Genial oder schädlich? Das solltest Du zu Schnee als Gießwasser wissen
Häuft man beim Schneeschieben kleine Berge an, bekommt der ein oder andere vielleicht das Bedürfnis, den Schnee sinnvoll zu nutzen. Eignet sich das Schmelzwasser von Schnee als Gießwasser?
Weitere sinnvolle Tätigkeiten findest Du auch unter: Gartenarbeit im Winter.
Kann man Pflanzen mit dem Schmelzwasser von Schnee gießen?
In den wärmeren Monaten können umweltbewusste Hobbygärtner Regenwasser sammeln, um damit ihre (Zimmer-)Pflanzen zu versorgen. Nähern sich die Temperaturen dem Gefrierpunkt, ist das nicht mehr ganz so einfach.
Allerdings liegt die Idee nahe, Schnee zu sammeln und das Schmelzwasser zum Gießen zu verwenden.
Schnee ist zwar kein gefrorenes Regenwasser, hat aber als gefrorener Wasserdampf aus den gleichen Wolken ähnliche Eigenschaften, sobald er schmilzt.
Entsprechend hat das Schmelzwasser die gleichen Vor- beziehungsweise Nachteile wie Regen.
Da für viele Pflanzen Regenwasser explizit empfohlen wird, kann man generell auch Schnee als Gießwasser verwerten.
Vorteile von Schnee als Gießwasser
Die Verwendung von Schnee zum Gießen ist ressourcenschonend und nachhaltig.
Greift man auf das kostenlos verfügbare Schmelzwasser von Schnee zurück, spart man Leitungswasser und belastet somit weniger das Grundwasser.
Doppelt praktisch, da man nicht nur Zimmerpflanzen gießen, sondern gelegentlich auch im Winter Pflanzen im Garten gießen sollte.
Schmelzwasser von Schnee ist weich und kalkfrei.
Gerade säureliebende (Zimmer-)Pflanzen bevorzugen kalkarmes Wasser. Durch kalkhaltiges Leitungswasser steigt der pH-Wert der Erde - er wird alkalisch -, was sich auf die Nährstoffaufnahme der Pflanze auswirkt. Im schlimmsten Fall können sich die Pflanzen verfärben oder sogar absterben.
Vor allem exotische Pflanzen wie Azaleen, Kamelien, Magnolien, Hortensien sowie Zimmerpflanzen wie Orchideen bevorzugen kalkarmes Regen- beziehungsweise Schmelzwasser.
Nachteile und Risiken von Gießwasser aus Schnee
Schmelzwasser kann gegebenenfalls von Schadstoffen belastet sein. Das betrifft vor allem städtischen Schnee, insbesondere an Industriegebieten, oder gesammelten Schnee vom Straßenrand.
Prinzipiell sollte man daher immer frischen und sauberen weißen Schnee sammeln - natürlich keinen grauen oder gelben.
Außerdem sollte man keinen Schnee sammeln, wo zuvor mit Salz gestreut wurde.
Ein Nachteil des Sammelns von Schnee zur Pflanzenbewässerung ist, dass er langsamer verfügbar ist, denn es dauert, bis man am Ende eine gewisse Menge Gießwasser erhält.
Zehn Liter Schnee ergeben nämlich - je nach Beschaffenheit - nur etwa einen bis anderthalb Liter Schmelzwasser.
So kann man den Schnee zu Gießwasser verwerten
1. Sammle frischen, sauberen Schnee.
Fange ihn in Wannen oder Tonnen auf, oder schippe ihn beim Schneeschieben in entsprechende Eimer.
2. Lasse ihn dann in einem wasserdichten Behälter an einem wärmeren Standort schmelzen.
Um die Menge nicht in der Wohnung stehen zu haben, eignet sich beispielsweise ein milder Keller oder eine Garage.
3. Lasse das Wasser sich vor dem Gießen - insbesondere von Zimmerpflanzen - an die Zimmertemperatur anpassen.
Eiskaltes Wasser bedeutet für sie nämlich Stress und kann sich durch Verfärbungen, Flecken oder ein verlangsamtes Wachstum äußern.
Fazit
Schnee als Gießwasser ist zwar eine nachhaltige und einfache, aber auch etwas aufwendigere Möglichkeit, (Zimmer-)Pflanzen in den kalten Monaten mit Wasser zu versorgen. Dabei tut man nicht nur den Pflanzen etwas Gutes, sondern auch der Umwelt, denn man spart kostbares Leitungswasser.
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