Rosen pflegen: Alles, was Du wissen musst

Ein Garten voller Rosen - wie im Märchen! Die wunderschöne Pflanze ist allerdings anspruchsvoll, daher muss man sie pflegen - und zwar richtig, damit man jedes Jahr eine volle Blütenpracht genießen kann.

Rosen schneiden gehört im Herbst mit zur Rosenpflege.
Rosen schneiden gehört im Herbst mit zur Rosenpflege.  © 123RF/thefutureis

Rosen sind wunderschöne Blumen, die richtig gepflegt werden müssen, damit sie im Sommer möglichst lange ihre Blüten präsentieren.

Die Rose liebt es sonnig. Ihr Standort sollte mindestens fünf Sonnenstunden haben und genügend Platz bieten.

Sie braucht besonders viele Nährstoffe und lockere Erde, denn die Rose ist ein Tiefwurzler. Ihre Wurzeln reichen bis zu einem Meter in die Erde. Ideal ist ein lockerer, humusreicher Boden.

Neben dem Standort und der Nährstoffversorgung ist es besonders wichtig, die Rose richtig zurückzuschneiden.

Was Du bei der Pflege von Rosen unbedingt beachten solltest, sowie sechs nützliche Tipps findest Du im Anschluss!

Mehr Wissenswertes findest Du im Gartenpflege-Ratgeber von TAG24.

Rosenpflege: So sollte man Rosen schneiden

Sprichwort unter Gärtnern: Hartes Herz trifft scharfe Schere!

Edelrosen werden stark zurückgeschnitten und sehen nach der getanen Arbeit etwas kahl aus.
Edelrosen werden stark zurückgeschnitten und sehen nach der getanen Arbeit etwas kahl aus.  © 123RF/ncikname

Man unterscheidet zwischen vier verschiedenen Rosenarten: Kletterrose, Edelrose, Buschrose und Zwergrose. Jede Sorte hat ihre Eigenheiten und auf die sollte man auch beim Schneiden achten.

Die Edelrosen und Buschrosen schneidet man im Frühjahr, sobald der Frost vorbei ist.
Dabei sollte man sich an dem Zeitraum von Mitte bis Ende Mai orientieren.

Die Kletterrose sollte in den ersten vier Jahren nicht geschnitten werden.
Danach werden alle Äste abgeschnitten, die optisch störend sind. Hierbei sollte man nicht zögerlich vorgehen.

Die Zwergrose schneidet man in der Regel gar nicht.
Wer möchte, der kann für etwas mehr Luft sorgen und einzelne Zweige entfernen.


Die Edelrose schneidet man wie folgt:

1. Schritt: Die senkrechten Triebe ausmachen

2. Schritt: Den Schnitt am besten einen Zentimeter über der neuen Knospe setzten, dieser sollte leicht schräg sein.

3. Schritt: Alle vertrockneten oder unschönen Äste können ebenfalls abgeschnitten werden.


Die Buschrose schneidet man wie folgt:

1. Schritt: Tote Triebe wegschneiden.

2. Schritt: Alle störenden Äste entfernen und neue Triebe kürzen, wie bei der Edelrose.

Am Ende sieht die Rose ein wenig klein und nicht grade prächtig aus, aber genau so soll es sein. Denn das sorgt dafür, dass die einzelnen Zweige gut durchtreiben und später genügend Platz haben.

Im Herbst ist es nicht nötig, die Rose zurückzuschneiden. Man sollte jedoch regelmäßig verblühte Blüten abtrennen.

Während der Blüte ist es wichtig, dass Du verwelkte Blüten regelmäßig abschneidest.
Während der Blüte ist es wichtig, dass Du verwelkte Blüten regelmäßig abschneidest.  © 123RF/thefutureis

Rosen düngen: Diesen Nährstoff brauchen Rosen unbedingt

Rosen sollten zweimal jährliche gedüngt werden.

Das erste Mal düngen sollte im Frühjahr in der gleichen Zeit wie der Rückschnitt erfolgen. Nachdem man den Boden von altem Laub und abgestorbenen Pflanzenteilen befreit hat, ist es gut, etwas frische Rosenerde unterzuheben. Dazu sollte man stickstoffhaltigen, organischen Dünger geben. Dieser hat eine Depotwirkung und gibt für eine lange Zeit wichtige Nährstoffe an den Boden ab.

Die zweite Düngung sollte im Sommer nach der ersten Blüte erfolgen. Nun sollte der Dünger besonders viel Phosphor und Kalium enthalten, um die Pflanze bei der Blüte zu unterstützen.

In den kalten Monaten sollte man darauf verzichten zu düngen, denn neu gebildete Triebe sind dünn und erfrieren über den Winter schnell.

Rosen-Krankheiten: Deshalb brauchen Rosen viel Platz

Die Rose braucht viel Platz, denn Luftfeuchtigkeit verträgt sie gar nicht.

Kann die Pflanze nicht richtig trocknen entwickelt sie schnell Pilzkrankheiten wie Rosenrost, Mehltau oder Sternrußtau.

Man kann Pilzkrankheiten vorbeugen, indem man die Rose regelmäßig zurückschneidet und das Beet im Frühjahr mit frischen Mulch bedeckt. So bleibt es zwischen den Blättern immer luftig und alte Sporen, welche sich auf dem Boden befinden, können durch den Mulch nicht so schnell an die Pflanze gelangen. Außerdem sollte man beachten, die Rose immer nur von unten zu gießen.

Rosen, die bereits einen Pilzbefall hatten, sind in der Regel anfälliger und können auch vorsorglich behandelt werden. Wer allerdings eine Infektion bestmöglich vermeiden will, der entscheidet sich für eine robuste Rosenart.

Eine Auflistung von besonders robusten Rosenarten findest Du hier:

>>>Robuste Rosen für Anfänger.

Rosenrost

Rosenrost ist eine verbreitete Pilzkrankheit, die sich durch den idealen Standort vermeiden lässt.
Rosenrost ist eine verbreitete Pilzkrankheit, die sich durch den idealen Standort vermeiden lässt.  © 123RF/kazantseva

Rosenrost erkennt man an kleinen rostfarbenen Punkten auf den Blättern.

Es verteilt sich schnell, denn es genügt nur ein Windhauch und die Spore können auf eine andere Pflanze übertragen werden. Hat diese feuchte Blätter, hat der Pilz die idealen Umweltbedingungen um zu wachsen.

Der Pilz überlebt auch die frostige Jahreszeit. Er setzt sich auf Laub und Ästen fest. Daher sollte man befallenes Laub gesondert entsorgen und nicht kompostieren.

Rosenrost vermeidet man durch genügend Platz für die Pflanze. So trocknen die Blätter schnell und die Sporen können sich nicht ausbreiten.

Ist es zu spät und die Rose ist befallen, dann kann ein zeitiger Rückschnitt helfen. Hat sich der Pilz jedoch auf der ganzen Pflanze ausgebreitet, hilft nur noch das Spritzen eines Fungizides.

Das ist allerdings nicht besonders umweltfreundlich und sollte vermieden werden.

Mehltau auf Rosen

Echter Mehltau bildet einen weißen Schleier auf der Pflanze.
Echter Mehltau bildet einen weißen Schleier auf der Pflanze.  © 123RF/waffleboo

Man unterscheidet zwischen dem echten Mehltau und dem falschen Mehltau. Beides sind Pilzerkrankungen, sie müssen allerdings unterschiedlich behandelt werden.

Während echter Mehltau einen weißen Schleier auf Blüten und Blätter legt, verfärbt falscher Mehltau die Blattoberseite gelblich, wobei sich auf der Unterseite graue Flecken ausbreiten.

Beide Pilzarten überleben eisige Kälte, weshalb Laub und andere Pflanzenteile nicht kompostiert werden sollten.

Auch Mehltau vermeidet man durch genügend Platz und einen zeitigen Rückschnitt.

Ein Hausmittel gegen diesen Pilzbefall ist Kuhmilch.

Hierfür einfach 100 Milliliter unbehandelte Vollmilch mit 800 Milliliter Wasser mischen und anschließend die Pflanze besprühen.

Bewährt sich dieses Hausmittel nicht, kommt man auch bei einer Mehltauinfektion nicht um ein Fungizid rum.

Sternrußtau auf Rosen

Sternrußtau ist weit verbreitet und eine schwere Pflanzenkrankheit.
Sternrußtau ist weit verbreitet und eine schwere Pflanzenkrankheit.  © 123RF/flokit

Der Sternrußtau ist die am weitesten verbreitete Pilzkrankheit bei Rosen. Der Pilz ist nur schwer zu behandeln und geht auch auf andere Pflanzenarten über.

Er verbreitet sich rasend schnell. Die Sporen des Sternrußtau können sich auch im Wasser befinden und so an die Rose gelangen. Da auch dieser Pilz den Frost überlebt ist es wichtig befallene Pflanzenteile nicht zu kompostieren.

Ein Befall von Sternrußtau hemmt das Wachstum der Rose stark.

Auch Sternruß vermeidet man durch genügend Platz und einen zeitigen Rückschritt.

Gut bewährte Hausmittel sind eine Knoblauch-, Schachtelhalm- oder Beinwellbrühe.

Diese können auch zum Vorbeugen ab Mitte des Jahres auf die Blätter gesprüht werden.

Hält sich der Pilz trotz der Behandlung mit den Hausmitteln, hilft auch hier nur ein ausgewiesenes Fungizid.

Rosen vermehren: So geht es richtig

Am besten vermehrt man Rosen durch Stecklinge oder Steckhölzer. Wildrosen vermehrt man oft aber auch mit Samen. Mehr Informationen zu den genauen Schritten findest Du hier >>>Pflanzen vermehren.

Die Annahme, Rosen vermehrt man am besten, indem man einen Steckling in eine Kartoffel steckt, ist falsch. Zwar funktioniert dies theoretisch, jedoch fehlt es dem Steckling dann an Nährstoffen. Daher ist die herkömmliche Methode im Endeffekt die bessere.

6 weitere Tipps zur Pflege von Rosen

1. Tipp: Nicht in der Mittagssonne gießen, um Verbrennungen der Blätter zu vermeiden.

2. Tipp: Rosen im Winter vor Frost schützen, ggf. ins Gewächshaus stellen.

3. Tipp: Eine neue Rose nicht auf den Ort pflanzen, wo zuvor auch eine Rose stand. Außer man hat den Boden aufgefrischt und die Erde teilweise ausgetauscht.

4. Tipp: Die Schere sollte sauber sein, um das Übertragen von Krankheiten zu vermeiden.

5. Tipp: Beim Schneiden alle alten Blätter entfernen und gesondert entsorgen, um Krankheiten vorzubeugen.

6. Tipp: Besonders als Anfänger sollte man auf robuste Rosenarten setzen.

Fazit: Wer Rosen pflegt, braucht ein hartes Herz

Hartes Herz, scharfe Schere - so lautet das Sprichwort unter Gärtnern. Wer seine Rose im Sommer prächtig blühen sehen möchte, der muss im Frühjahr durchgreifen und sie, je nach Art, ziemlich kahl schneiden. Das hilft ihr beim Austreiben und beugt Pilzkrankheiten vor. Denn je luftiger es die einzelnen Triebe haben, desto schneller trocknen die Blätter und Sporen haben keine Chance sich auf ihnen zu vermehren.

Titelfoto: 123RF/thefutureis

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