Gegen Zecken im Garten helfen diese 9 Maßnahmen

Bei Hunden und Katzen vielleicht nicht so überraschend - wenn man bedenkt, wo sie sich überall herumtreiben - aber wenn das Kind plötzlich eine Zecke am Körper hat, ohne Ausflug in den nächsten Wald, spricht das vermutlich für eines: Zecken im Garten.

Vor Zecken schützen? Im Garten fühlt man sich meist sicher vor den kleinen Blutsaugern.
Vor Zecken schützen? Im Garten fühlt man sich meist sicher vor den kleinen Blutsaugern.  © Bildmontage: 123RF/marysmn, 123RF/kpixmining

Zecken gehören zu den lästigsten Spinnentieren. Sicherlich mussten sich die meisten, die gerne und viel im Freien unterwegs sind, schon einmal eine vom Körper sammeln. Ganz ungefährlich sind sie auch nicht. Daher sind sie auch bei den größten Tierfreunden unter uns nicht unbedingt erwünscht.

Was viele häufig nicht bedenken, ist, dass Zecken keine Wälder und weite Wiesen brauchen, um heranzuwachsen, sondern sich auch in heimischen Gärten wohlfühlen. Verständlicherweise möchte man dort seine Kinder, Haustiere, aber auch sich selbst vor Bissen schützen.

Wo halten sich Zecken im Garten auf, wie kann man Zecken im Garten bekämpfen, und genauer: welche Pflanzen vertreiben Zecken aus dem Garten? Das erfährst Du hier.

Weitere Artikel zu Schädlingen und Nützlingen im Garten findest Du im Gartenpflegeratgeber.

Infos für Schnellleser:

  • Mit überwiegend trockenen, sonnigen Plätzen kann man Zecken aus dem Garten fernhalten.
  • Es können auch Pflanzen im Garten gegen Zecken eingesetzt werden.
  • Auch einfache Gartenpflegearbeiten können die Zahl der Zecken im Garten reduzieren.

Wo halten sich Zecken (im Garten) auf?

Anders als oft angenommen, lauern Zecken nicht nur in Wäldern oder an Waldrändern, sondern erobern auch Gärten, in denen wir uns häufig eher in Sicherheit wiegen.

Im Garten verstecken sie sich in Bodennähe, auf circa 30 bis 60 Zentimeter Höhe, an folgenden Orten:

  • in hohem feuchten Gras
  • an schattigen Zaunpfählen oder Vogelfutterstellen
  • in dichten Büschen, Sträuchern und Hecken
  • in Holzstapeln, Laubhaufen und Kompostern
  • in dichten Blumen- und Staudenbeeten sowie in Blumentöpfen

Übrigens: Entgegen häufiger Annahmen lassen sich Zecken nicht von Bäumen oder hohen Sträuchern fallen.

Über ihren Speichel können Zecken nicht ganz harmlose Krankheiten übertragen, daher sollte man ihnen im Garten Herr werden.
Über ihren Speichel können Zecken nicht ganz harmlose Krankheiten übertragen, daher sollte man ihnen im Garten Herr werden.  © 123RF/frank600

Tipp: Ob und in welchem Ausmaß Zecken Deinen Garten belagert haben, kannst Du einfach herausfinden: Lasse ein weißes Laken über Rasen und Sträucher streifen und untersuche dieses anschließend auf Zecken. Gerade wenn Du dafür keinen Stiel als Verlängerung benutzt, denke auch daran, Dich selbst auf Zecken zu untersuchen.

Anders als bei gelegentlichen Waldspaziergängen ist es eher unpraktisch, sich bei jedem Betreten des Gartens mit langen, geschlossenen Klamotten, ätherischen Ölen (wie Zedernöl, Thymian, Lavendel, Eukalyptus), Zeckensprays und Ähnlichem gegen die Blutsauger zu schützen.

Also müssen Lösungen her, wie Zecken aus dem Garten verbannt oder dort wenigstens reduziert werden können.

Zecken im Garten bekämpfen: 10 Tipps

Während man die Parasiten nur schwer vollständig aus dem Garten verbannen kann, gibt es einige Möglichkeiten, ihnen den Aufenthalt im Garten ungemütlich zu machen und das Ausmaß zumindest zu reduzieren.

1. Regelmäßig Rasen mähen

Zecken geht es am besten an feuchten und schattigen Orten. Um sie zu vertreiben, sollte man daher zuallererst für mehr trockene und sonnige Plätze sorgen. Am effektivsten scheint ein regelmäßiges Rasenmähen zu sein. Kurzes Gras trocknet schneller und eignet sich daher nicht mehr als idealer Unterschlupf für die Blutsauger.

Diese suchen sich daraufhin feuchtere Verstecke.

2. Sträucher auslichten

Zecken vermeiden trockene, sonnige Plätze. Um etwas mehr Sonne zuzulassen, kann man seine Bäume und Sträucher etwas schneiden und auslichten.
Zecken vermeiden trockene, sonnige Plätze. Um etwas mehr Sonne zuzulassen, kann man seine Bäume und Sträucher etwas schneiden und auslichten.  © 123RF/pereginskaya

Finden sie im Rasen keine feuchten Plätze mehr, ziehen sie weiter in schattenspendende Sträucher und Büsche. Diese sollten auch zurückgeschnitten und vor allem im Bodenbereich ausgedünnt und geschnitten werden. Auch Bodendecker halten die Feuchtigkeit und laden Zecken förmlich ein. Je weniger bodendeckende Pflanzen in Deinem Garten wachsen, desto weniger Unterschlupf für Zecken bietest Du an.

Allerdings profitieren auch viele andere Insekten von diesen. Möchtest Du sie daher nicht missen, kannst Du sie an weniger zugängliche Stellen platzieren, wo man seltener Gefahr läuft, sich einen Zeckenstich einzufangen.

3. Schützende Trockenzone

An häufig passierten, zugänglichen Zecken-Hotspots kann eine Trockenzone aus Holzschnitzeln, Kies oder Mulch zwischen dem von Zecken besetzten Beet und der Rasenfläche eine Art Schutzwall bilden. Dieser vertreibt die Zecken zwar nicht, aber formt eine Barriere zu möglichen Opfern.

Wer Kinder hat, kann ganz ähnlich eventuelle Kletter- und Schaukelgerüste sowie Sandkästen auf Mulch oder Sand stellen oder von diesem umrahmen lassen, um so etwas Sicherheitsabstand zu den Zecken zu gewährleisten.

4. Zitrusgeruch

Vertreiben kann man Zecken dagegen auch mit Gerüchen. Sie verabscheuen nämlich den Duft von unter anderem Zitrusfrüchten. Profitieren kannst Du davon mit einem Zitronensud. Schneide dafür zwei Zitronen (oder Orangen, Grapefruits oder Limetten) in Scheiben und lasse diese in etwa einem halben Liter Wasser für eine Stunde köcheln.

Den Sud kannst Du nun gesiebt in eine Sprühflasche geben und auf jeweilige betroffene Ecken sprühen. Versprühe dieses spätestens erneut, nachdem es geregnet hat.

5. Pflanzen gegen Zecken

Aber auch bestimmte Pflanzen verströmen einen abwehrenden Duft, den Zecken nicht abkönnen. Welche Pflanzen vertreiben Zecken aus dem Garten? Genutzt werden können die folgenden:

  • Dalmatinische Insektenblume: Diese Blume enthält mit Pyrethrinen und Cinerinen Stoffe, aus denen Insektizide hergestellt werden. Daher überrascht es nicht, dass sie auch gegen Zecken wirksam ist.
  • Katzenminze: Während sie Katzen in der Regel magisch anzieht, ist Katzenminze wirksam gegen Zecken.
  • Lavendel: Schmalblättriger Lavendel ist nicht nur gegen Zecken wirksam, sondern auch gegen Mücken. Zudem sieht er schön aus, duftet und verträgt Trockenheit.
  • Rainfarn: Rainfarn eignet sich neben dem Vertreiben von Zecken auch zur Bekämpfung anderer Schädlinge sowie zur Pilzbekämpfung. Zu beachten ist jedoch, dass er giftig ist.
  • Rosmarin: Rosmarin ist nicht nur effektiv gegen Zecken, sondern zudem sehr pflegeleicht und vielseitig einsetzbar.
Mit Rainfarn können Zecken aus dem Garten vertrieben werden.
Mit Rainfarn können Zecken aus dem Garten vertrieben werden.  © 123rf/unkas

6. Kieselgur

Ein im Handel erhältliches Mittel gegen Zecken und andere Schädlinge ist Kieselgur. Während es für Mensch und Tier ungefährlich ist, trocknet das Mittel aus versteinerten Kieselalgen die Zecken bei Kontakt aus.

Das Pulver sollte dazu auf die betroffene Stellen aufgetragen, jedoch währenddessen nicht eingeatmet werden. Zudem sollte man für die Anwendung Handschuhe tragen.

Tipp: Weißt Du von Zecken in Deinem Garten, ist es generell ratsam, bei der Gartenarbeit Handschuhe zu tragen.

7. Zeckenrolle und andere Zeckenschutzmittel

Weitere erhältliche Mittel, die Zecken im Garten vernichten, sind Zeckenrollen, Zeckenfallen und andere Zeckenschutzmittel. Ersteres ist beispielsweise für Mäuse ausgelegte Wolle, die diese zum Nestbau verwenden. Die Rolle enthält in der Regel Permethrin, was die Parasiten, darunter Zecken, auf den Mäusen abtötet.

Bei der Verwendung sollte einem jedoch bewusst sein, dass Permethrin auch für Bienen und Katzen giftig ist.

8. Wirtstiere und Zecken aus dem Garten fernhalten

Zecken aus dem Garten fernhalten kann man auch, indem man die Wirtstiere, wie Mäuse, Marder oder Igel aus dem Garten fernhält. Dabei hilft ein engmaschiger Zaun, der jedoch ungefähr 50 Zentimeter tief eingegraben werden sollte.

Alternativ können Vogelhäuser oder Holzstapel, die als Unterschlupf solcher Wirtstiere dienen, weiter vom Haus entfernt platziert werden, um die Parasiten fernzuhalten.

Als Wirt kann der Igel Zecken in den Garten einschleppen.
Als Wirt kann der Igel Zecken in den Garten einschleppen.  © 123RF/kukharuk

9. Laub und Gartenreste beseitigen

Um Zecken aus dem Garten fernzuhalten, sollte im Garten außerdem eine gewisse Ordnung herrschen. Herumliegendes Laub und alte Äste beseitigen sowie andere abgestorbene Pflanzenteile bieten perfekte Voraussetzungen für die feuchtigkeit- und schattenliebenden Parasiten. Auch diese Gartenabfälle sollten daher entsorgt und beseitigt, oder entfernter vom Haus platziert werden.

Warum sollte man sich vor Zecken schützen?

Sobald die Temperaturen im Frühjahr steigen, steigt auch das Risiko für einen Zeckenstich mit der Hochzeit von Mai bis Juli. Ein Zeckenstich ist nicht nur nervig, sondern kann auch gefährlich werden. Über ihren Speichel können Zecken folgenschwere Krankheiten übertragen und Menschen mit Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) infizieren.

Während man Borreliose nur durch Vermeidung und schnelles Behandeln der Stiche vorbeugen kann, kann man sich gegen Letzteres impfen lassen, was gerade in Risikogebieten von Mittel- bis Süddeutschland empfohlen ist.

Fazit:

Auch im heimischen Garten können Zecken lauern. Selbst wenn man sie vermutlich nicht alle aus seinem Garten vertreiben kann, gibt es einige Maßnahmen, mit denen man die Zecken im Garten bekämpfen kann. Neben allgemeinen Gartenpflegearbeiten helfen auch Gerüche dabei, die Zecken im Garten loszuwerden.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/marysmn, 123RF/kpixmining

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