Bärlauch erkennen: Das sind seine giftigen Doppelgänger

Wenn die ersten Frühlingstage kommen, beginnt mit ihnen auch die Bärlauchsaison. Fleißige Sammler begeben sich dann in den Wald oder auf die Wiesen, um den sogenannten wilden Knoblauch zu pflücken. Dabei droht allerdings gefährliche Verwechslungsgefahr.

Wenn Bärlauchsaison ist, bildet der wilde Knoblauch am richtigen Standort große grüne Teppiche.
Wenn Bärlauchsaison ist, bildet der wilde Knoblauch am richtigen Standort große grüne Teppiche.  © 123 RF / neofelizz, tag24 / jh; Fotomontage

Der Bärlauch ist eines der ersten Wildkräuter, welche im Frühjahr aus der Erde sprießen.

Der Frühlingsbote zeigt sich dann vor allem an Waldrändern, in der Nähe von Bächen und schattigen Wiesen. Von März bis Mai begeben sich Fans des wilden Knoblauchs auf die Suche, um ihn zu den verschiedensten Lebensmitteln, wie Pesto oder Bärlauchsuppe, zu verarbeiten.

Seinen Namen hat der Bärlauch wirklich den Bären zur verdanken. Die starken Tiere sollen nach ihrem Winterschlaf zuerst Bärlauch gegessen haben, um ausreichend mit Nährstoffen und Vitaminen versorgt zu werden.

Äpfel lagern: So bleiben sie lange frisch und knackig
Küchenwissen Äpfel lagern: So bleiben sie lange frisch und knackig

Und auch heute gilt Bärlauch als ein angesehenes Wild- und Heilkraut mit viel Vitamin C, Eisen und Magnesium. Damit unterstützt Bärlauch das Immunsystem und kann sich positiv auf die Verdauung sowie den Blutdruck auswirken.

Neben allen positiven Eigenschaften sollte man nun aber nicht einfach nach Bärlauch suchen und alles pflücken, was danach aussieht, denn es gibt einige giftige Pflanzen, die ihm zum Verwechseln ähnlich sehen. TAG24 erklärt Dir, wie Du den leckeren Bärlauch von seinen ungenießbaren Doppelgängern unterscheiden kannst.

Du möchtest mehr hilfreiche Tipps und Tricks rund um diesen Themenbereich? Schaue gleich im Küchenwissen Ratgeber nach!

Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

  • Bärlauch gleicht optisch sowohl den Maiglöckchen als auch den Herbstzeitlosen, bis auf wenige Unterschiede.
  • Der Geruchstest offenbart eine Differenz: Der Bärlauch riecht nach Knoblauch, wenn man daran reibt.
  • Auch das Blattwachstum deutet auf Unterschiede: Während Bärlauch je Stiel nur ein Blatt ausbildet, welches eher weich und empfindlich ist, wachsen Maiglöckchen mit mehreren Blättern je Stiel. Herbzeitlose bilden Blätter ohne Stiel, die rosettenförmig aus der Erde wachsen und viel stabiler sind.
  • Des Weiteren sind, im Gegensatz zu seinen Doppelgängern, die Blattunterseiten von Bärlauch immer matt.

Bärlauch erkennen: Vorsicht bei seinen giftigen Doppelgängern

So gut wie Bärlauch auch schmeckt, so gefährlich kann das Sammeln des wilden Knoblauchs werden: Es gibt zur Bärlauchsaison auch andere Pflanzen, die im Gegensatz zum Bärlauch giftig sind und dessen Verzehr tödlich enden kann.

Vor allem Maiglöckchen und Herbstzeitlose können gefährlich werden, deswegen ist es wichtig, den Bärlauch von seinen toxischen Doppelgängern unterscheiden zu können.

1. Bärlauch am Geruch erkennen

Das erste distinktive Merkmal beim Erkennen von Bärlauch ist der Geruch, der dem umgangssprachlich bezeichneten "wilden Knoblauch" erst seine Bedeutung verleiht, denn nur echter Bärlauch riecht auch ganz typisch nach Knoblauch. Dazu einfach ein Blatt zwischen den Fingern verreiben oder umknicken und daran riechen.

Achtung! Den Geruchstest kannst Du nur ein einziges Mal durchführen. Wenn Du bereits Bärlauch zwischen den Fingern verrieben hast, wird sein Geruch auch auf Deine Finger übertragen, sodass alle weiteren Tests dadurch verfälscht werden. Somit kannst Du den Bärlauch nicht mehr zuverlässig von den anderen giftigen Pflanzen unterscheiden.

2. Blattwuchs als Unterscheidungsmerkmal

Die Ähnlichkeit ist auf den ersten Blick nicht von der Hand zu weisen. Erst wenn man die Unterschiede kennt, sollte man Bärlauch sammeln gehen.
Die Ähnlichkeit ist auf den ersten Blick nicht von der Hand zu weisen. Erst wenn man die Unterschiede kennt, sollte man Bärlauch sammeln gehen.  © 123RF / ruckszio

Neben dem Geruch wachsen außerdem die Blatter der jeweiligen Pflanzen auf eine unterschiedliche Art und Weise.

  • Bärlauchblätter wachsen einzeln an einem Stiel.
  • Bei Maiglöckchen hingegen befinden sich an einem Stiel immer mehrere Blätter.

  • Gänzlich davon unterscheiden sich Herbstzeitlose. Die Blätter wachsen ohne Stiel aus dem Boden und bilden eine Rosettenform.

3. Jedes Blatt ist anders

Auch bezüglich des Blattwuchses weisen die Blätter verschiedene Unterscheidungsmerkmale auf, die beim Erkennen von Bärlauch helfen können.

  • Die Blattunterseite von Bärlauch ist immer matt. Die Blätter sind allgemein sehr empfindlich und weicher. Dadurch klappen sie sich auch manchmal um oder rollen sich etwas an den Rändern ein.
  • Maiglöckchen und Herbstzeitlose hingegen weisen sowohl glänzende Ober- als auch Unterseiten auf. Insgesamt sind sie stabiler als Bärlauchblätter.

Vorsicht beim Sammeln ist besser als Nachsicht

So gut wie Bärlauch auch schmeckt, so gefährlich kann seine vermeintliche Ernte sein: Der beste Indikator, ob Du wirklich Bärlauch und keine giftigen Doppelgänger gesammelt hast, ist wohl der Geruch der Blätter. In Kombination mit weiteren Indikatoren kann die Differenzierung außerdem erleichtert werden.

Bist Du Dir dennoch unsicher, ob Du echten Bärlauch gefunden hast, besteht die Möglichkeit, ihn lieber frisch auf dem Markt zu kaufen, damit schließlich jeder Freude am leckeren gesunden Grün finden kann.

Titelfoto: 123 RF / neofelizz, tag24 / jh; Fotomontage

Mehr zum Thema Küchenwissen: