Wasserkocher entkalken: Die besten Hausmittel, Tricks & schnelle Lösungen
Kalk im Wasserkocher sorgt nicht nur für unschöne Ablagerungen, sondern erhöht auch den Energieverbrauch. Mit einfachen Hausmitteln wie Essig, Zitronensäure oder sogar Spülmaschinentabs bekommst Du Deinen Wasserkocher im Handumdrehen kalkfrei.
Hier erfährst Du, warum regelmäßiges Entkalken wichtig ist, wie Kalk entsteht und welche Methoden am besten funktionieren. Auf der Themenseite Entkalken findest Du übrigens noch mehr Tipps und Tricks.

Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- In jedem Wasserkocher entsteht im Laufe der Zeit Kalk.
- Kalk schädigt den Wasserkocher und führt zu einem erhöhten Energieverbrauch.
- Ein Wasserkocher sollte bei hohem Härtegrad des Wassers und häufiger Benutzung alle zwei bis drei Wochen entkalkt werden.
- Als Hausmittel eignen sich Essig, Zitronensaft, Zitronensäure, Natron, Backpulver und Cola.
- Als chemische Mittel sind Entkalker, Spülmaschinentabs, Gebissreiniger und Aspirin geeignet.
- Du solltest den Wasserkocher nach jedem Entkalkungsvorgang mindestens dreimal spülen.
- Mit einem Wasserfilter kannst Du Kalkablagerungen entgegenwirken.
Warum entsteht Kalk im Wasserkocher?
Die Grundlage für unser Trinkwasser ist mit Kalk gesättigtes Grundwasser. Der in der Erdkruste enthaltene Kalk wird vom Grundwasser aufgenommen, wenn es durch die Gesteinsschichten fließt. So gelangt der Kalk ins Trinkwasser und durch die Wasserleitung auch in den Wasserkocher.
Ein Wasserkocher bietet ideale Wachstumsbedingungen für Kalk. Das im Trinkwasser enthaltene Hydrogencarbonat zersetzt sich beim Erhitzen zu Kalk (Calciumcarbonat). Je härter das Wasser, desto schneller bildet sich Kalk. Besonders stark betroffen sind Regionen mit hartem Wasser.
- Durch Kalkablagerungen im Wasserkocher erhöht sich der Energieverbrauch: Die von den Heizstäben erzeugte Wärme muss durch die Kalkschichten gelangen. Erst dann kann sich das Wasser erwärmen.
- Kalk greift das Material des Wasserkochers an.
- Außerdem können sich an den Kalkablagerungen Bakterien ansiedeln.
Wie Du Deinen Wasserhahn entkalken kannst, erfährst Du übrigens auch bei TAG24.
❗ Wusstest Du? Kalk ist zwar gesundheitlich unbedenklich, kann aber Bakterienherde bilden und den Wasserkocher beschädigen.
Die besten Hausmittel zum Wasserkocher entkalken

Es gibt eine ganze Reihe von Hausmitteln, die effizient sind und mit denen man Wasserkocher entkalken kann. Solche Hausmittel eignen sich auch noch für andere Zwecke, beispielsweise wenn Du die Kaffeemaschine entkalken möchtest.
Zum Entkalken des Wasserkochers kannst Du folgende Hausmittel verwenden:
- Essig
- Essigessenz
- Apfelessig
- Zitronensaft oder Zitronensäure
- Natron
- Backpulver
- Cola
Welches Hausmittel man benutzt, hängt von persönlichen Vorlieben und davon ab, was man gerade zur Hand hat. Jedes dieser Mittel ist anders in der Anwendung. Du solltest daher auf die jeweilige Anleitung achten, denn auch Hausmittel bergen verschiedene Gefahren, die es zu vermeiden gilt.
Um die Rückstände gründlich aus dem Wasserkocher zu entfernen, sollte man den Wasserkocher gründlich ausspülen, bevor er wieder zum Einsatz kommt.
Wichtig: Das Sieb nicht vergessen
Viele Wasserkocher verfügen über ein Sieb, das verhindert, dass Kalk ins Getränk gelangt. Dementsprechend lagert sich an diesem Sieb viel Kalk ab. Um es zu entkalken, nimmst Du es heraus (das geht bei den meisten Geräten) und legst es in den Wasserkocher. So entkalkst Du es beim Entkalkungsvorgang ganz einfach mit.
Wasserkocher entkalken: Essig als Wundermittel
Essig ist preiswert und ökologisch unbedenklich, weshalb Essig zum Entkalken für fast alle Haushaltsgeräte verwendet wird. Die enthaltene Essigsäure geht dem Kalk wirksam an den Kragen. Es gibt zahlreiche Essigarten. Du solltest keinen Kräuteressig verwenden. Besser geeignet sind:
- Tafelessig
- Branntweinessig
- Apfelessig
Abhängig von der Essigsorte liegt die Konzentration der Essigsäure bei 5 bis 10 Prozent.
Anleitung Essig / Apfelessig
- Wasser mit 3 - 4 EL Essig mischen
- Aufkochen, 30 Minuten einwirken lassen
- Wasserkocher gründlich ausspülen
Anleitung Essigessenz
- 2 EL Essigessenz mit 500 ml Wasser
- Aufkochen, 30 Min. einwirken lassen
- Gründlich ausspülen und mit frischem Wasser noch zweimal auskochen
Kann Essig den Wasserkocher beschädigen?
Nein, es kommt jedoch auf das richtige Verhältnis für die Mischung an.
Da die Essigsäurekonzentration in Essig nur verhältnismäßig gering ist, kann man es sogar pur verwenden. Vorsichtshalber sollte man den Essig aber mit Wasser mischen, dann entsteht auf keinen Fall ein Schaden am Wasserkocher. Kocht man den Wasserkocher anschließend mit klarem Wasser aus, entfernt man alle Rückstände.

Gefahren beim Umgang mit Essigessenz:
Aufgrund der starken Konzentration von Essigsäure sollte man beim Umgang mit Essigessenz vermeiden, dass die Flüssigkeit auf die Haut gelangt. Außerdem bilden Essigessenz und Essig beim Erhitzen beißende Dämpfe und können die Augen sowie die Schleimhäute reizen.
Man sollte beim Erhitzen der Flüssigkeit das Fenster öffnen und darauf achten, dass sich keine Kinder oder Haustiere im Raum aufhalten.
Wasserkocher entkalken mit Zitronensäure oder Zitronensaft: Sanfte Alternative
Zitronensaft und Zitronensäure sind ökologisch unbedenklich. Zitronensäure ist als Pulver in Drogerien erhältlich und äußerst preiswert. Im Gegensatz zu Essig oder Essigessenz hinterlassen sie keine unangenehmen Gerüche, sondern einen angenehmen, frischen Duft.
Ob Du Zitronensaft oder Zitronensäure verwendest, hängt davon ab, wie stark die Kalkablagerungen sind.
Anleitung mit Zitronensäure (als Pulver)
- 1 L Wasser + 3 EL Zitronensäure
- 3 - 4 Stunden einwirken lassen (kalt!)
- Gründlich ausspülen.
Anleitung mit Zitronensaft
Um leichte Kalkschlieren aus dem Wasserkocher zu entfernen, halbierst Du eine Zitrone. Unter leichtem Druck reibst Du die Zitronenhälfte mit der Schnittfläche über die Ablagerungen. Um den Geschmack bei der nächsten Benutzung Deines Wasserkochers nicht zu beeinträchtigen, solltest Du das Gerät anschließend gründlich spülen.
Alternativ dazu kannst Du den Allrounder Zitrone bei der Reinigung Deines Wasserkochers folgendermaßen anwenden:
- Zitrone halbieren und Saft auspressen.
- Saft im Verhältnis 1:3 mit Wasser verdünnen und Mischung gut durchrühren.
- Zitronensaftmischung in den Wasserkocher geben, sodass alle Kalkstellen bedeckt sind.
Nicht erhitzen!
- Zitronensaftmischung ungefähr eine Stunde lang einwirken lassen, dann aus dem Wasserkocher entfernen.
- Wasserkocher zweimal gründlich mit Wasser durchspülen.

Wasser mit Zitronensaft oder Zitronensäure nicht stark erhitzen! Bei Hitze bildet sich Calciumcitrat. Dieser weiße Belag lässt sich noch schlechter entfernen als Kalkablagerungen. Daher nur kalt oder lauwarm verwenden.
Wasserkocher entkalken: Natron
Natron ist ein preiswertes Hausmittel und ein wirksames Entkalkungsmittel. Da es zahlreiche chemische Mittel ersetzen kann, spart es Gift und Müll. Es ist zwar als Speise- oder Backsoda bekannt, doch ist es nicht mit Soda zu verwechseln. Natron ist Bestandteil von Backpulver.
Natron ist in Supermärkten in der Backabteilung erhältlich. Dort bekommst Du kleinere Abpackungen, während es in Drogerien auch in größeren Packungen verfügbar ist. Auch in Apotheken bekommst Du Natron.
Die Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Wasserkocher Entkalken mit Natron:
- 20 Gramm Natron und 200 ml Wasser in den Wasserkocher geben.
- Schalte den Wasserkocher ein und bringe die Mischung zum Kochen.
- Die Lösung noch ca. eine Stunde lang einwirken lassen, um die Kalkreste gründlich zu entfernen.
- Abgießen und den Wasserkocher mehrmals ausspülen.
Tipp: Du solltest Deinen Wasserkocher gut im Blick behalten, wenn Du ihn mit Natron entkalkst. Schnell kann es passieren, dass die Mischung überkocht, denn sie sprudelt stark. Daher solltest Du auch nicht zu viel Natron und Wasser einfüllen.
Wasserkocher entkalken mit Backpulver
- Gib ein Päckchen Backpulver in den Wasserkocher und gib 200 ml Wasser dazu.
- Bringe die Backpulver-Lösung zum Kochen.
- Lasse die Lösung mindestens eine halbe Stunde lang abkühlen, um auch noch die letzten Kalkschlieren zu lösen.
- Gieße die Flüssigkeit aus und spüle den Wasserkocher mehrmals gründlich aus.
Tipp: Nicht zu viel Wasser auffüllen: Verwende nicht mehr als 200 Milliliter Wasser zum Entkalken des Wasserkochers mit Backpulver. In Kombination mit heißem Wasser sprudelt auch Backpulver stark. Die Flüssigkeit könnte überkochen.
Wasserkocher entkalken mit Cola? Aber klar!

Cola kannst Du nicht nur trinken. Die braune Limonade lässt sich vielfältig im Haushalt verwenden. Sie ist ein echtes Wundermittel, wenn Du beispielsweise die Toilette mit Cola reinigen möchtest.
Cola enthält verschiedene Säuren, die den Kalk wirksam lösen. Eine dieser Säuren ist Phosphorsäure. Cola ist vor allem dann geeignet, wenn die Ablagerungen nicht so stark sind.
Das Entkalken des Wasserkochers mit Cola ist ganz einfach:
Du gibst nur so viel Cola in den Wasserkocher, dass die Kalkstellen bedeckt sind. Über Nacht lässt Du die Cola einfach nur einwirken. Die enthaltenen Säuren lösen die Kalkablagerungen. Am Morgen spülst Du den Wasserkocher mehrmals gründlich aus.
Ein Nachteil von Cola sind braune Beläge und ein Cola-Geruch, wenn sich nicht alle Kalkreste gründlich gelöst haben. Du solltest den Vorgang dann mit Essig oder Zitronensäure wiederholen.
Wasserkocher mit Chemie entkalken: Wenn's schnell gehen muss
Schnell und wirksam kannst Du Deinen Wasserkocher mit chemischen Entkalkern behandeln. Die Mittel sind meist teurer als Hausmittel und können die Umwelt belasten, effektiv sind sie aber allemal.
Zum Entkalken mit Chemie kannst Du verschiedene Mittel verwenden:
- Entkalker
- Spülmaschinentabs
- Gebissreiniger
- Aspirin
Schnell und einfach: Nutzung von Entkalkern
Entkalker bekommst Du als Pulver, als Flüssigkeit oder in Form von Tabletten. Tabletten haben den Vorteil, dass sie in der richtigen Größe vorhanden sind und Du sie nicht erst dosieren musst.
Ein wichtiger Bestandteil von Entkalker ist Amidosulfonsäure. Sie löst wirksam Verkalkungen, auch wenn sie bereits länger bestehen und hartnäckiger sind. Da es sich um Chemikalien handelt, solltest Du sie vor Kindern sicher geschützt aufbewahren.
Bei der Nutzung von speziellen Entkalkern sollte man sich strikt an die Dosierungsangaben und den beschriebenen Ablauf auf der Packung halten. Nur so ist der Umgang sicher und die Wirkung garantiert.
Wasserkocher entkalken mit Geschirrspültab
Spülmaschinentabs reinigen nicht nur das Geschirr in der Spülmaschine. Du kannst damit den Wasserkocher entkalken. Spülmaschinentabs sind preiswert und ziemlich wirksam. Die enthaltenen Chemikalien lösen Kalk und enthärten Wasser.
So gehst Du vor beim Wasserkocher Entkalken mit Spülmaschinentabs:
- Einen Liter Wasser im Wasserkocher zum Kochen bringen.
- Spülmaschinentab ins kochende Wasser geben und auflösen.
- Flüssigkeit mit Spülmaschinentab nochmals kurz aufkochen lassen, für mindestens 30 Minuten einwirken lassen und dann ausgießen.
- Wasserkocher mindestens zweimal mit klarem Wasser auskochen, um alle Rückstände gründlich zu entfernen.
Gebissreiniger zum Entkalken eines Wasserkochers

Gebissreiniger enthalten verschiedene Chemikalien, um die Ablagerungen von den dritten Zähnen wirksam zu entfernen.
- 1 Tablette in 1 Glas Wasser auflösen.
- In den Wasserkocher geben.
- Mind. 1 Stunde einwirken lassen, besser über Nacht und dann gründlich mit frischem Wasser ausspülen.
Du musst das Wasser nicht erhitzen, denn zur Gebissreinigung wird die Flüssigkeit auch nicht erhitzt.
Wasserkocher entkalken mit Aspirin
Ein echter Geheimtipp ist Aspirin, wenn Du den Wasserkocher entkalken möchtest. Im Handumdrehen kannst Du den Kalk lösen. Die in Aspirin enthaltene Geheimwaffe ist die Acetylsalicylsäure. Sie hilft nicht nur gegen Kopfschmerzen, sondern löst auch den Kalk. Aspirin ist unschädlich und rezeptfrei in jeder Apotheke enthalten.
Du solltest es kindersicher aufbewahren, da es sich um ein Medikament handelt.
Anleitung zum Entkalken des Wasserkochers mit Aspirin:
- Löse eine bis drei Tablette Aspirin in einem Glas Wasser auf.
- Gib die Lösung in den Wasserkocher und bringe sie zum Kochen, 30 min einwirken lassen und abgießen.
- Spüle den Wasserkocher mehrmals gründlich aus.
Tipp: Viel hilft viel, wenn es um Aspirin geht: Bei hartnäckigen Verkalkungen kannst Du auch mehr als nur eine Tablette Aspirin verwenden. Du solltest dann zwei oder drei Tabletten in Wasser auflösen. Nach dem Entkalken spülst Du mehrmals gründlich nach.

FAQ: Kalk im Wasserkocher lösen
Was eignet sich besser zum Wasserkocher Entkalken: Essig oder Zitronensäure?
Beides ist effizient, preiswert und umweltfreundlich. Die beiden Hausmittel sind einfach in der Anwendung und werden bei vielen Alltagstricks für die Reinigung empfohlen. Gegenüber Essig oder Essigessenz hat die Zitrone oder Zitronensäure zwei entscheidende Vorteile: Bei Zitrone oder Zitronensäure entstehen keine unangenehmen Gerüche, sondern ein angenehmer, frischer Duft. Du sparst bei der Zitrone oder Zitronensaft Energie, da Du die Entkalkungsflüssigkeit nicht erhitzen musst. Weiterhin musst Du den Wasserkocher nach dem Entkalkungsvorgang nicht auskochen, sondern nur gründlich ausspülen.
Wie oft sollte ich den Wasserkocher entkalken?
Wie oft Du den Wasserkocher entkalken solltest, hängt vom Härtegrad Deines Wassers ab. Weiterhin hängt es davon ab, wie häufig Du den Wasserkocher benutzt. Ist das Wasser weich und benutzt Du den Wasserkocher nicht häufig, reicht es aus, wenn Du ihn einmal im Quartal entkalkst. Bei einem hohen Härtegrad des Wassers und bei häufiger Benutzung solltest Du ihn mindestens alle vier Wochen entkalken.
Kann ich Kalk im Wasserkocher mechanisch entfernen?
Nein. Kratzen beschädigt die Oberfläche und kann den Wasserkocher zerstören. Nutze also immer Hausmittel oder Chemie.
Wie oft sollte der Wasserkocher nach dem Entkalken ausgespült werden?
Du solltest ihn mindestens zweimal ausspülen. Bei der Verwendung chemischer Reinigungsmittel solltest Du ihn sogar mindestens dreimal gründlich durchspülen, damit keine Chemikalien ins Getränk gelangen.
Kalk im Wasserkocher vorbeugen: Das kannst Du tun
Mit verschiedenen Mitteln kannst Du Kalkablagerungen im Wasserkocher vorbeugen:
- Verwendung eines Kalkfilters, der die Inhaltsstoffe aus dem Wasser filtert.
- Edelstahlring als Kalkfänger verwenden, der Kalkablagerungen nicht vollständig verhindern kann, aber dafür sorgt, dass die Ablagerungen geringer sind.
- Wasserkocher nach jedem Gebrauch mit einem Tuch auswischen.
- Benötigte Wassermenge gut abschätzen, damit möglichst kein Wasser im Gerät verbleibt und den Kalk verstärkt.
Ob Essig, Zitronensäure oder Spülmaschinentab - der Wasserkocher sollte regelmäßig entkalkt werden. So vermeidest Du Kalkflocken im Getränk, sparst Energie und schonst das Gerät.
Titelfoto: 123RF / Andriano