperpflege.

Kennst Du Deinen Haartyp?
Kennst Du Deinen Haartyp?  © 123RF / iordani

Oft liegen Haarprobleme wie Frizz oder Spliss nicht an "schwierigem" Haar, sondern an nicht ganz so optimaler Pflege.

Kennt man seinen Haartyp, kann man seine Pflege- und Stylingprodukte gezielter auswählen und einsetzen.

Um alle dafür verantwortlichen Faktoren beurteilen zu können, sollte man seine Haare nach dem Waschen weder föhnen oder stylen noch mit zusätzlichen Pflegeprodukten bearbeiten.

Wann die Haarpracht wieder eine Wäsche braucht, steht übrigens unter: Wie oft sollte man Haare waschen?

Im Folgenden lernst Du alle Faktoren zur Bestimmung Deines Haartyps kennen. Dann kannst Du beim Kauf von Pflegeprodukten ganz nach den Bedürfnissen Deiner Haare entscheiden.

Haartyp bestimmen: Diese Faktoren sind wichtig

Bevor man wahllos Pflegeprodukte kauft, ist es sinnvoll, die Eigenschaften seines Haares zu kennen. Für eine optimale Pflege und Stylingroutine sind vor allem drei Faktoren die grundlegende Basis.

Haarstruktur

Die Haarstruktur lässt sich in vier Typen unterteilen: glatt (1), wellig (2), lockig (3) oder kraus (4). Diese Haartypen gliedert man je nach Struktur noch einmal in drei Unterkategorien (a bis c).

Wasche Deine Haare und lasse sie an der Luft trocknen, um anschließend Deine individuelle Haarstruktur zu erkennen.

Die Haarstruktur zu kennen, macht bei der Pflege bereits einen großen Unterschied.
Die Haarstruktur zu kennen, macht bei der Pflege bereits einen großen Unterschied.  © 123RF/Videst, Adobe Stock/Elena Pimukova

Die jeweiligen Typen zur Bestimmung der Haarstruktur haben folgende Bedeutungen.

Haarstruktur Typ 1

  • 1a: Haar ist komplett glatt, meist fein, glänzt stark, wenig bis kein Volumen
  • 1b: ebenfalls glattes Haar, im Ansatz etwas mehr Volumen
  • 1c: glattes Haar mit Wellenansätzen oder leichter Biegung, wirkt fülliger

Haarstruktur Typ 2:

  • 2a: feine, sanfte Wellen, fallen locker
  • 2b: deutliche Wellen in S-Form, vor allem in den Längen
  • 2c: definierte Wellen vom Ansatz bis in die Spitzen, voluminös

Haarstruktur Typ 3:

  • 3a: große, weiche Spirallocken, Durchmesser etwa wie ein Textmarker, glänzend
  • 3b: engere Korkenzieherlocken, Durchmesser wie ein Filzstift, voluminös, kann zu Trockenheit neigen
  • 3c: sehr enge Ringellocken, Durchmesser wie Bleistift oder kleiner, sehr voluminös, eher trocken

Haarstruktur Typ 4:

  • 4a: sehr dichte, kleine Spiralen in S-Form
  • 4b: sehr enge Z-Form, kaum definiert, sehr voluminös
  • 4c: extrem eng gewunden, fast keine sichtbare Definition

Haardicke

Die Haardicke wird ebenfalls in verschiedene Kategorien (F, M und C) unterteilt.

  • F (fine): sehr dünnes Haar, fühlt sich weich an, kann leichter brechen, mehr Volumen nötig
  • M (medium): mitteldickes Haar, ausgewogene Stärke, vielseitig frisierbar
  • C (coarse): dickes Haar, robust und widerstandsfähig, braucht aber mehr Feuchtigkeit und Zeit zum Trocknen

Wie kann ich meine Haardicke bestimmen?

Um herauszufinden, zu welcher Haardicke das eigene Haar gehört, kann man ein einzelnes Haar neben Nähgarn halten.

  • Ist das Haar dünner, hat man feines Haar.
  • Eine ähnliche Dicke spricht für mitteldickes Haar.
  • Ist das Nähgarn dünner, hat man dickes Haar.

Haarvolumen bzw. Haardichte

Zu Berechnung der Haardichte misst man den Umfang eines Zopfes.
Zu Berechnung der Haardichte misst man den Umfang eines Zopfes.  © 123RF / bilanol

Um das Haarvolumen oder die Haardichte zu bestimmen, sollte man sich einen Zopf machen, der möglichst alle Haare umschließt. Dann misst man den Umfang des Zopfes.

  • Bei weniger als fünf Zentimetern (I), hat man eine geringe Haardichte.
  • Fünf bis zehn Zentimeter (II) sprechen für eine normale Haardichte.
  • Mehr als zehn Zentimeter (III) deutet auf sehr dichtes Haar hin.

Persönlicher Haarcode: Hat man alle Merkmale herausgefunden, ist ein Code zur Bestimmung Deines Haartyps entstanden.

Beispiel: 3bMI = lockiges Haar, Typ 3, mittlere Dicke, geringe Dichte.

Weitere Faktoren der perfekten Haarpflege

Kennt man die oberen drei Faktoren zu seinen Haaren, kann man schon viel durch passende Pflegeprodukte herausholen. Aber auch Porosität und Elastizität nehmen Einfluss auf eine passende Pflegeroutine.

Porosität bestimmen

Die Porosität bestimmt, wie gut Haar Feuchtigkeit aufnehmen und halten kann. Um sie zu testen, nimmt man ein Glas Wasser und gibt ein Haar hinein: Sinkt es, hat man poröses Haar, schwimmt es oben, hat man wenig poröses Haar.

  • Niedrig: glatte Schuppenschicht, Feuchtigkeit dringt nur sehr schwer ein, Haar benötigt viel Zeit zum Trocknen, leichte Produkte empfohlen
  • Mittel: ausgewogen, Produkte wirken vorhersehbar
  • Hoch: aufgeraute Schuppenschicht, Haar nimmt Feuchtigkeit auf, verliert aber auch schnell Feuchtigkeit, reichhaltige Produkte verwenden, zum Beispiel Leave-ins, um die Schuppenschicht zu schließen

Elastizität

Die Elastizität offenbart, wie dehnbar und bruchfest Haar ist. Es zeigt, ob es womöglich ein Ungleichgewicht zwischen Feuchtigkeit und Protein gibt. Nimm dafür ein nasses Haar und dehne es an verschiedenen Stellen.

Hohe Elastizität: Haar dehnt sich und springt zurück, Pflegeprodukte mit Protein nicht nötig

Geringe Elastizität (gummiartig): Hinweis auf Proteinmangel, Produkte mit Protein empfohlen

Geringe Elastizität (spröde, bricht schnell): Hinweis auf Feuchtigkeitsmangel, hydratisierende Produkte empfohlen

Lesetipp: Will man auch auf passende Pflegeprodukte für die eigene Haut setzen, steht alles dazu unter: Welcher Hauttyp bin ich?

Fazit

Wenn man seinen Haartyp kennt, kann man Pflege und Styling optimal an die Bedürfnisse des eigenen Haares anpassen und das Maximale für sich herausholen.

Titelfoto: 123RF / iordani

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