So wird man die dicken Larven im Garten wieder los

Im Frühling beim Umgraben im Beet oder in Kübeln, oder im kahlen Rasen nach dem Sommer sind sie anzufinden: dicke, helle Larven. Sollte man die Engerlinge bekämpfen?

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Engerlinge im Kompost sind oft harmlos und sogar nützlich.
Engerlinge im Kompost sind oft harmlos und sogar nützlich.  © 123RF/sever180

Bei den dicken, vielleicht ekelerregenden Maden im Garten handelt es sich um Engerlinge. Das sind die Larven sämtlicher Käferarten der Blatthornkäfer (Scarabaeidae), einer Überfamilie, zu der auch Mai- und Rosenkäfer zählen.

Es handelt sich also um einen Sammelbegriff für verschiedene Larvenarten. Sie alle haben einen weißlichen, C-förmigen Körper, einen erkennbaren braunen Kopf mit Beißwerkzeug, drei Beinpaaren am Vorderleib sowie dunkelgrauem Hinterleib.

Je nach Art sind sie bis zu sechs Zentimeter lang und entweder eher weißlich-gelb oder gräulich-weiß.

Häufig findet man sie im Kompost oder beim Umgraben der Beete im Frühling. Ein kahler, abgestorbener Rasen nach dem Sommer kann unter anderem ebenfalls für einen Befall sprechen.

Sollte man die Larven also besser loswerden? Die Antwort darauf sowie wie man Engerlinge bekämpfen kann, erfährst Du nun.

Sind Engerlinge schädlich?

Engerlinge sind nicht per se schädlich. Einige Arten können in der Tat einen großen Schaden im Garten anrichten, Rasen zerstören und Pflanzen absterben lassen. Andere Arten sind dagegen sogar nützlich.

Nützlinge sind die Larven der Rosenkäfer und Nashornkäfer. Diese sind eher gräulich-weiß und in Totholz oder im Kompost zu finden. Die Larven der Nashornkäfer erkennt man dazu vor allem an ihrer Länge von bis zu etwa zehn Zentimetern.

Sie ernähren sich von Holzfasern und Zellulose, und zersetzen tote Pflanzenteile. Daher findet man sie häufig im Kompost.

Dabei produzieren sie Humus und verbessern die Bodenqualität.

Die Larven von Maikäfern und Junikäfern sowie Purzel- und Gartenlaubkäfern ernähren sich dagegen von lebenden Wurzeln, wodurch die Pflanze abstirbt. Anzeichen für einen Befall dieser sind auch Fraßlöcher und angefressene Blattränder sowie kahler Rasen

Auch der schädliche Japankäfer wird vermehrt in Deutschland gefunden.

Bevor man sie bekämpft, sollte man also die Engerlinge bestimmen, um sicherzugehen, dass es sich nicht um nützliche und geschützte Arten, wie den Rosen- oder Nashornkäfer, handelt.

Dafür legt man die Larve auf eine glatte Oberfläche. Dreht sie sich zur Bewegung in Bauch- oder Seitenlage, handelt es sich vermutlich um einen Mai-, Juni- oder Gartenlaubkäfer.

Dreht sie sich stattdessen auf den Rücken, um sich so fortzubewegen, handelt es sich um einen Rosenkäfer.

Die Larven dieser Rosenkäfer sind keine Schädlinge. Sie sind sogar nützlich.
Die Larven dieser Rosenkäfer sind keine Schädlinge. Sie sind sogar nützlich.  © 123RF/stsvirkun

Wie kann man Engerlinge bekämpfen?

Konnte man die Engerlinge bestimmen und will nun die Schädlinge loswerden, kann man wie folgt vorgehen.

Nematoden gegen Engerlinge einsetzen

Wirkungsvoll bei Engerlingen im Rasen, aber auch im Blumentopf oder Hochbeet, sind Nematoden. Dabei handelt es sich um Fadenwürmer, mit denen man die Schädlinge natürlich, einfach und nachhaltig loswerden kann.

Dafür sollte der Boden bereits aufgewärmt sein und feucht gehalten werden, da die Nematoden sonst keine Chance zur Fortbewegung sowie zum Überleben hätten.

Larven per Hand einsammeln

Ebenfalls effektiv ist es, die Larven mechanisch mit der Hand einzusammeln. Dabei sollte man einen Regenguss abwarten oder den Rasen vorher gut wässern, denn dann kommen die Käferlarven an die Oberfläche. Anschließend kann die Erde umgegraben, die Schädlinge eingesammelt und woanders ausgesetzt werden.

Topfpflanzen kann man alternativ auch für zwei Stunden in Wasser tauchen, sodass die Engerlingen an die Wasseroberfläche treiben.

Engerlinge im Blumentopf, Hochbeet oder Rasen lassen sich effektiv per Hand entfernen.
Engerlinge im Blumentopf, Hochbeet oder Rasen lassen sich effektiv per Hand entfernen.  © 123rf/dkorostilev78

Engerlinge mit Fallen bekämpfen

Eine weitere mögliche Maßnahme ist, einen Eimer oder Kübel mit Pferdemist oder Kompost zu füllen und etwa einen halben Meter tief in der Erde zu vergraben. Die Engerlinge im Beet nisten sich daraufhin im Eimer ein, der einmal im Jahr geleert werden kann.

Dabei sollte man nicht vergessen, die Stelle zu markieren, um den Eimer zum Entleeren wiederzufinden.

Kaffeesatz gegen Engerlinge verwenden

Ein Hausmittel gegen Engerlinge soll Kaffeesatz sein. Dieser wird getrocknet auf dem Rasen verteilt oder in die Erde einarbeitet. Alternativ kann man auch starken Kaffee kochen und diesen direkt auf und um die Pflanzen sprühen.

Wie effektiv dieser jedoch ist, wurde noch nicht einstimmig nachgewiesen. Zusätzlich wirkt Kaffee jedoch als Düngungsergänzung und macht die Erde leicht säuerlich.

Kann man Engerlingen vorbeugen?

Sind die Schädlinge einmal beseitigt, sollte man Nachfolgern vorbeugen. Mit einigen Maßnahmen kann man die Käferlarven fernhalten:

  • Pheromonfallen: Fallen mit Lockstoffen können im Garten angebracht werden, um die Käfer zu fangen.
  • Erde sieben: Vor jeglicher Bepflanzung sollte man die Erde sieben und auf Käfer und Engerlinge kontrollieren.
  • natürliche Feinde fördern: Igel, Spitzmäuse, Maulwürfe, Hühner und Vögeln ernähren sich von den Schädlingen.
  • Larven mit Pflanzen fernhalten: Knoblauch, Rittersporn und Geranien sind giftig für Engerlinge. Statt Knoblauch anzupflanzen, kann man das Beet auch mit Knoblauchtee gießen.
  • Beleuchtung über Nacht ausschalten: Licht lockt Käfer in der Dämmerung an, die dann ihre Eier ablegen.
  • Netze anbringen: Passende Insektenschutznetze können die Käfer im Mai und Juni vom Beet und Kompost fernhalten.
Gepflanzt oder als Knoblauchtee - Engerlinge halten Abstand von bestimmten Pflanzen wie Knoblauch.
Gepflanzt oder als Knoblauchtee - Engerlinge halten Abstand von bestimmten Pflanzen wie Knoblauch.  © 123RF/ohlee

Fazit

Engerlinge im Rasen oder Beet können großen Schaden anrichten. Mai-, Juni- und Gartenlaubkäfer zerfressen dabei Blätter und Wurzeln und lassen Pflanzen absterben. Allerdings sind nicht alle Käferlarven schädlich. Mit den genannten Tipps lassen sich die Engerlinge bestimmen, bekämpfen und anschließend vorbeugen.

Titelfoto: 123RF/sever180

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