Keine schicken Falter im Garten? So kannst Du Schmetterlinge anlocken
Fallen Dir von Jahr zu Jahr weniger Schmetterlinge im Garten auf? Damit bist Du nicht allein und keine Sorge: Man kann Schmetterlinge anlocken.
Mehr Tipps gibt's übrigens unter: Gartengestaltung und Tierschutz.

Man sieht sie nicht alle, weil die meisten nachtaktiv sind, aber knapp 3700 Schmetterlingsarten sind in Deutschland heimisch. Dazu zählen beispielsweise Folgende.
- Tagpfauenauge
- Zitronenfalter
- Kleiner Fuchs
- Admiral
- Schwalbenschwanz
- Taubenschwänzchen
- Distelfalter
- Kohlweißling
- Gitterspanner
- Gammaeule
Viele von ihnen sind bedroht oder stark gefährdet. Allein in den letzten zehn Jahren soll der Bestand um zehn Prozent gesunken sein. Ursachen sind unter anderem der Klimawandel, Pestizide und Lebensraumverlust.
Auch sterile Gärten sind dafür verantwortlich. Gartenbesitzer pflanzen vermehrt monotonen Einheitsrasen oder exotische Pflanzen und setzen auf besonders ästhetische Blüten, ohne Rücksicht auf ihren ökologischen Wert und Auswirkungen auf das Ökosystem. Mit dem richtigen Biotop kann man Schmetterlinge anlocken und für mehr Vielfalt sorgen.
Welche Pflanzen für Schmetterlinge geeignet sind und was man für einen Schmetterlingsgarten noch beachten muss, erfährst Du hier.
Was macht einen schmetterlingsfreundlichen Garten aus?
Insekten wie Schmetterlinge fühlen sich in naturnahen Gärten mit Vielfalt statt Monokultur wohl. Möchte man Schmetterlinge ansiedeln, spielen also vor allem richtige Pflanzen eine Rolle.
Drei einfache Möglichkeiten:
- Schmetterlingsbeet
- Wildblumenwiese
- Kräuterspirale
Im Garten sind zudem Sonnenplätze wichtig, weil die wechselwarmen Falter Sonne benötigen. Dort macht man es mit kleinen Wasserstellen wie einer Schmetterlingstränke einladend. Gleichzeitig braucht es windgeschützte Ecken. Ein Schmetterlingshotel oder ein Unterschlupf aus Totholz dienen als Winterquartier.
Lesetipp: Erfahre, was Schmetterlinge im Winter machen.
Welche Pflanzen ziehen Schmetterlinge an?
Um Schmetterlinge anzulocken, benötigt man Pflanzen, die ungefüllte Blüten haben, damit Falter mit ihrem Rüssel an Nektar gelangen. Unterschiedliche Schmetterlingsarten bevorzugen verschiedene Pflanzen, weil sie durch unterschiedlich lange Rüssel an bestimmte Blüten und Pflanzenarten angepasst sind.
Am besten sind heimische Wildblumen. Idealerweise wählt man eine Vielzahl von schmetterlingsfreundlichen Pflanzen mit unterschiedlichen Blütezeiten. So können Falter von Frühjahr bis Herbst Nahrung finden.
Als Nektarpflanzen für erwachsene Schmetterlinge eignen sich folgende Stauden.
- Blaukissen (Aubrietia)
- Edeldistel (Eryngium)
- Echtes Eisenkraut (Verbena officinalis)
- Fetthenne (Sedum)
- Flammenblume (Phlox)
- Flockenblume (Centaurea)
- Pfingstrose (Paeonia)
- Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea)

Außerdem sind folgende Gehölze und Sträucher gut für Schmetterlinge.
- Felsenbirne (Amelanchier)
- Haselnuss (Coryllus avellana)
- Vogelkirsche (Prunus avium)
- Sal-Weide (Salix caprea)
- Geißblatt (Lonicera)
- Faulbaum (Rhamnus frangula)
- Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii)
Lesetipp: Mythos oder Fakt - ist Schmetterlingsflieder verboten?

Auch Kräuter und Obstbäume locken Schmetterlinge an. Für einen Schmetterlingsgarten eignen sich die Folgenden.
- Dill (Anethum graveolens)
- Fenchel (Foeniculum vulgare)
- Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
- Himbeere (Rubus idaeus)
- Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
- Lavendel (Lavendula)
- Majoran (Origanum vulgare)
- Salbei (Salvia)
- Thymian (Thymus)
- Ysop (Hyssopus officinalis)

Raupen ernähren sich sowohl von Blättern und Blüten als auch von Zweigen und Wurzeln. Integriere daher auch folgende Futterpflanzen für Raupen im Schmetterlingsgarten.
- Brennnesseln (Urtica dioica)
- Dill (Anethum graveolens)
- Disteln, z. B. Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
- Fenchel (Foeniculum vulgare)
- Flockenblume (Centaurea)
- Wilde Möhre (Daucus carota)

Was man im Schmetterlingsgarten vermeiden sollte
Wer Schmetterlinge im Garten ansiedeln will, sollte auf Folgendes verzichten.
- Pestizide
- chemische Herbizide
- Dünger
- hochgezüchtete und gefüllte Zierpflanzen
Klar ist: Man muss Raupen tolerieren, um etwas später Schmetterlinge beobachten zu können. Lege eine schmetterlingsfreundliche Ecke mit Futterpflanzen etwas entfernt von den Nutzpflanzen an.
Vermeide es außerdem, Rasen und Garten zu überpflegen. Auf kurzgemähten Rasen und in sterilen Gärten ohne wilde Ecken finden die Falter weder Nahrung noch Unterschlupf. Lasse aus diesem Grund im Herbst außerdem einige abgestorbene Stängel stehen.

Warum sollte man Schmetterlinge anlocken?
Schöne Flatterer sind nicht nur optisch eine Bereicherung im Garten. Vor allem sind sie nützlich und spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem.
Schmetterlinge sind fleißige Bestäuber und sichern einen Teil unserer Nahrungsgrundlage. Außerdem sorgen sie dafür, dass weitere Nützlinge in einen Garten ziehen.
Mit einem schmetterlingsfreundlichen Garten schützt man bedrohte Tiere und leistet dadurch aktiven Artenschutz.

Fazit
Indem man ihnen Nahrung und Unterschlupf bietet, kann man Schmetterlinge anlocken und sowohl sie als auch die biologische Vielfalt in einem Garten schützen. Dafür braucht es nur die richtigen heimischen Pflanzen.
Titelfoto: 123RF/sittipan99