Entkalken mit Essig: Dieses Hausmittel wirkt Wunder
Effektiv, günstig und auch noch umweltfreundlich – Essig scheint die eierlegende Wollmilchsau unter den Hausmitteln zu sein. Wie man Haushaltsgeräte mit Essig entkalken kann und wo das Wundermittel an seine Grenzen stößt, erfährst Du jetzt.
- Haushaltsgeräte mit Essig entkalken
- Essig oder Essigessenz als Entkalker?
- Was ist besser: mit Zitronensäure oder Essig entkalken?
- Wann sollte man nicht mit Essig entkalken?
- Entkalken mit Essig: Für diese Haushaltsgeräte ist Essig ein super Hausmittel
- Kann man auch Teekannen mit Essig entkalken?
- Essig ist als Entkalker ein hervorragendes Hausmittel
Die wichtigsten Infos für Schnellleser:
- Entkalken mit Essig ist bei den meisten Haushaltsgeräten problemlos möglich.
- Essig ist ideal zum Entkalken von Edelstahl.
- Essig darf nicht zum Entkalken von Kupfer und Messing verwendet werden.
- Essigsäure kann Gummidichtungen und Kunststoff angreifen.
- Essig und Essigessenz sollte man mit Wasser verdünnen.
- Der beißende Dampf von warmem Essig sollte nicht eingeatmet werden.
- Zitronensäure löst Kalk langsamer und darf nicht warm eingesetzt werden, riecht aber nicht so streng wie Essig.
Haushaltsgeräte mit Essig entkalken
Im Artikel "Hausmittel Essig: Ob Haarkur oder Putzmittel – darum gehört es in jeden Haushalt" berichtete TAG24 bereits, warum Essig so vielseitig einsetzbar ist. In diesem Ratgeber soll es nur um das Thema Entkalken mit Essig gehen und wichtige Fragen geklärt werden:
Praktisch alle Haushaltsgeräte, die mit Wasser in Berührung kommen, verkalken im Laufe der Zeit. In den meisten Fällen kann man auf Entkalker aus dem Handel verzichten. Denn zum Entkalken von Haushaltsgeräten und Oberflächen ist Essig ein bewährtes Hausmittel. Außerdem ist es wahnsinnig einfach in der Handhabung – man braucht nur klaren Tafelessig oder Essigessenz und Wasser.
Nicht zuletzt ist Essig sehr günstig, umweltfreundlich und zu 100 % biologisch abbaubar.
Wichtig ist, dass man keinen farbigen Essig wie beispielsweise Rotweinessig verwendet. Denn die darin enthaltenen Farbstoffe können insbesondere auf Kunststoffen Verfärbungen hinterlassen.
Weitere Tipps und Tricks findest Du auf der Themenseite Entkalken.
Essig oder Essigessenz als Entkalker?
Entkalken mit Essig ist genauso gut möglich wie mit Essigessenz. Der Unterschied zwischen beiden Flüssigkeiten liegt in der Säurekonzentration. Bereits 1972 wurde in der sogenannten Essigverordnung festgelegt, wann ein Essig als solcher bezeichnet werden darf und wann als Essigessenz.
- Essig enthält zwischen 5 und 15,5 % Essigsäure.
- Der Essigsäuregehalt bei Essigessenz ist mit 15,6 bis 25 % dagegen deutlich höher.
Der Rest ist bei beiden Wasser.
Was ist besser: mit Zitronensäure oder Essig entkalken?
Essig löst Kalk etwas besser als Zitronensäure, da der pH-Wert niedriger ist. Essig hat aber den Nachteil, dass die Säure verschiedene Oberflächen angreift. Essig kann man daher nicht bei jedem Gerät und jeder Oberfläche zum Entkalken verwenden.
Hinzu kommt, dass Essig einen intensiven und beißenden Geruch hat. Zitronensäure hinterlässt eher einen frischen Duft. Dafür darfst Du sie jedoch nicht erhitzt beispielsweise nicht zum Entkalken eines Dampfbügeleisens verwenden.
Bei hohen Temperaturen reagiert die Zitronensäure mit dem Kalk zu Calciumcitrat, das kaum noch von Oberflächen entfernt werden kann.
Wann sollte man nicht mit Essig entkalken?
Das Entkalken mit Essig ist nicht bei allen Geräten und Materialien möglich. Drei Fälle, bei denen man beim Entkalken mit Essig vorsichtig sein sollte:
- Entstehung von giftigem Kupferacetat: Insbesondere Geräte, die kupferhaltige Metalle wie Messing oder reines Kupfer enthalten, sollte man nicht mit Essig entkalken. Aus Essigsäure und Kupfer entsteht Kupferacetat. Das auch als Grünspan bezeichnete Kupferacetat ist giftig.
- Poröser Gummi: Verschiedene Kunststoffe und Gummi werden von Essigsäure angegriffen. Gummi wird bei Kontakt mit Essigsäure mit der Zeit spröde und porös. In einigen Geräten werden Gummidichtungen und Gummischläuche verwendet, die beim Entkalken mit Essig beschädigt werden können.
- Reizende Dämpfe: Wenn Du beim Entkalken den Essig oder eine Wasser-Essig-Mischung erwärmst, entstehen beißende Dämpfe, die Deine Augen und Atemwege reizen können. Du solltest diese Dämpfe daher möglichst nicht einatmen und für eine gute Belüftung sorgen.
Zur eigenen Sicherheit sollte man beim Entkalken mit Essig Handschuhe tragen, um die Haut zu schützen.
Entkalken mit Essig: Für diese Haushaltsgeräte ist Essig ein super Hausmittel
Zum Entkalken mit Essig wird die Kaffeemaschine mit einem Essig-Wassergemisch im Verhältnis von 1 zu 2 behandelt, das durchlaufen, einwirken und anschließend gründlich ausgespült werden muss. Mehr unter Kaffeemaschine entkalken.
Für Wasserkocher eignet sich Essigessenz im Verhältnis von 1 zu 2 mit Wasser verdünnt. Einfach so viel in den Wasserkocher geben, bis alle Kalkablagerungen bedeckt sind. Zum Kochen bringen, einwirken lassen und ausspülen. Mehr unter Wasserkocher entkalken.
Entkalken mit Essig wird auch für Waschmaschinen häufig empfohlen. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten. Die Essigsäure kann Schläuche und Dichtungen der Maschine angreifen. Zum Entkalken des Geräts sollte deshalb eine stark verdünnte Essigmischung verwendet werden. Mehr unter Waschmaschine entkalken
Das Entkalken einer Spülmaschine mit Essig ist sehr einfach. Um kein Risiko einzugehen – denn auch in der Spülmaschine gibt es Gummiteile – sollte man auch hier eine verdünnte Mischung nehmen. Mehr unter Spülmaschine entkalken
Der Duschkopf muss zum Entkalken mit Essig abgeschraubt werden und in Essigwasser einwirken – bei hartnäckigen Verkalkungen sogar einige Stunden oder über Nacht. Auf die gleiche Weise können auch verkalkte Perlatoren oder Siebeinsätze von Wasserhähnen mit Essig entkalkt werden. Mehr unter Duschkopf entkalken und Wasserhahn entkalken
Bügeleisen sollte man auf keinen Fall mit Zitronensäure entkalken. Durch die hohen Temperaturen bildet sich Calciumcitrat, dass die Düsen zusätzlich verstopfen kann. Gut geeignet ist eine Lösung, die zu gleichen Teilen aus Wasser (am besten destilliert) und Essig besteht. Mehr unter Bügeleisen entkalken
Kann man auch Teekannen mit Essig entkalken?
Zum Entkalken mit Essig eignen sich Teekannen aus Glas oder Edelstahl. Kannen aus Steingut oder ähnlichen Materialien solltest Du nicht mit Essig entkalken. Zum Entkalken verwendest Du eine Mischung aus Essigessenz und Wasser im Verhältnis von 1 zu 3 bis 1 zu 4. Gib diese Mischung in die Teekanne und lasse sie über Nacht einwirken. Wichtig ist auch hier das gründliche Spülen der Teekanne mit klarem Wasser.
Wenn Du die Kaffeemaschine oder die Teekanne nach dem Entkalken mit Essig gründlich spülst, sollte kein Essiggeschmack feststellbar sein.
Essig ist als Entkalker ein hervorragendes Hausmittel
Entkalken mit Essig ist eine einfache, umweltfreundliche und kostengünstige Methode, mit der man Kalkablagerungen aus Kaffeemaschinen, Wasserkochern oder der Spülmaschine entfernen kann. Bei Geräten mit Kupfer oder Messingteilen darf Essig allerdings nicht zum Entkalken verwendet werden, da sich sonst giftiger Grünspan bilden kann. Hier ist Zitronensäure oder sogar ein Entkalker aus dem Handel besser geeignet.
Nach dem Entkalken mit Essig sollten besonders die Haushaltsgeräte, in denen Getränke oder Speisen zubereitet werden, gründlich mit Wasser gespült werden, um eventuell vorhandene Essigreste zu entfernen, die den Geschmack beeinträchtigen können.
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