Schweißgeruch aus Kleidung entfernen: Diese Mittel wirken!

Verschwitzte Textilien können sehr unangenehm riechen. Oftmals bleibt der Geruch auch erhalten, wenn man die Kleidungsstücke in der Waschmaschine reinigt. Der Haushaltsratgeber erklärt, wie verschwitzte Wäsche wieder frisch wird.

Wenn die frisch gewaschene Kleidung nach Schweiß riecht, müssen Hausmittel her.
Wenn die frisch gewaschene Kleidung nach Schweiß riecht, müssen Hausmittel her.  © 123RF/Andriy Popov

Faktoren wie Temperatur bzw. Klima, die Ernährung und das Gewicht sorgen dafür, dass Menschen mehr oder weniger stark schwitzen. Der Transpirationsprozess ist grundsätzlich nötig, weil durch die Verdunstungskanäle des Körpers die optimale "Betriebstemperatur" reguliert wird.

Der eigentliche Schweiß ist geruchsfrei.

Dass verschwitze Kleidung mitunter sogar nach dem Waschgang noch müffelt, liegt an Bakterien, die auf der Haut der Menschen leben. Durch das Schwitzen gelangen sie auf die Kleidung.

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Geruchsbekämpfung Warum falsches Lüften im Winter problematisch ist

Im Schweiß finden die Kleinstlebewesen nicht nur 99 Prozent Wasser und 0,5 Prozent an Salzen, sondern auch viele Grundnahrungsmittel. So erhalten die Bakterien beispielsweise Eiweiß, Harnstoffe sowie Zucker und Fett. Falls sie geeignete Bedingungen vorfinden, vermehren sie sich. Und dann fängt es an zu müffeln.

Zum Glück helfen einige Maßnahmen und in hartnäckigen Fällen effektive Hausmittel, um den Schweißgeruch aus der Kleidung zu entfernen.

Weitere Tipps und Mittel gegen unangenehme Gerüche gibt's im Ratgeber zum Thema "Gerüche neutralisieren".

Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

  • Die Ursache für den Geruch sind Bakterien.
  • Wenn möglich, verschwitzte Wäsche bei mindestens 60 Grad waschen.
  • Zur Geruchsbeseitigung eignen sich Behandlungen mit Essig, Natron, Backpulver, Waschsoda, Gallseife oder Dampf.
  • Bei empfindlichen Textilien oder hartnäckigem Schweißgeruch helfen Hausmittel.
  • Produkte wie Achselpads helfen, Schweißgeruch in der Kleidung vorzubeugen.

Was hilft gegen Schweißgeruch in Textilien?

Der am Körper und in der Kleidung einsetzende Abbauprozess des Schweißes sorgt für den unschönen Geruch. Wenn der bakterielle Abbauprozess einsetzt, dann hilft keine 30-Grad-Wäsche. Daher hilft grundsätzlich:

Wäsche auf höherer Temperatur waschen

Viele Bakterien lassen sich schon durch die Wahl einer höheren Temperatur entfernen. Falls also eine 60-Grad Wäsche möglich ist, dann solltest Du einen erneuten Waschvorgang bei höherer Temperatur wagen. Die Kurzwahlprogramme sind unterdessen unbedingt zu meiden, wenn Du die Schweißgerüche dauerhaft entfernen möchtest.

Nicht alle Kleidungsstücke kann man heiß waschen. Um Schweißgeruch dennoch aus der Kleidung entfernen zu können, sind verschiedene Hausmittel empfehlenswert.

Ein Vollwaschmittel verwenden

Ein gutes Vollwaschmittel, das über Bleichsubstanzen verfügt, ist selbst bei niedrigen Temperaturen effektiv. Allerdings können bunte Stoffe auf Dauer ausbleichen. Aus diesem Grund eignen sich solche Vollwaschmittel am besten nur für helle Textilien.

Tipp: Bleichsubstanzen gibt es nicht in flüssigen Waschmitteln. Du musst ein Vollwaschmittel nutzen, das in Form von Pulver oder Tabs in die Waschmaschine gelangt.

Ob sich das jeweilige Kleidungsstück bleichen lässt, kannst Du anhand der Waschsymbole im Etikett erkennen. Falls das Dreieck durchgestrichen ist, solltest auf das Vollwaschmittel mit Bleichsubstanzen verzichten oder nur sehr selten einsetzen.

Schweißgeruch in Kleidung tritt nicht nur bei Sportklamotten auf.
Schweißgeruch in Kleidung tritt nicht nur bei Sportklamotten auf.  © 123rf/ferli

Gefrierfach-Trick: Schweißgeruch ohne Waschmaschine entfernen

Nicht nur Hitze kann ein Problem sein, denn nicht jede Kleidung lässt sich einfach in der Waschmaschine reinigen. So benötigen Textilien wie Blazer oder Sakkos oftmals eine chemische Reinigung, durch die der Schweißgeruch nicht immer verschwindet. Sneakers und Turnschuhe können sich durch die Umdrehungen in der Waschmaschine verformen, wobei der schweißige Geruch ebenfalls verbleibt. Schweißgeruch lässt sich aber auf andere Weise beseitigen:

Es hilft oft, wenn die Textilie über eine Nacht in einer Kühltruhe oder in einem Gefrierfach lagert. Die schweißbildenden Bakterien sind nämlich nicht gegen die dortigen Temperaturen resistent.

Das hilft vor allem bei frischem Schweiß. In einem begrenzten Ausmaß sind die niedrigen Temperaturen aber auch geeignet, um älteren Schweißgeruch zu vertreiben.

So geht's:

Bevor das Textil im Gefrierfach oder in der Kühltruhe landet, sollte man es in eine Plastiktüte verstauen. Nach sorgfältigem Verschluss der Hülle landen Sakko oder Schuhe in der Kühlung. Mindestens eine Nacht sollte die Kleidung dort verbringen. Wer das Kleidungsstück noch etwas länger dort lagert, verstärkt den natürlichen Anti-Schweiß-Effekt.

Die besten Hausmittel gegen Schweißgeruch in Kleidung: 5 Top-Tipps

Wie oben bereits erwähnt, verströmen manche Textilien den fiesen Mief auch nach einer frischen Wäsche. Ein Fall für die Altkleidersammlung? Nicht unbedingt. Schließlich gibt es einige Hausmittel, die helfen, den Geruch aus heller, dunkler oder auch bunter Kleidung zu entfernen.

Tipp: Manche Menschen versuchen dem Schweißgeruch zu überdecken, indem sie reichlich Deo benutzen. Dadurch kann sich der muffige Geruch allerdings noch verschlimmern.

1. Schweißgeruch mit Natron aus der Kleidung entfernen

Eine der Eigenschaften von Natron ist dessen antibakterielle Wirkung. Es beseitigt die für den üblen Geruch verantwortlichen Bakterien. Eine Behandlung mit Natron, das es im Supermarkt oder der Drogerie gibt, sorgt zudem für die Absorption von Feuchtigkeit.

So entfernt man Schweißgeruch mit Natron:

1. Schritt: Vermische einen Teelöffel Natron mit etwas Wasser, sodass eine dicke Paste entsteht.

2. Schritt: Verteile die Paste auf die betroffenen Stellen des Textils. Lasse die Mixtur für etwa 15 Minuten einwirken.

3. Schritt: Spüle die Mischung ausgiebig mit warmem Wasser aus. Gebe das Kleidungsstück anschließend in die Waschmaschine.

Gegen müffelnden Schweißgeruch helfen zahlreiche Hausmittel.
Gegen müffelnden Schweißgeruch helfen zahlreiche Hausmittel.  © 123RF/ufabizphoto

2. Schweißgeruch mit Essig aus der Kleidung entfernen

Wer Schweißgeruch aus bunter oder dunkler Wäsche entfernen möchte, kann das betroffene Textil gut mit Essig behandeln. Zu diesem Zweck eignet sich handelsübliche Essigessenz, die es im Supermarkt oder Discounter zu günstigen Preisen gibt.

So entfernt man Schweißgeruch mit Essig:

1. Schritt: Fülle eine große Schüssel bis zur Hälfte mit warmen Wasser. Gebe ein großes Glas Essigessenz oder Tafelessig hinzu.

2. Schritt: Lege das miefende Textil hinein. Lasse es für etwa eine Stunde in der Schüssel.

3. Schritt: Nach dem Einweichen gibst Du das Kleidungsstück einfach in die Waschmaschine.

Tipp: Falls die Gerüche ganz besonders hartnäckig sind, kannst Du dem Waschmittel einen zusätzlichen Schuss der Essigessenz hinzufügen.

3. Schweißgeruch mit Waschsoda aus der Kleidung entfernen

Soda ist ein einfaches Reinigungsmittel. Weil es extrem effektiv gegen Bakterien und Schweiß wirken kann, lässt es sich gut zur Entfernung von dazugehörigen Gerüchen einsetzen. Man benötigt lediglich Wasser, Soda und Zeit.

So entfernt man Schweißgeruch mit Waschsoda:

1. Schritt: Fülle einen Eimer mit fünf bis zehn Litern an kaltem Wasser. Gebe danach 1 bis 2 Esslöffel an Waschsoda hinzu.

2. Schritt: Rühre die Mischung gut um. Lasse die Mixtur für etwa eine halbe Stunde stehen.

3. Schritt: Lege die Kleidung hinein, rühre erneut um und lasse die Kleidung über Nacht einweichen. Gebe die Textilien im Anschluss in die Waschmaschine.

Achtung: Wer Buntwäsche von Schweißgerüchen befreien möchte, muss bei der Nutzung von Waschsoda ganz besonders vorsichtig vorgehen. In diesem Fall ist es sinnvoller, auf etwa zehn Liter Wasser nur einen Esslöffel des Hausmittels zu verwenden.

Ansonsten besteht die Gefahr, dass die bunten Kleidungsstücke an Farbkraft verlieren.

4. Schweißgeruch mit Zitronensäure aus der Kleidung entfernen

Vor allem weiße Kleidung, die nach Schweiß riecht, lässt sich effektiv mit Zitronensäure behandeln. Denn bei korrekter Anwendung verschwinden nicht nur die Gerüche, sondern auch die hartnäckigen Schweißflecken, die sich oftmals im Achselbereich abzeichnen. Am besten eignet sich pulverförmige Zitronensäure, die es in vielen Supermärkten oder in Onlineshops zu niedrigen Preisen gibt.

So entfernt man Schweißgeruch mit Zitronensäure:

1. Schritt: Fülle heißes Wasser in eine Schüssel oder in einen Eimer. Gebe das Zitronenpulver hinzu. Auf einen Liter Wasser kommen vier Teelöffel des Mittels.

2. Schritt: Verrühre die Flüssigkeit und gebe das Kleidungsstück hinein. Lasse das Textil für etwa dreißig Minuten einweichen, bevor es wie üblich in die Waschmaschine gelangt.

Achtung: Die starke Zitronensäure attackiert nicht nur Schmutz und Bakterien. Schließlich wirkt die Säure auch sichtbar auf viele Farben von Textilien.

Weil das Ausbleichen von Farben droht, solltest Du die Zitronensäure am besten nur bei heller, weißer oder schon verblichenen Wäschestücken verwenden.

Zitronensäure ist ein wahres Wundermittel im Haushalt – auch gegen Schweißgeruch.
Zitronensäure ist ein wahres Wundermittel im Haushalt – auch gegen Schweißgeruch.  © 123RF/geografika

5. Schweißgeruch mit Backpulver aus der Kleidung entfernen

Backpulver ist ein Triebmittel, das unter Einwirkung von Wasser und Wärme ein gasförmiges Kohlenstoffdioxid freisetzt. Daher lässt sich das Mittel, das in vielen Haushalten vorhanden ist, auch zur Bekämpfung von Schweißflecken und dazugehörigen Gerüchen einsetzen. Schließlich wirkt Backpulver antibakteriell.

So entfernt man Schweißgeruch mit Backpulver:

1. Schritt: Fülle mehrere Liter warmes Wasser in ein passendes Gefäß.

2. Schritt: Lege die zu reinigenden Textilien hinein, bevor Du ein Päckchen an Backpulver hinzufügst.

3. Schritt: Lasse die Textilien für einige Stunden in der Mixtur.

4. Schritt: Wasche die Textilie in der Dusche oder in der Badewanne aus. Gebe das Kleidungsstück nach Möglichkeit im Anschluss in die Waschmaschine.

Schweißgeruch mit Gall- oder Kernseife aus der Kleidung entfernen

Neben den genannten Hausmittel hilft auch die bewährte Kern- oder Gallseife gegen Schweißflecken, die letztlich mit einem Schweißgeruch einhergehen. Schließlich wirken diese Mittel ähnlich wie Soda: Wenn sie sich auflösen, transformieren sie sich in Lauge, die stark fettlösende Eigenschaften besitzt.

So entfernt man Schweißgeruch mit Gall- oder Kernseife:

1. Schritt: Feuchte die Schweißflecken an.

2. Schritt: Reibe die Flecken gut mit der Gall- oder Kernseife ein. Lasse die Seife für einige Zeit einwirken.

3. Schritt: Gebe die Textilie in die Waschmaschine.

Schweißgeruch aus nicht waschbarer Kleidung entfernen

Schweißgerüche setzen sich in unterschiedlichen Kleidungsstücken fest. Manche Textilien kannst Du allerdings nicht in eine Waschmaschine geben.

Wer seine verschwitzten Jacken oder Anzüge nicht in die Reinigung geben will, der kann hartnäckige Schweißgerüche auch in der Dusche bekämpfen. Zu diesem Zweck hängst Du die zu reinigenden Textilien einfach in der Kabine auf. Dann drehst Du das Wasser so heiß auf, dass in der Duschkabine der typische Dampf entsteht.

Nach dem Dampfbad klopft man die Kleidungsstücke mit den Händen ab, sodass sich letzte Falten reduzieren.

Mit den Tipps und Hausmitteln bekommst Du den Schweißgeruch sicher aus der Kleidung.
Mit den Tipps und Hausmitteln bekommst Du den Schweißgeruch sicher aus der Kleidung.  © 123RF/Vadim Guzhva

Fazit: Schweißgeruch in Kleidung lässt sich effektiv bekämpfen

Verschwitzte Kleidungsstücke verströmen manchmal auch nach der Wäsche einen unangenehmen Geruch. Ursache sind die Bakterien, die von der Haut der Menschen in die Textilien gelangen. Sie bauen den Schweiß ab, wodurch dauerhaft unangenehmer Geruch entsteht. Dann ist die 30-Grad-Wäsche mit Sicherheit nicht ausreichend.

Zur Beseitigung der unschönen Schweißgerüche lassen sich verschiedene Haushaltsmittel nutzen. Mit Produkten wie Backpulver, Zitronensäure oder Gallseife erzielt man sehr gute Ergebnisse. Falls das Kleidungsstück besonders empfindlich ist, kann man sich mit Dampf behelfen. Außerdem lässt sich die Reinigung in der Waschmaschine optimieren.

Mit Hilfsmitteln wie den praktischen Achselpads beugt man starker Schweißbildung zudem vor, sodass Schweißflecken und die dazugehörigen Gerüche erst gar nicht entstehen.

Titelfoto: 123rf/ferli

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