Unkraut im Rasen: So beugst Du ohne Gift vor

Du bist kein Fan von einer wilden Wiese im Garten? Dann sind die folgenden Tipps genau die Richtigen für Dich! Wie Du Unkraut im Rasen beseitigen kannst und womit Du diesem ganz einfach vorbeugen kann, das erfährst Du im Anschluss.

Weitere hilfreiche Tipps gibt's im Ratgeber zur Rasenpflege.

Unkraut im Rasen zerstört das Bild einer makellosen Grünfläche.
Unkraut im Rasen zerstört das Bild einer makellosen Grünfläche.  © 123RF/soprety

Unkraut im Rasen zu bekämpfen geht auf die verschiedensten Arten. Neben vielversprechender Vorsorge sollen aggressive Chemikalien oft schnelle Abhilfe schaffen. Jedoch sind die aggressiven Unkrautmittell nicht immer die beste Lösung.

Aus diesem Grund findest Du hier im Haus & Garten Ratgeber alles zur richtigen Rasenpflege, sowie wissenswerte Tricks für einen unkrautfreien Rasen.

Mit allerlei Unkrautmitteln kann man den Rasen unkrautfrei halten.

Effektiver und vor allem umweltfreundlicher ist allerdings eine gute und regelmäßige Rasenpflege. Denn diese ist der Grundbaustein für eine ebenmäßige Grünfläche.

Außerdem sollte man die Ursache von Unkraut im Graten kennen. Denn nur so lässt sich die Rasenpflege anpassen und man kann langfristig Unkraut im Rasen vorbeugen.

Unkraut im Rasen - woher kommt es?

Auf einem kräftigen und gesunden Rasen wächst in der Regel kein Unkraut. Doch gerät die Rasenpflege aus dem Gleichgewicht, dann zeigt sich schnell mal der ein oder andere ungebetene Gast zwischen den grünen Halmen.

Das passiert beispielsweise durch Samen, Ausläufer oder die Verbreitung eines Wurzelgeflechts.

Besonders Ausläufer und Wurzelkräuter sind nicht so einfach loszuwerden. Dagegen kann Samenkraut gut entfernt werden. Besonders hilfreich kann beim Jäten unerwünschter Kräuter einen Unkrautstecher sein.

Mit einem Unkrautstecher kann man gezielt größeres Unkraut aus dem Rasen entfernen.
Mit einem Unkrautstecher kann man gezielt größeres Unkraut aus dem Rasen entfernen.  © 123RF

4 Ursachen für Unkraut im Rasen

1. Zu wenig Wasser
2. Nicht genügen Nährstoffe
3. Unausgeglichener pH-Wert
4. Zu tiefer Rasenschnitt

Wer dem Unkraut im Rasen keine Chance lassen möchte, der kann schon bei der Einsaat des Rasens vorsorgen. Verfügt der Boden über den idealen pH-Wert und die richtigen Nährstoffe, kann der Rasen gut durchtreiben und kräftig wachsen, sodass Moos und Kräuter keine Chance haben.

Rasen bevorzugt eine sandige Lehmerde. Diese bindet besonders gut Nährstoffe und Wasser. Das Gemisch liegt bei einem pH-Wert von 5,5 bis 6,5. Das ist ideal und hilft dem Gras die gebundenen Nährstoffe schnell aufzunehmen.

Tipp: Ist der pH-Wert zu sauer, dann kann man ihn mit Kalk neutralisieren. Ist er zu basisch, dann sollte man besser zu einer robusteren Rasensorte greifen. Das Rasenkalken ist schafft den optimalen pH-Wert und sorgt dafür, dass der Rasen alle Nährstoffe aufnehmen kann.

Außerdem ist es wichtig, das Gartenbesitzer den Rasen düngen. Denn ein kräftiger Rasen bietet Unkraut kaum eine Chance. Wann Du wie viel und mit welchem Dünger arbeiten solltest, das erfährst Du hier: >>> Rasen richtig düngen.

Wichtig: Eine Rasenfläche, auf der bereits viel Unkraut wächst, soll nicht düngen. Vorher ist es wichtig, dass man das Unkraut komplett entfernen.

Eine gute Rasenpflege beugt Unkraut im Rasen vor.
Eine gute Rasenpflege beugt Unkraut im Rasen vor.  © 123RF/ronstik

5 Maßnahmen um Unkraut im Rasen vernichten & vorbeugen

1. Rasen vertikutieren

Wer sich anstatt einer wilden Blumenwiese einen saftigen und grünen Rasen wünscht, der sollte diesen mindestens einmal im Jahr vertikutieren. Es erleichtert das Entfernen von Moos oder anderen ungewünschten Kräutern. Gleichzeitig dünnt es die Rasenwurzeln aus, was langfristig zu einem kräftigen und gleichmäßigen Wachstum des Rasens führt.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Vertikutieren von Rasen findest Du im Haus und Garten Ratgeber: >>> Rasen vertikutieren.

2. Regelmäßig den Rasen düngen

Rasen benötigt regelmäßig Nährstoffe, denn mit jedem Mähen entzieht man dem Gras diese. Dazu kommt, dass viele Gartenbesitzer den Rasenschnitt oft auffangen und nicht einfach liegen lassen. Dadurch können die abgeschnittenen Halme die gespeicherten Nährstoffe nicht mal an den Boden zurückgeben.

Um einer Nährstoffunterversorgung vorzubeugen, düngt man den Rasen am besten dreimal im Jahr.

Eine genaue Erklärung und den Unterschied zwischen Hausmitteln und Fertigdünger findest Du hier: >>> Rasen düngen.

3. Richtig Rasen mähen

Wann und wie man seinen Rasen mähen sollte, das kommt auf das Wachstum der Gräser an.

Wie in Punkt zwei bereits erwähnt, tut man seinem Rasen nicht unbedingt etwas Gutes, wenn man den Rasenschnitt auffängt und entsorgt. Dieser steckt voller Nährstoffe, welcher der Grünschnitt mit der Zeit wieder an den Boden abgeben kann.

Wenn man sich entschließt den Rasenschnitt einfach liegen zulassen, muss man allerdings sehr regelmäßig mähen, damit möglichst nur die kleinen Spitzen abgeschnitten werden.

Abgesehen davon, muss man aufpassen, dass man den Rasen nicht zu tief abmäht. Das schädigt den Gräsern und die Halme vertrocknen dadurch sehr schnell.

4. Unkraut schnell entfernen

Damit sich das Unkraut nicht auf dem ganzen Rasen verbreitet sollte man regelmäßig einzelnes Unkraut entfernen. Wichtig ist, dass man versucht die Wurzel vollständig aus der Erde zu ziehen, denn nur so kann man sich sicher sein, dass die Pflanze nicht wieder kommt.

5. Rasen nachsäen

Damit der Rasen dicht und kräftig bleibt, ergibt es Sinn einmal im Jahr großflächig nachzusäen. Am besten verbindet man das direkt mit dem Vertikutieren. Denn dann ist die Erde aufgelockert und die Grassamen können sich gut entwickeln und keimen.

Richtiges Rasenmäher kann den Rasen verändern und langfristig dichter wachsen lassen.
Richtiges Rasenmäher kann den Rasen verändern und langfristig dichter wachsen lassen.  © 123RF/bigtunaonline

3 Hausmittel: Unkraut im Rasen vernichten

Hausmittel, die gegen Unkraut helfen sollen, was hat es damit auf sich?

1. Kaffeesatz

Besonders häufig hört man, dass Kaffeesatz gegen Unkraut im Rasen hilft. Das stimmt auch, allerdings wirkt Kaffeesatz ausschließlich vorbeugend, denn dieser kann als Dünger eingesetzt werden.

2. Brennnesseljauche

Die Brennnesseljache wirkt ebenfalls wie der Kaffeesatz vorbeugend, denn auch die Jauche kann als Dünger verwendet werden.

3. Unkrautfließ oder Unkrautfolie verlegen

Unkrautfließ ist ein Gewebe aus Stoff, welches beispielsweise unter Rollrasen gelegt wir, damit keine Wurzelkräuter sich den Weg durch das Gras bahnen können.

Eine Unkrautplane ist ein Gewebe aus Kunstoff, welches ebenfalls in manchen Gärten unter dem Rasen verlegt wird und Unkraut keine Chance lässt.

Das hört sich erstmal praktisch an, allerdings hat es auch einige Nachteile.

Kunstoff im Boden ist nicht besonders nachhaltig und schädigt die Umwelt. Außerdem ist der Effekt des Unkrautfließ häufig nicht so entscheidend, denn Samenkräuter können sich weiterhin im Gras aussäen. Dazu kommt, dass es kostspielig und zeitaufwändig ist.

Wer unbedingt eine Art Unkrautfolie haben möchte, aber nach einer umweltfreundlicheren Variante sucht, der kann Pappe verwenden. Dazu müssen mindestens fünf Lagen Pappe circa 30 Zentimeter unter dem Rasen ausgelegt werden. Die kann man dann mit Boden bedecken und den Rasen säen.

Achtung: Salz, Natron oder Essig sind zwar in aller Munde und vernichten tatsächlich Unkraut, allerdings schädigen diese Hausmittel auch den Rasen und mit etwas Pech leidet die Bodenqualität stark. Dadurch können gelbe oder kahle Flecken im Rasen entstehen.

Brennnesseljauche ist ein einfaches Hausmittel zum Düngen von Rasen.
Brennnesseljauche ist ein einfaches Hausmittel zum Düngen von Rasen.  © 123RF/martinaunbehauen

3 Fehler in der Rasenpflege, die Unkraut wachsen lassen

Rasenpflege ist komplex. Neben der richtigen Pflege sollte man bestimmte Fehler vermeiden.

1. Fehler: Die Erde bei der ersten Rasenaussaat nicht richtig vorbereiten und alte Wurzeln nicht entfernen.

2. Fehler: Rasen mit viel Unkraut düngen. Dieser muss zuerst vertikutiert werden, sodass das Unkraut komplett entfernt werden kann.

3. Fehler: Komposterde aus altem Unkraut auf dem Rasen verteilen.

Fazit: Die richtige Rasenpflege ist das A und O gegen Unkraut

Unkraut im Rasen beugt man am besten mit regelmäßiger Rasenpflege vor. Das ist zwar ein wenig aufwendig aber lohnt sich. Denn wer sein Gras richtig pflegt, der kann auf Chemikalien verzichten und tut der Umwelt etwas Gutes.

Titelfoto: 123RF/soprety

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