Welcher Hauttyp bin ich? Eine Frage, zwei Systeme, viele Missverständnisse
Fettige, trockene oder normale Haut? Kennst Du Deinen Hauttyp wirklich? Der Hauttyp wird in zwei Kategorien unterschieden, die beide für Deine Hautgesundheit wichtig sind.

Man kann nur gut für seine Haut sorgen, wenn man sie richtig gut kennt. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Bestimmung des eigenen Hauttyps.
Der Begriff Hauttyp wird im Alltag nicht selten unterschiedlich verwendet, weil es zwei gängige Einteilungen gibt, wenn man vom Hauttyp spricht.
Während der kosmetische Hauttyp eher den Zweck der Hautpflege-Klassifikation mit sich bringt, geht es bei der Bestimmung des Hauttyps nach Fitzpatrick um die Hautreaktion auf UV-Strahlung.
Wie man diese beiden Hauttypen bestimmen und welche Schlüsse man daraus ziehen kann, erfährst Du im Folgenden.
Kosmetischer Hauttyp: Trocken, fettig und Co.

Der kosmetische Hauttyp ist der Hautzustand, den man im Alltag oder bei der Wahl der richtigen Körperpflege berücksichtigt. Er ist genetisch bedingt, kann sich aber beispielsweise im Alter oder durch Hormone verändern. Dabei wird in fünf Hauttypen unterschieden.
Normale Haut
- glattes Hautbild mit feinen Poren
- keine Abschuppungen oder Pickel
- elastisches und angenehmes Hautgefühl
Empfindliche Haut
- schnelle Reaktion auf äußere Einflüsse
- Reaktion meist mit Juckreiz, Brennen oder Rötungen
- schnellere Irritationen
- oft geschwächte Hautbarriere
Trockene Haut
- reduzierte Talgproduktion und fehlende Feuchtigkeit
- raue, spannende oder schuppige Haut
- eher mattes Erscheinungsbild und kleine Poren
- kann zu Irritationen, Juckreiz oder Rötungen neigen
Fettige Haut
- verstärkte Talgproduktion, dadurch Hautunreinheiten wie Pickel und Mitesser möglich
- eher glänzendes Erscheinungsbild und vergrößerte Poren
- öliges Hautgefühl, vor allem in der T-Zone (Nase, Kinn und Stirn)
Mischhaut
- Haut ist zum Teil fettig (T-Zone) und im Wangen- und Augenbereich eher normal bis trocken
- verschiedene Gesichtsbereiche haben verschiedene Bedürfnisse
- besondere Pflege benötigt
- Hautunreinheiten vor allem in der T-Zone möglich
So bestimmst Du Deinen kosmetischen Hauttyp
Um Deinen Hauttypen zu bestimmen, solltest Du wie folgt vorgehen.
1. Schritt: Reinige Dein Gesicht und befreie es von jeglichen Pflege- oder Make-up-Rückständen. Verwende zum Abwaschen lauwarmes Wasser.
2. Schritt: Trockne Dein Gesicht in tupfenden Bewegungen mit einem sauberen Handtuch ab.
3. Schritt: Lasse Deine Haut für etwa 30 bis 60 Minuten ruhen und inspiziere sie dann.
Du solltest nun eines der folgenden Ergebnisse beobachten können.
- Haut fühlt sich normal an, kein Spannungsgefühl, elastisch: normale Haut
- kein Glanz und Spannungsgefühl: trockene Haut
- T-Zone glänzend, Wangen trocken: Mischhaut
- gesamtes Gesicht glänzend: fettige Haut
- oft gereiztes Gefühl, Rötungen: empfindliche Haut
So pflegst Du Deinen kosmetischen Hauttyp

Jede Haut benötigt eine individuelle Pflege. Jedoch gibt es einige Empfehlungen, die für die jeweiligen Hauttypen sinnvoll sind.
Pflege für normale Haut
- morgens Reinigung mit lauwarmem Wasser
- Sonnenschutz auftragen
- abends Reinigung mit Reinigungsprodukt
- Nachtcreme optional
Pflege für trockene Haut
- morgens Reinigung mit lauwarmem Wasser oder feuchtigkeitsspendender Reinigungsmilch/-öl
- Feuchtigkeitscreme verwenden
- Sonnenschutz auftragen
- abends Reinigung mit Reinigungsmilch oder -öl
- Nachtcreme verwenden
Pflege für fettige Haut
- morgens Reinigung mit lauwarmem Wasser
- leichte Gel-Cremes oder Lotion verwenden
- leichten Sonnenschutz auftragen
- abends Reinigung mit leichtem Reinigungsprodukt
- keine Nachtcreme nötig
Pflege für Mischhaut
- morgens Reinigung mit lauwarmem Wasser
- T-Zone mit leichter Gesichtspflege (Gel-Creme oder Lotion) eincremen
- trockene Stellen mit feuchtigkeitsspendender Creme pflegen
- Sonnenschutz auftragen
- abends Reinigungsprodukt verwenden
- für T-Zone wieder leichtes Produkt verwenden, trockene Stellen mit feuchtigkeitsspendender Nachtcreme pflegen
Pflege für empfindliche Haut
- morgens Reinigung mit lauwarmem Wasser
- Feuchtigkeitspflege optional
- Sonnenschutz auftragen
- abends sanfte Reinigung
- Feuchtigkeitspflege optional
- neue Produkte vorher an unauffälliger Stelle testen, um zu sehen, wie die Haut reagiert
- zu sanften Produkten greifen (meist mit "für empfindliche Haut" deklariert)
Hauttyp I-VI nach Fitzpatrick (Fototyp)
Beim Hauttyp nach Fitzpatrick, auch Fototyp genannt, wird die Hautreaktion auf UV-Strahlung definiert. Grundlage dafür ist die Fitzpatrick-Skala, die weltweit in der Medizin zum Beispiel zur Hautkrebsrisiko-Einschätzung oder auch für dermatologische Behandlungen verwendet wird.
Insgesamt sollte jeder in seiner Hautpflege einen Sonnenschutz verwenden. Mehr zu Unterschieden zwischen Sonnencremes und welcher Lichtschutzfaktor sich für welche Hauttypen anbietet, steht unter: Sonnencreme-Unterschiede.
So bestimmst Du Deinen Hauttyp nach Fitzpatrick
Es gibt insgesamt sechs Hauttypen. In der folgenden Tabelle kannst Du Deinen Hauttypen herausfinden.

Fazit
Der Begriff Hauttyp beschreibt je nach Kontext unterschiedliche Dinge: In der Kosmetik geht es um Pflegebedürfnisse, in der Medizin um UV-Empfindlichkeit.
Wer seine Haut wirklich verstehen will, sollte beides kennen.
Titelfoto: 123RF / iordani