Wie kann man Kartoffelkäfer bekämpfen? Auf Hausmittel ist Verlass!

Jeder, der schon mal eigene Kartoffeln angepflanzt hat, dürfte es kennen: Ein lästiges Insekt knabbert die Blätter an und lässt dadurch die Ernte schrumpfen. In den meisten Fällen muss man dann jede Menge Kartoffelkäfer bekämpfen!

Wie kann man Kartoffelkäfer bekämpfen?

Sobald man Kartoffelkäfer bekämpfen will, muss man sich auch um die Larven und die Eier kümmern.
Sobald man Kartoffelkäfer bekämpfen will, muss man sich auch um die Larven und die Eier kümmern.  © 123rf/fjah

Lange Zeit lang wehrten sich betroffene Landwirte oder Hobbygärtner mit chemischen Insektiziden gegen eine Kartoffelkäfer-Plage.

Das änderte sich allerdings, weil die Käfer eine zunehmende Resistenz gegen die enthaltenen Wirkstoffe entwickelten.

Um Kartoffelkäfer bekämpfen und beseitigen zu können, setzt man heutzutage stattdessen auf andere Methoden.

Die Käfer sollen nicht getötet, sondern von den befallenen Pflanzen vertrieben werden. Darüber hinaus will man natürlich auch Maßnahmen gegen einen erneuten Befall ergreifen.

Welche Mittel und Wege dabei am effektivsten sind, erklärt dieser TAG24-Ratgeber im Folgenden.

Wie man mit anderen Plagen umgeht, steht übrigens im Ratgeber zur Ungezieferbekämpfung.

Infos für Schnellleser:

  • Um Kartoffelkäfer zu bekämpfen, muss man ihre Eier und Larven finden.
  • Die Larven können im Restmüll entsorgt werden, Eier sollte man zerdrücken.
  • Will man ausgewachsene Kartoffelkäfer vertreiben, kommen getrockneter Kaffeesatz oder aufgebrühte Pfefferminze infrage.
  • Auch Meerrettich und der Wirkstoff des Neem-Baums sind geeignet.
  • Nach der Bekämpfung eines aktuten Befalls, empfehlen sich vorbeugende Maßnahmen.
  • Damit die Mittel wirken, sollte man sicherstellen, dass es sich tatsächlich um einen Kartoffelkäfer-Befall handelt.

Kartoffelkäfer samt Larven und Eier entfernen

Was soll man am besten tun, wenn die gelb-schwarzen Käfer, ihre roten Larven oder die gelben Eier zwischen oder auf den eigenen Pflanzen auftauchen? Um die Schädlinge zu stoppen, muss man sie ganz einfach von Blättern und Co. entfernen.

Dazu sammelt man die ausgewachsenen Insekten und ihre Larven per Hand von den betroffenen Pflanzenteilen ab. Sie können dann im Restmüll entsorgt werden, weil ihnen dort bei richtiger Mülltrennung keine Nahrungsquellen zur Verfügung stehen. Alternativ bleibt nur, sie z. B. durch Zertreten zu töten.

Abgelegte Eier kann man übrigens direkt an den Unterseiten der Blätter zerdrücken, um ihr Schlüpfen und damit die Vermehrung der Kartoffelkäfer zu verhindern. Das empfiehlt auch das Umweltbundesamt.

Egal, ob rote Larve oder gelb-schwarzer, ausgewachsener Käfer - die Schädlinge müssen von befallenen Pflanzen entfernt werden.
Egal, ob rote Larve oder gelb-schwarzer, ausgewachsener Käfer - die Schädlinge müssen von befallenen Pflanzen entfernt werden.  © DPA

Tipp: Alle, die keinen direkten Hautkontakt mit den Käfern möchten, können diesen mit Gartenhandschuhen leicht umgehen.

Kartoffelkäfer bekämpfen: Diese Hausmittel und Spritzmittel helfen

Ein effektives Mittel gegen die ungeliebten Käfer ist leichter zu finden, als man denken könnte. Im folgenden Abschnitt erfährst Du, wie man Kartoffelkäfer biologisch bekämpfen kann.

1. Getrockneter Kaffeesatz

Wer seine Überbleibsel vom Kaffeekochen clever einsetzen will, kann das gegen die Kartoffelkäfer tun. Denn sie können Kaffee überhaupt nicht leiden. Den getrockneten Kaffeesatz einfach regelmäßig auf den Blättern der befallenen Pflanzen verteilen bis keine Insekten und Kartoffelkäfer Larven mehr zu sehen sind.

2. Aufgebrühte Pfefferminze oder aufgebrühter Farn

  • Etwa zwei Handvoll Blätter der Minze oder des Farns mit kochendem Wasser (circa fünf Liter) übergießen und den Sud gut abkühlen lassen.
  • Farn- bzw. Minzblätter mit einem Sieb herausfiltern.
  • Den gefilterten Sud im Verhältnis von 1:10 zugunsten von Wasser verdünnen.
  • Ober- und Unterseiten der vom Kartoffelkäfer befallenen Pflanzenblätter mit dem Gemisch besprühen oder die Erde damit gießen.

3. Meerrettich-Jauche

  • Ein Kilogramm frischen Meerrettich oder 200 Gramm getrockneten Meerrettich mit zehn Litern Wasser vermengen.
  • Gemisch ein paar Tage an einem möglichst sonnigen Platz stehen lassen.
  • Blätter der von Kartoffelkäfern betroffenen Pflanzen von oben und unten mit der Meerrettich-Jauche einsprühen.
  • Alle paar Tage den Vorgang wiederholen, bis keine Käfer mehr zu sehen sind.

4. Pflanzenschutzmittel mit Neem-Baum-Wirkstoff

Als Alternative zu den selbst gemachten Spritzmitteln kann man Kartoffelkäfer auch mit einem fertigen Pflanzenschutzmittel bekämpfen. Jene mit Wirkstoff des Neem-Baumes helfen besonders gut gegen die gefräßigen Larven.

Egal, für welches Spritzmittel man sich letzten Endes entscheidet, man braucht zum effektiven Verteilen einen Zerstäuber oder eine andere Sprühflasche. Einzige Ausnahme ist der Kaffeesatz, den man wunderbar per Hand verstreuen kann.

Tipp: Je nachdem, wie viele Kartoffeln man angepflanzt hat, kann auch weniger biologisches Spritzmittel ausreichen. In solchen Fällen reduziert man einfach die Menge des Hausmittels und ggf. die des Wassers bei gleichbleibendem Verhältnis.

Kartoffelkäfer mit vorbeugenden Maßnahmen fernhalten

Wer den Fraß durch Kartoffelkäfer auf Dauer unterbinden will, der sollte ein paar clevere Tricks kennen.
Wer den Fraß durch Kartoffelkäfer auf Dauer unterbinden will, der sollte ein paar clevere Tricks kennen.  © 123RF/sezamnet

Hat man den akuten Befall erst mal beseitigt, sollte man unbedingt an vorbeugende Maßnahmen denken. Ansonsten tauchen die Kartoffelkäfer in der Regel wieder auf. Damit Du Dich gut vor einer Plage schützen kannst, hat TAG24 eine Reihe sinnvoller Maßnahmen zusammengetragen.

  • Natürliche Feinde: Kröten und Laufkäfer gewähren lassen bzw. ansiedeln, um Kartoffelkäfer zu bekämpfen.
  • Netze spannen: Beete für Nachtschattengewächse mit Kulturschutznetzen vor Schädlingen bewahren.
  • Erde wechseln: Für jedes Anpflanzen sollte man neue Erde nutzen. Im Boden alter Erde könnten Kartoffelkäfer z. B. überwintert haben.
  • Standort ändern: Den Standort der Pflanzen sollte man jedes Jahr wechseln, weil Kartoffelkäfer in der Nähe von Nahrungsquellen überwintern.
  • Unkraut jäten: Unkraut sollte man entfernen, weil es von Käfern als eine Art "Schutzwall" genutzt werden kann.

Woran man Kartoffelkäfer-Befall überhaupt erkennt

Um Kartoffelkäfer erfolgreich zu bekämpfen, muss man nicht zur Chemie-Keule greifen.
Um Kartoffelkäfer erfolgreich zu bekämpfen, muss man nicht zur Chemie-Keule greifen.  © DPA

Wie sein Name schon erahnen lässt, macht sich der Kartoffelkäfer gern über Kartoffeln her. Genau genommen sind allerdings nicht die ausgewachsenen Käfer das Problem, sondern ihre Larven.

Jene fressen neben den Blättern der Kartoffelpflanze auch gern jene anderer Nachtschattengewächse. Dazu zählen z. B. auch Paprika, Auberginen und Tomaten.

Sobald man bemerkt, dass die Blätter solcher Pflanzen Fraßspuren oder Einkerbungen aufweisen, sollte man genauer hinschauen.

Die ausgewachsenen Insekten fallen mit ihrer gelben Färbung und schwarzen Längsstreifen sehr auf. Und auch die Kartoffelkäfer-Larven lassen sich wegen ihrer deutlich roten Färbung und der schwarzen Punkte an den Seiten leicht erkennen.

Zu guter Letzt wären da noch ihre Eier: Die Käfer legen die gelb bis orangefarbenen Eier an Unterseiten von Pflanzenblättern ab.

Tipp: Kartoffelkäfer legen ihre ersten Eier in der Regel im Juni. Man sollte seine Pflanzen also vor allem in diesem Zeitraum genau im Auge behalten, um einen Schädlingsbefall rechtzeitig zu erkennen.

Fazit: Pflanzen gut im Auge behalten, um Kartoffelkäfern den Gar auszumachen

Sobald man sichergestellt hat, dass wirklich Kartoffelkäfer das Problem sind, kann man mit ein paar einfachen Tipps und Tricks sehr effektiv gegen sie vorgehen. So lassen sich die Käfer nicht nur im akuten Fall vertreiben, sondern in der Regel auch längerfristig fernhalten.

Das A und O ist es, seine Pflanzen dabei regelmäßig auf einen Befall zu überprüfen. Ansonsten vermehren sich die gelb-schwarzen Käfer so schnell, dass eine erfolgreiche Ernte in Gefahr gerät.

Titelfoto: 123rf/fjah

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