Maulwurf vertreiben: Was hilft gegen Maulwürfe im Garten?

Große Maulwurfshügel auf dem gepflegten Rasen oder im Gemüsebeet sind für manche Gärtner eine Katastrophe. Wie Du den Maulwurf vertreiben kannst, erfährst Du in dem Ratgeber für Haus & Garten.

Ein Maulwurf im Garten ist ein gutes Zeichen

Einen Maulwurf im Garten zu vertreiben, ist nicht unbedingt notwendig.
Einen Maulwurf im Garten zu vertreiben, ist nicht unbedingt notwendig.  © 123RF/kubais

Von den 35 weltweit verbreiteten Arten ist nur der Europäische Maulwurf in Deutschland vertreten.

Lebt ein Maulwurf im Garten, dann zeugt das von einer guten Bodenqualität, Maulwürfe bevorzugen lockere und belebte Erde. Während er sich durch die Erde gräbt, sorgt der Maulwurf für eine gute Durchlüftung der Erde und frisst eine Vielzahl an Schädlingen.

Die typischen Maulwurfshügel entstehen, wenn das kleine Säugetier Gänge, Schlaf-, Nest- und Vorratskammern gräbt und die überschüssige Erde nach draußen drückt. Maulwürfe nutzen ihre Haufen, um ihre Gänge zu belüften. Ein Maulwurfshügel ist sehr spitz, besteht nur aus Erde und unter ihm befindet sich mittig ein Einstiegsloch.

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Die Haufen einzudrücken bringt überhaupt nichts, denn der Maulwurf wird einfach nur weitere Haufen auf dem Rasen bilden. Besser ist es, die nährstoffreiche Erde aus dem Haufen als Anzuchterde oder für Beete und Blumentöpfe zu verwenden.

Weitere wissenswerte Infos und hilfreiche Tipps findest Du im Ratgeberbereich Naturgarten.

Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

  • Da Maulwürfe schädliche Insekten wie Raupen, Schnecken und Engerlinge fressen und keine Pflanzen, sind sie eigentlich Nützlinge für den Garten.
  • Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob der Maulwurf wirklich ein Störfaktor ist.
  • In Deutschland stehen Maulwürfe unter Naturschutz, weshalb die Tiere weder gejagt noch verletzt und getötet, sondern nur mit unschädlichen Mitteln vertrieben werden dürfen.
  • Sollen Maulwürfe vertrieben werden, kann man sich ihren empfindlichen Geruchs- und Gehörsinn zunutze machen.
  • Laute Windspiele, Rasenmäher und andere Störgeräusche vertreiben Maulwürfe.
  • Effektive Gerüche gegen Maulwürfe ist z. B. der Geruch von Knoblauch, Essig, Wermut, saure Milch und Hundehaare.
  • Um bestimmte Flächen vor Maulwürfen zu schützen, hilft es, Gitter im Boden zu verlegen.
Maulwürfe suchen sich belebte Erde mit einem reichen Nahrungsangebot.
Maulwürfe suchen sich belebte Erde mit einem reichen Nahrungsangebot.  © unsplash/sippakorn yamkasikorn

Was fressen Maulwürfe?

Maulwürfe sind reine Fleischfresser, weshalb sie keine direkte Gefahr für die Pflanzen im Garten darstellen. Da sie viele Insekten und Schädlinge fressen, sind sie eigentlich als Nützlinge anzusehen.

Auf dem Speiseplan eines Maulwurfs stehen:

  • Regenwürmer
  • Maden
  • Raupen
  • Schnecken
  • Engerlinge
  • Larven von Schnaken
  • kleine Frösche
  • Jungtiere von Mäusen
  • Käfer

Maulwürfe fressen nahezu alles an tierischer Nahrung, was sie in ihren Tunneln unter der Erde finden.

Tipp: Wenn ein Maulwurf im Garten lebt, finden sich meistens keine Wühlmäuse. Folglich ist der Maulwurf ein guter Schutz gegen die Wurzelfresser.

Auch lesenswert: Wühlmäuse bekämpfen

Maulwurf bekämpfen: Was ist erlaubt?

Da der Maulwurf in Deutschland zu den besonders geschützten Arten zählt, ist es gemäß Bundesnaturschutzgesetz verboten, den Maulwurf zu töten. Bei einem Verstoß kann ein hohes Bußgeld anfallen.

Ebenfalls untersagt ist es, Maulwürfe zu jagen, zu fangen, zu verletzen und in deren Lebensweise zu stören sowie die Fortpflanzungs- oder Ruhestätten zu beschädigen und zu zerstören. Folglich ist auch der Einsatz von Lebendfallen untersagt.

Grausame Methoden, wie die Maulwürfe mit Gummibärchen zu füttern, damit sie dadurch einen qualvollen Tod erleiden, sind somit verboten. Die Tiere mit Karbid, Ammoniak oder Ähnlichem zu vergasen, ist ebenso nicht im Sinne des Tierschutzes und birgt ebenso Risiken für die eigene Gesundheit.

Es ist lediglich erlaubt, den Maulwurf zu vertreiben. Wichtig ist, dass die Tiere dabei keinen ernsthaften Schaden nehmen.

Maulwurfshügel auf Sportplätzen können hinderlich sein, weshalb es notwendig wird, den Maulwurf zu vertreiben.
Maulwurfshügel auf Sportplätzen können hinderlich sein, weshalb es notwendig wird, den Maulwurf zu vertreiben.  © dpa/Thomas Warnack

Maulwurf vertreiben

Obwohl der Maulwurf viele Vorteile für das Ökosystem im eigenen Garten mit sich bringt, können die vielen Erdhaufen auf dem gepflegten Rasen oder auf dem grünen Fußball ziemlich ärgerlich sein und unter Umständen sogar eine Verletzungsgefahr darstellen. Zum Teil werden auch die Pflanzenwurzeln vom Maulwurf beim Graben beschädigt.

Ist dies der Fall, gilt es, den Maulwurf zu vertreiben. Maulwürfe sind Einzelgänger, weshalb man meist nur ein Tier loswerden muss. Trotzdem sollten Betroffene in jedem Fall viel Geduld aufbringen, denn die Maßnahmen müssen oft mehrfach durchgeführt werden, um den Maulwurf endgültig loszuwerden.

Maulwürfe sehen kaum, dafür sind ihr Geruchs-, Hör- und Tastsinn besonders ausgeprägt. Diese Sensibilität kannst Du für Dich nutzen, um den Maulwurf loszuwerden.

Maulwurf mit Geräuschen vertreiben

Maulwürfe mögen es ruhig und fühlen sich schnell bedroht. Aus diesem Grund kann es helfen, dauerhaft Lärm und Vibrationen durch Schallwellen im Erdboden zu erzeugen.

Geräusche gegen Maulwürfe:

  • laute und quietschende Windspiele oder Windräder
  • wöchentlich den Rasen mähen
  • Kinder und Tiere öfter auf dem Rasen rennen und spielen lassen
  • Eisenstangen in die Löcher stechen und täglich dagegen schlagen
  • Stäbe in den Boden stecken und Plastikflasche bzw. PET-Flaschen darauf stecken

Im Fachhandel sind Geräte erhältlich, die Geräusche und Schallwellen an den Erdboden abgeben. Es kann jedoch passieren, dass sich der Maulwurf an Ultraschall und andere Geräusche gewöhnt.

Maulwurf mit Geruch vertreiben

Maulwürfe sind sehr geruchsempfindlich, was Du nutzen kannst, um die Tiere zu vertreiben.

Hausmittel gegen Maulwürfe:

  • Knoblauch
  • Brennnesseljauche
  • Wermut und anderer Alkohol
  • Essig oder Essigessenz
  • Buttermilch, saure Milch oder Molke
  • Buttersäure
  • Katzen- oder Hundehaare

Auch Pflanzen wie Kaiserkrone, Lilien, Thuja, Holunder, Rettich und Oleander vertreiben Maulwürfe.

Eine gängige und einfache Methode ist es, leere Flaschen von möglichst hochprozentigem Alkohol kopfüber in die Gänge zu stecken. Ebenso funktioniert es, in Spiritus getränkte Lappen in die Löcher zu stopfen. Wird Buttersäure verwendet, ist es wichtig, nur wenig zu verwenden und Schutzkleidung zu tragen.

Der große Nachteil an diesen Hausmitteln und Geruchsstoffen ist es, dass die Gerüche schnell verfliegen, weshalb sie regelmäßig erneuert und verteilt werden müssen.

Netze, Gitter und Drähte im Boden können Maulwürfe von bestimmten Flächen fernhalten.
Netze, Gitter und Drähte im Boden können Maulwürfe von bestimmten Flächen fernhalten.  © 123RF/levnat

Maulwurf vertreiben: Weitere Methoden

Maulwürfe fühlen sich durch Hunde und Katzen gestört. Es kann natürlich vorkommen, dass Hunde den Maulwurf jagen und erst einmal die Wiese vollständig umgraben. Das dürfte aber das Tier vorerst komplett fernhalten. Manche Tiere reagieren auch schon, wenn die Urinklumpen aus dem Katzenklo in der Erde vergraben werden.

Wer keinen Ausweg mehr weiß und die Möglichkeiten dazu hat, kann Maulwurfnetze, Drahtzäune oder Gitter im Boden verlegen. Diese behindern den Maulwurf und andere Tiere beim Graben, sodass er die jeweiligen Flächen nicht mehr erreicht.

Fazit: Der Maulwurf als Nützling sollte nur im Notfall vertrieben werden

Ein Maulwurf im Garten ist in erster Linie ein Zeichen für gute Erden. Auch wirkt sich das Tier allgemein positiv auf das Ökosystem im betreffenden Gebiet aus.

Da der Maulwurf in Deutschland unter Schutz steht, darf er nur mit unschädlichen Mitteln vertrieben und nicht getötet werden.

Wer einen Maulwurf vertreiben möchte, braucht viel Geduld, denn die meisten Maßnahmen wirken erst, wenn sie über einen längeren Zeitraum hinweg mehrmals angewandt werden.

Bevor Du versuchst, den Maulwurf aktiv zu vertreiben, überlege Dir genau, ob Du den Nützling nicht doch erdulden und von dessen Vorteilen profitieren kannst.

Titelfoto: 123RF/kubais

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