Kakerlaken bekämpfen: Das solltest Du über Schaben wissen

Kakerlaken in der Wohnung sind nicht leicht zu erwischen. Um eine unkontrollierte Ausbreitung der Schaben zu verhindern, gilt es schnell zu handeln. Welche Mittel bei der Bekämpfung von Kakerlaken helfen und wie die Allesfresser überhaupt ins Haus gelangen, ist gut zu wissen, um sie nachhaltig loszuwerden.

Kakerlaken in der Wohnung

Kakerlaken gilt es möglichst schnell zu bekämpfen.
Kakerlaken gilt es möglichst schnell zu bekämpfen.  © 123rf / Wichanshopstock

Kakerlaken sind nachtaktiv. Will man diesen Vorratsschädlingen an den Kragen, muss man sich schon etwas einfallen lassen. Küchenschaben sind mit ihren überaus langen Fühlern nicht nur optisch ein Graus, als Überträger von Krankheiten können sie auch die Gesundheit gefährden.

Sollten sich bereits Hunderte Tiere angesiedelt haben, ist das ein klassischer Fall für den Schädlingsbekämpfer. Bei der Bekämpfung von Kakerlaken gilt es, die Umwelt und die eigene Gesundheit zu schützen.

Die 11 bis 15 Millimeter große Deutsche Kakerlake (Blattella germanica) ist wohl schon gegen viele Insektizide immun. Da oft weder die reine Chemie noch Glukose-Fallen den gewünschten Erfolg versprechen, wird die effektive Bekämpfung zunehmend schwieriger.

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Nützliche Tipps gegen andere Schädlinge im Haus und in der Wohnung gibt es auf der Themenseite "Ungezieferbekämpfung".

Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

  • Kakerlaken sind robust, rasend schnell, nachtaktiv und vermehren sich in Windeseile.
  • Die Küchenschabe liebt Feuchtigkeit und Wärme.
  • Die Art der Schabe entscheidet über die Art der Bekämpfung.
  • Ist eine Kakerlake zu sehen, halten sich meist Hunderte noch versteckt.
  • Schaben haben es auf Lebensmittel abgesehen und übertragen dadurch Krankheiten.

Wie kommen Kakerlaken in die Wohnung?

Kakerlaken leben am liebsten geschützt in Fugen oder Ritzen in der Nähe von Nahrungsquellen.
Kakerlaken leben am liebsten geschützt in Fugen oder Ritzen in der Nähe von Nahrungsquellen.  © 123rf / Rhj2017

Die amerikanische, orientalische und deutsche Schabe unterscheiden sich zwar in ihrer Größe, doch sind sie allesamt bereits in deutschen Haushalten eingekehrt. Besonders lebensmittelverarbeitende Betriebe, Großküchen und Bäckereien sind Brutstätten für Schaben. Schnell können angrenzende Wohnhäuser in Mitleidenschaft gezogen werden.

Kakerlaken lieben eine feuchte und warme Umgebung. Sie paaren sich bis zu viermal im Jahr und aus ihren Eiern schlüpfen in Windeseile neue Kakerlaken, die sich rasend schnell von Wohnung zu Wohnung ausbreiten können.

Wer Kakerlaken in der Wohnung findet, hat die unliebsamen Schaben meist durch Lebensmittel, Verpackungen wie Kartons und Tüten oder via Kanalisation eingeschleppt.

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Kakerlaken bleiben dort, wo sie perfekte Lebensbedingungen vorfinden. Das hat meist nichts mit einer mangelnden Hygiene in den eigenen vier Wänden zu tun.

Ihr fragt Euch: Warum soll man nicht auf Kakerlaken treten? Die Eier der Schädlinge können sich so über die Schuhsohle noch weiterverbreiten.

Wie erkenne ich, ob ich Kakerlaken habe?

Die nachtaktiven Kakerlaken gehen auf Nahrungssuche.
Die nachtaktiven Kakerlaken gehen auf Nahrungssuche.  © 123rf / Rhj2017

Kakerlaken sind nachtaktiv. Wem dieser längliche gelbbraune bis rotbraune Schädling über den Weg läuft, kann davon ausgehen, dass sich noch mehr Schaben versteckt halten.

Erkannt werden kann ein Kakerlaken-Befall anhand folgender Indizien:

  • krümelige Kotspuren
  • leere Eihüllen bzw. Hautpanzer
  • angefressene Vorräte
  • nachtaktive Erkundungstouren der Tiere
  • Befall in benachbarten Wohnungen

Zeigen sich Tiere sogar schon tagsüber, muss die Population bereits sehr groß sein.

Kakerlaken-Befall vorbeugen: Darauf ist zu achten

Um Kakerlaken den Nährboden zu entziehen, kann auf diese vorbeugenden Maßnahmen geachtet werden:

  • Lebensmittel wie auch Tierfutter gehört gut verschlossen in entsprechenden Behältern aufgeräumt
  • Futternäpfe der Haustiere täglich reinigen
  • Lebensmittelvorräte klein halten und schnell verbrauchen
  • regelmäßiges Lüften und eine geringe Luftfeuchtigkeit
  • hygienisch einwandfreie Zustände (Geschirr umgehend waschen, Krümel wegwischen, Bio-Müll verschließen und regelmäßig entleeren etc.)
  • auch mal hinter dem Herd und Kühlschrank ordentlich sauber machen
  • Ritzen von Türen etc. abdichten, Fugen und Risse verschließen
  • keine Kartons von Lebensmitteln mit ins Haus nehmen
  • nur unversehrte Nahrungsmittel kaufen.

Was ist schlimm an Kakerlaken?

Kakerlaken machen Lebensmittel durch ihre Ausscheidungen und Fraßschäden ungenießbar. Eine Übertragung von Salmonellen, Hepatitis und Schimmelsporen stellt für den Menschen ein ernsthaftes gesundheitliches Risiko dar. Es kann zum Auftreten von Allergien, Asthma-Anfällen oder Ekzemen kommen. Der Verzehr kontaminierter Lebensmittel führt oft zu Magen-Darm-Beschwerden.

Kakerlaken bekämpfen: Das ist zu tun

Ein klebriges Band ist eine Möglichkeit, Kakerlaken dingfest zu machen.
Ein klebriges Band ist eine Möglichkeit, Kakerlaken dingfest zu machen.  © 123rf / Tar9

Um Kakerlaken bekämpfen zu können, muss erst einmal herausgefunden werden, wo sie sich verstecken, wo ihre Schlupfwinkel sind.

Warme Elektrogeräte, Klimaanlagen, unterm Parkett, hinter gelöster Tapete: Die Verstecke der Schädlinge sind reich an der Zahl.

Das gilt es jetzt zu tun:

  • Die Raumtemperatur gehört gesenkt, ausgiebiges Lüften gefällt der Kakerlake gar nicht.
  • Mittels Köderdosen können sich Schädlingsbekämpfer einen Überblick darüber verschaffen, welches Ausmaß der Befall bereits hat.
  • Schaben werden von Zucker angelockt, weshalb sie eine Glukoselösung aus ihrem Versteck locken kann.
  • Eine Grundreinigung und die Beseitigung aller möglichen Nahrungsquellen ist unabdingbar. Werden Nymphen oder Eihüllen weggesaugt, sollte sogleich der Staubsaugerbeutel ausgetauscht werden.
  • Alle möglichen Ritzen an Türrahmen, Fensterrahmen, Steckdosen etc. sollten abgeklebt werden.
  • Bei einem größeren Befall ist eine fachkundige Beratung und Bekämpfung unabdingbar. Denn viele Schaben zeigen sich gegen herkömmliche Insektizide bereits resistent. Ein Schädlingsbekämpfer gibt Auskunft über die Art der Schabe und das Ausmaß des Befalls. Anhand dessen werden die richtigen Methoden zur Bekämpfung gewählt.

Fazit: Die Art der Bekämpfung richtet sich nach der Art der Schabe. Da jede Kakerlake ein wenig andere Lebensbedingungen bevorzugt, ist es sinnvoll, die konkrete Schädlingsart zu bestimmen. Bei einem Befall ist es wichtig, schnell zu handeln, da sonst eine unkontrollierte Verbreitung droht.

Titelfoto: 123rf / Wichanshopstock

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