Kindern Schwimmen beibringen: 7 Tipps für Eltern

Dein Kind möchte Schwimmen lernen, doch alle Schwimmkurse sind ausgebucht? Kein Grund zur Sorge: Kindern Schwimmen beibringen geht auch ohne Schwimmschule.

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Mit ein paar einfachen Tricks kannst Du ganz leicht selbst Deinen Kindern Schwimmen beibringen.
Mit ein paar einfachen Tricks kannst Du ganz leicht selbst Deinen Kindern Schwimmen beibringen.  © 123RF/mariakraynova

Es gibt viele gute Gründe, die dafür sprechen, dass Eltern ihren Kindern Schwimmen beibringen sollten.

Schwimmen trägt maßgeblich zur Gesundheit bei. Beim Schwimmen werden die Muskeln im ganzen Körper trainiert. Dabei ist die Sportart sehr gelenkschonend, baut Stress ab, senkt den Blutdruck und fördert die Durchblutung. Zudem kann Schwimmen lebensrettend sein.

Nach einer Studie der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG) hat sich der Anteil der Nichtschwimmer unter Grundschulkindern seit 2017 verdoppelt. Etwa 20 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren konnten 2022 nicht schwimmen.

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Eine gewisse Mitschuld trägt sicherlich das Corona-Virus, da in der Zeit der Pandemie keine Schwimmbäder besucht werden konnten und in der Folge die Kurse jetzt überfüllt sind. Doch Du kannst auch ganz ohne Schwimmkurs selbst Deinen Kindern Schwimmen beibringen.

Worauf es beim Schwimmen Beibringen ankommt, zeigt Dir TAG24.

Mehr spannende Themen rund um das Familienleben findest Du im Familienratgeber von TAG24.

Kindern Schwimmen beibringen: So werden Deine Kids zu sicheren Schwimmern

Du möchtest Deinen Kindern Schwimmen beibringen? Die folgenden Tipps helfen Dir dabei!

Um Kindern Schwimmen beizubringen sollte man schon früh mit der Wassergewöhnung anfangen, viel Geduld mitbringen und häufig ins Schwimmbad gehen.
Um Kindern Schwimmen beizubringen sollte man schon früh mit der Wassergewöhnung anfangen, viel Geduld mitbringen und häufig ins Schwimmbad gehen.  © 123RF, TAG24/CB

1. Tipp: Gewöhne Dein Kind schon früh ans Wasser.

Sobald Dein Kind älter als drei bis vier Monate ist und den Kopf alleine hochhalten kann, ist es theoretisch schon dazu bereit, Schwimmen zu lernen. Du kannst also gar nicht früh genug damit beginnen, Deinen Kindern Schwimmen beizubringen. Und keine Sorge - der größte Fehler, den Du dabei machen kannst, ist, es ihnen erst gar nicht beizubringen.

Je früher Du also Dein Kind mit dem Wasser vertraut machst und je öfter Du mit ihm ins Schwimmbad gehst, umso eher wird Dein Kind Schwimmen lernen.

  • Wenn Du schon früh beginnst, Deinem Kind Schwimmen beizubringen, so kann sich Dein Kind schon im Alter von einem bis zwei Jahren an das Wasser gewöhnen. So toleriert Dein Kind Wasser im Gesicht, in den Haaren und in den Augen.
  • Mit zwei Jahren kannst Du ihm schon erste Tauchübungen beibringen.
  • Ab dem dritten Lebensjahr sind frühe Schwimmmäuse schon in der Lage, zwischen kleinen Tauchgängen alleine wieder aufzutauchen, um Luft zu holen und anschließend noch mal unterzutauchen.
  • Ab vier bis fünf Jahren kannst Du auf spielerische Weise Deinem Kind erste Schwimmübungen beibringen.
  • Im Alter von sechs bis sieben Jahren sind Kinder koordinativ dazu fähig, die verschiedenen Schwimmtechniken wie Brust-, Kraul- und Rückenschwimmen zu verstehen und zu erlernen.
Schon im Kleinkindalter sollte Dein Kind gewisse Regeln im Schwimmbad kennenlernen. Zum Beispiel, dass es nicht rennen oder niemals alleine ins Wasser gehen soll.
Wenn Du Deinem Kind Schwimmen beibringen möchtest, empfiehlt es sich, es auf spielerische Weise mit dem Wasser vertraut zu machen.
Wenn Du Deinem Kind Schwimmen beibringen möchtest, empfiehlt es sich, es auf spielerische Weise mit dem Wasser vertraut zu machen.  © 123RF/ziggymars

2. Tipp: Motiviere Dein Kind richtig, um ihm die Angst vor tiefem Wasser zu nehmen.

Wenn Du merkst, dass sich Dein Kind beim Gang ins Wasser unsicher ist und nicht tiefer hinein möchte, dann solltest Du besonders behutsam mit ihm umgehen und versuchen, seine Angst schrittweise abzubauen. Sei geduldig mit ihm und sage ihm, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn es erst mal eine Weile am Beckenrand sitzen möchte. Versuche niemals Druck aufzubauen mit Sätzen wie: "Guck doch mal, die anderen Kinder schwimmen doch auch!" Damit erreichst Du nur, dass sich Dein Kind noch mehr verschließt. Bringe es auf spielerische Weise mit dem Wasser in Berührung. Gute Wasserspiele sind zum Beispiel:

  • Gießkanne: Nehme eine kleine Gießkanne mit ins Wasser und lasse Dein Kind sich selbst mit dem Wasser abduschen.
  • Wassertiere: Um Dein Kind dazu zu motivieren, ins Wasser zu gehen, kannst Du auch ein paar Badetierchen mitbringen und schwimmen lassen.
  • Fangen spielen: Renne durch das Wasser und erzeuge einen Strudel. So kann sich das Kind mit der Dichte des Wassers vertraut machen.
  • Positionswechsel: Zeige Deinem Kind, dass es im Wasser stehen, auf den Knien sitzen und auf dem Bauch oder auf dem Rücken liegen kann.

3. Tipp: Die wichtigste Übung für den Start ist das "Blubbern".

Damit Dein Kind schon früh die richtige Atemtechnik im Wasser lernt, kannst Du noch zu Hause mit ihm das sogenannte "Blubbern" mit ihm üben. Entweder in der Badewanne oder mit einer Schale Wasser. Dazu geht man mit dem Gesicht unter Wasser und atmet einfach unter Wasser aus, dreht den Kopf zur Seite, atmet Luft ein, geht anschließend wieder mit dem Gesicht unter Wasser und "blubbert" erneut. Das Blubbern zu üben hilft Deinem Kind ungemein bei der Atemkontrolle und bildet eine wichtige Grundlage beim Schwimmen.

Wenn Dein Kind das Blubbern schon gut beherrscht, kannst Du mit einem Taucherring versuchen, es weiter zum Tauchen zu animieren.

4. Tipp: Nutze Schwimmhilfen nur für die ersten Erfahrungen im Wasser.

Wenn Kinder noch nicht schwimmen können, sind Schwimmhilfen wie Schwimmflügel und Schwimmwesten für die ersten Erfahrungen im Wasser nützlich, da sie die Kinder im Wasser oben halten. Damit Du Deinem Kind Schwimmen beibringen kannst, solltest Du diese aber hin und wieder abnehmen und Dein Kind durch Deine Hände unter dem Oberkörper stützen. Denn nur so lernt es, den Auftrieb des Wassers richtig einzuschätzen.

Wenn sich Dein Kind schon gut an das Wasser gewöhnt hat, kannst Du ihm eine Schwimmnudel oder ein Schwimmbrett zur Unterstützung im Wasser anbieten. Damit können die Kinder lernen, ihren Gleichgewichtssinn im Wasser zu trainieren.

5. Tipp: Zeige Deinem Kind, wie es Arme und Beine im Wasser richtig bewegt.

Ab etwa vier bis fünf Jahren kannst Du Deinem Kind auf spielerische Weise zeigen, wie es Arme und Beine bewegen muss, um sich über Wasser zu halten.

  • Um den Beinschlag zu üben, kann Dein Kind entweder eine Schwimmnudel unter die Achseln klemmen oder sich mit den Oberarmen am Beckenrand aufstützen. Jetzt kann es mit den Beinen kräftig strampeln und dabei eine Wasserfontäne entstehen lassen.
  • Für die Armbewegung ist eine Schwimmnudel hilfreich, die Dein Kind unter die Achseln klemmt, oder Du hältst Dein Kind am Oberkörper über Wasser. Dann erklärst Du ihm, dass es die Arme spitz wie ein Pfeil nach vorne halten, dann die Hände öffnen, die Handaußenflächen zueinander drehen und das Wasser von sich wegschieben soll.

Wenn Dein Kind schon älter ist, also ab sechs bis sieben Jahren, kannst Du ihm zeigen, wie man beim Brustschwimmen die Froschbewegung mit den Beinen macht und wie der Armzug beim Kraulschwimmen funktioniert.

Schwimmhilfen wie eine Schwimmnudel helfen Dir dabei, Deinem Kind Schwimmen beizubringen. So kann es im Wasser spielerisch den Gleichgewichtssinn trainieren und spürt dennoch den Auftrieb des Wassers.
Schwimmhilfen wie eine Schwimmnudel helfen Dir dabei, Deinem Kind Schwimmen beizubringen. So kann es im Wasser spielerisch den Gleichgewichtssinn trainieren und spürt dennoch den Auftrieb des Wassers.  © 123rf/stockbroker

6. Tipp: Gehe so oft wie möglich mit Deinem Kind schwimmen.

Damit Dein Kind das Gelernte nicht gleich wieder vergisst, solltest Du so oft wie möglich mit ihm ins Schwimmbad oder zum Badesee fahren. Umso öfter es im Kontakt mit Wasser ist, umso besser wird es mit den Bewegungen im Wasser vertraut und umso intensiver lernt es, wie es sich über Wasser halten, tauchen und beim Schwimmen atmen kann.

Extra-Tipp: In Zeiten der Energiekrise ist es ratsam, in Neoprenkleidung zu investieren. So bleibt Deinem Kind im Wasser länger warm. Außerdem muss es nicht immer das Schwimmbad sein. Auch an einem Badesee kannst Du Deinem Kind Schwimmen beibringen.

7. Tipp: Ein Seepferdchen-Abzeichen bedeutet nicht, dass Dein Kind sicher schwimmen kann.

Um das Seepferdchen zu erhalten, muss Dein Kind vom Beckenrand springen, eine Strecke von 25 Metern schwimmen und einen Gegenstand aus dem Wasser holen.

Natürlich macht es Eltern mächtig stolz, wenn das Kind das geschafft hat. Das Seepferdchen ist allerdings noch kein Indiz dafür, dass Dein Kind ein sicherer Schwimmer ist. Es bedeutet lediglich, dass es die grundlegenden Fertigkeiten, die es zum Schwimmen braucht, beherrscht. Erst ab dem Bronze-Abzeichen, dem sogenannten "Freischwimmer", gelten Kinder als sichere Schwimmer.

Für das Bronze-Abzeichen müssen die Kinder einen Kopfsprung vom Beckenrand machen, eine Strecke von 200 Metern in maximal 15 Minuten zurücklegen (davon 150 Meter in Bauch- oder Rückenlage und 50 Meter in einer anderen Lage), einen Gegenstand aus zwei Metern Tiefe herausholen und entweder mit einem Startsprung vom Startblock oder vom Ein-Meter-Brett ins Wasser springen.

Fazit: Sei beim Schwimmen Beibringen mit Herz und Verstand bei der Sache.

Wenn es darum geht, Kindern etwas beizubringen, dann ist es immer wichtig, dass Du mit Herz und Verstand bei der Sache bist.

Das bedeutet, dass Du Deinem Kind dann am besten Schwimmen beibringen kannst, wenn Du es mit Begeisterung tust. Dann kann es die Inhalte, die Du ihm vermitteln möchtest, am besten aufnehmen und verinnerlichen.

Wichtig ist auch, dass Du stets geduldig bleibst und keine Vergleiche mit anderen Kindern anstellst. Es empfiehlt sich natürlich, Dein Kind trotz ausgebuchtem Schwimmkurs auf die Warteliste zu setzen, damit es den Freischwimmer machen kann.

Wenn es nur beim Seepferdchen bleibt, solltest Du auf jeden Fall darauf achten, wie sich die Schwimmleistung Deines Kindes weiterentwickelt und ob es sich auch bei längeren Strecken noch über Wasser halten kann.

Titelfoto: 123RF/mariakraynova

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