Benjeshecke anlegen: Aus Totholz wird eine lebende Gartenabtrennung

Die Benjeshecke bringt wieder Leben und Vielfalt in Deinen Garten. Und die Hecke anzulegen ist gar nicht so schwer.

Eine Totholzhecke ist eine naturnahe Art der Grundstücksabtrennung.
Eine Totholzhecke ist eine naturnahe Art der Grundstücksabtrennung.  © 123RF/jmarijs

Was ist eine Benjeshecke?

Diese wurde nach ihrem Begründer Hermann Benjes benannt und folgt dem Prinzip des naturnahen Gartens.

Das tote Gehölz wird aufeinander gelegt und, wie es der Zufall will, verfangen sich Samen in der Totholzhecke, welche sie mit der Zeit begrünen.

Die Art von Hecke ist sehr naturnah und bietet kleinen Gartenbewohnern Schutz und Nahrung.

Für das Anlegen der Benjeshecke sollte man etwa einen halben bis ganzen Tag einplanen, je nachdem, wie lang sie werden soll. Auch Gartenanfänger sollten mit dem Bau keine Probleme haben.

Eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung sowie alles rund um die Benjeshecke findest Du im Anschluss!

Mehr spannende Themen und Tipps findest Du unter: Gartengestaltung.

Werkzeuge und Material | Totholzhecke bauen

Werkzeuge:
  • Schnur
  • 6 Schnurnägel
  • Schaufel
  • Pfahlhammer
  • Ggf. Leiter

Materialien:

  • Mind. 6 Holzpfähle (je nach Länge mehr)
  • Totholz

Die Materialien reichen für eine circa zwei Meter lange Benjeshecke.

Für eine Benjeshecke benötigt man hauptsachlich Materialien aus dem eigenen Garten.
Für eine Benjeshecke benötigt man hauptsachlich Materialien aus dem eigenen Garten.  © 123RF/jmarijs

Benjeshecke anlegen: in 7 Schritten zur Totholzhecke

1. Schritt: Zuerst solltest Du eine geeignete Stelle finden, um Deine Benjeshecke anzulegen.

2. Schritt: Nun solltest Du abmessen, wie lang und breit die Totholzhecke werden soll. Die richtigen Maße kannst Du dann mit den Schnurnägeln abstecken.

3. Schritt: Im nächsten Schritt legst Du die Schnur um die Nägel und befestigst diese. Die Schnur zeigt Dir die genau Abgrenzung der Hecke und hilft Dir, diese nicht zu überschreiten.

4. Schritt: Löcher für die Holzpfähle ausheben. Hier solltest Du allerdings nicht zu tief graben, die Löcher sollen den Pfahl nur stabilisieren, damit Du ihn einfacher in die Erde schlagen kannst.

5. Schritt: Nun die Pfähle in die vorher ausgehobenen Stellen schlagen. Je nach Höhe stell Dich hier auf eine Leiter. Am besten hilft eine zweite Person, die den Pfahl festhält. Die Schnurnägel und die Schnur kannst Du anschließend entfernen.

6. Schritt: Jetzt kannst Du das Totholz zwischen die Pfähle legen. Achte hierbei darauf, dass Du die großen Hölzer nach unten legst und die dünneren Äste und den Reisig obendrauf.

7. Schritt: Nun zur Stabilisierung die Hecke gut andrücken und verdichten, indem Du beispielsweise auf sie steigst und sie mit Deinem Gewicht runterdrückst.

Nach dem Anlegen solltest Du die Totholzhecke auf keinen Fall mehr betreten oder zusammendrücken, sonst könntest Du die in ihr lebenden Tiere verletzen. Lege neues Totholz nur locker obendrauf.

Die Totholzhecke dient nach dem Anlegen als Schutz für viele verschiedene Tiere.
Die Totholzhecke dient nach dem Anlegen als Schutz für viele verschiedene Tiere.  © 123RF/jmarijs

Benjeshecke | Genehmigung – wer braucht sie?

In der Regel brauchst Du für eine Benjeshecke keine Genehmigung, allerdings kommt es immer auf die Höhe der Hecke sowie den Standort an. Dient sie als Grundstücksabgrenzung, müssen, je nach Bundesland, bestimmte Abstände zur Grundstücksgrenze eingehalten werden.

Um Dich vollkommen abzusichern, solltest Du bei der zuständigen Behörde nachfragen.

Tipp: In Sachsen wird das Anlegen von Benjeshecken durch öffentliche Mittel gefördert.

Vorteile einer Benjeshecke

Die Totholzhecke ist nicht nur super zum Verwerten von Baum- oder Grünschnitt, sondern auch ein Schutzwall für Tiere. Besonders Igel, Mäuse, Waldeidechsen oder kleine Vögel fühlen sich in der Benjeshecke sicher und kehren in Deinen Garten zurück! Außerdem werden sich mit der Zeit einzelne Bestandteile der Benjeshecke zersetzen, sodass sich durch den frischen Humus eine weitere Lebensfläche für kleine Käfer, Würmer und Asseln bildet.

Auch für Pflanzen schaffst Du mit der Totholzhecke einen neuen Lebensraum. Nicht nur die Zweige selbst grünen oft nach, auch Samen setzen sich in der Hecke fest und fangen an, auf ihr zu wachsen.

Dazu kommt, dass die Totholzhecke sehr pflegeleicht ist. Du solltest lediglich darauf achten, dass keine Pflanze dominiert und die Vielfalt unterdrückt.

Mit einer naturbelassenen Totholzhecke kehren kleine Gartenbewohner, wie der Zaunkönig, in Deinen Garten zurück!
Mit einer naturbelassenen Totholzhecke kehren kleine Gartenbewohner, wie der Zaunkönig, in Deinen Garten zurück!  © 123RF/mriyawildlife

Tipp: Für eine grüne Benjeshecke eigenen sich besonders Weidenzweige, diese grünen noch lange Zeit nach.

Nachteile einer Benjeshecke

Die Nachteile einer Benjeshecke sind in der Regel selbstgemacht. Legt man beispielsweise Brombeeräste mit in die Hecke, kann es sein, dass diese stark austreiben und die Totholzhecke komplett bewuchern.

Außerdem ist bei der Totholzhecke Geduld gefragt. Es kann bis zu 30 Jahre dauern, bis die Totholzhecke vielfältig begrünt ist.

Fazit: Die Totholzhecke steckt voller Leben

Auch, wenn es einige Jahre dauert, bis eine große Vielfalt von Tieren und Pflanzen ihr Zuhause in oder auf der Benjeshecke gefunden haben, steht diese für das Leben.

Sie ist vielseitig und relativ pflegeleicht. Das macht sie bei Fans von naturbelassenen Gärten besonders beliebt!

Titelfoto: 123RF/jmarijs

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