Vorsicht, Fruchtmumien: Vertrocknetes Obst kann zur Gefahr werden

Im Winter an kahlen Bäumen werden sie plötzlich entblößt: Fruchtmumien. Diese können gefährlicher sein, als so mancher glaubt.

Eine Fruchtmumie im Apfelbaum. Bleibt sie dort hängen, kann sie großen Schaden anrichten.
Eine Fruchtmumie im Apfelbaum. Bleibt sie dort hängen, kann sie großen Schaden anrichten.  © 123RF/katarinagondova

Sieht man vereinzelt noch Äpfel im Winter am Baum hängen, denkt man sich vielleicht, dass sie schon noch abfallen werden, wenn sie verfault sind, und dass sich der ein oder andere Vogel vielleicht noch über sie freut.

Dieses Denken kann jedoch fatal sein.

Hängen im Winter noch Früchte am Baum, handelt es sich um Fruchtmumien, braun und schrumpelige, ausgetrocknete, und faule Früchte an Stein- und Kernobstbäumen.

Diese können auf Monilia-Befall hindeuten. Dabei handelt es sich um einen Schimmelpilz, den Monilia fructigena oder Monilia laxa, der über Risse oder Schäden an der Haut in die Frucht gelangt, und die Frucht sowie Pflanze mit Fruchtfäule oder Spitzendürre infiziert.

Bei der Fruchtfäule entstehen erst braune Flecken, bevor die Frucht komplett braun wird und sich ein Sporenpolster aus weißen Punkten bildet.

Monilia befällt insbesondere Äpfel und Birnen, aber auch Pflaumen, Kirschen, Pfirsiche, Aprikosen und Quitten.

Warum sie so gefährlich sind und was man gegen Fruchtmumien unternehmen kann, erfährst Du nun.

Weitere hilfreiche Artikel findest Du im Ratgeber zu Pflanzenschutz im Garten.

Warum sind Fruchtmumien gefährlich?

Das Gefährliche an Fruchtmumien ist, dass sie den Lebensraum von Krankheitserregern darstellen. Das ermöglicht eine rapide Verbreitung der Krankheiten - insbesondere bei feucht kaltem Wetter.

In den Fruchtmumien überstehen die Pilze Monilia laxa und Monilia fructigena, zwei Erreger von Monilia, den Winter.

Durch Niederschlag, Wind und Insekten verbreiten sie sich in der neuen Saison und infizieren gesunde Früchte und Bäume.

Selbst niedrige Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt können den Erregern im Winter nichts anhaben.

An Spitzendürre oder Fruchtfäule leidende Bäume werden immer schwächer, vor allem wenn die Krankheit über Jahre hinweg wiederkehrt, oder sterben im schlimmsten Fall sogar ab.

Für Menschen sind die Schimmelpilze in Fruchtmumien eher ungefährlich, haben jedoch eine allergene und asthmogene Wirkung und sind in seltenen Fällen mit einer Hornhautentzündung in Verbindung gebracht.

Fruchtmumien am Apfelbaum: Was tun?

Um eine rapide Ausbreitung von Krankheitserregern und Ernteausfälle zu verhindern, sollte man spätestens im Winter die Fruchtmumien entfernen, denn es ist extrem wichtig, dass im Winter keine Fruchtmumien mehr am Baum hängen und Erreger mit in die nächste Saison nehmen.

Entferne sie daher aus dem Baum, sammle sie auch vom Boden und entsorge sie im Haus- oder Biomüll.

Die Fruchtmumien gehören keinesfalls auf den Kompost, da sich die Sporen so weiter ausbreiten können.

Generell gilt, je früher sie entfernt werden, desto besser.

Um Monilia und Fruchtmumien vorzubeugen, sollte der Obstbaum regelmäßig geschnitten und ausgelichtet werden.

Ein befallener Apfel: Bleibt er hängen, wird er zur Fruchtmumie und nimmt Erreger in die neue Saison.
Ein befallener Apfel: Bleibt er hängen, wird er zur Fruchtmumie und nimmt Erreger in die neue Saison.  © 123RF/shandor1

Fazit

Fruchtmumien sehen nicht nur unästhetisch aus, sondern können auch ziemlich gefährlich werden. Entdeckt man die faulen, eingetrockneten Früchte im Winter am kahlen Baum, sollten sie schnellstens entfernen und im Hausmüll entsorgt werden, um eine Ausbreitung Krankheiten sowie Ernteausfälle zu verhindern.

Titelfoto: 123RF/katarinagondova

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