Vorsicht, Keime! Man sollte regelmäßig sein Handy reinigen - und zwar richtig

Diese Notwendigkeit sollte man nicht vernachlässigen: Ein Handy muss gesäubert und desinfiziert werden. Damit man das geliebte Smartphone richtig von Staub und Keimen befreien kann, zeigt TAG24, wie man ein Handy reinigen sollte.

Ab und zu sollte man sein Handy reinigen.
Ab und zu sollte man sein Handy reinigen.  © 123RF/adamr

Unser Smartphone ist unser ständiger Begleiter. Wie abhängig wir tatsächlich sind, merken wir oft erst dann, wenn etwas nicht funktioniert.

Um diesen Stress zu verhindern und das Handy möglichst lange problemlos zu nutzen, sollte man sich um sein Gerät kümmern und potenzielle Dreckfänger wie die Handy-Ladebuchse reinigen.

Aber nicht nur dort sammelt sich Staub an, der zu Störungen und Fehlfunktionen führen kann. Stattdessen ist es z. B. auch wichtig, dass man das Handy-Display und den Handy-Lautsprecher ebenfalls sauber macht.

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Wenn man die Putz-Aktion am Smartphone gründlich umsetzen will, muss man also schon an einiges denken. Deswegen erklärt dieser Ratgeber, wie genau man ein Handy reinigen sollte.

Weitere Anleitungen und Tipps zur Reinigung und Schmutzbeseitigung findest Du im Reinigungsratgeber.

Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

  • Für eine schnelle Reinigung: Wische alle Oberflächen Deines Handys mit einem Mikrofasertuch ab.
  • Zum Reinigen kleiner Stellen und Hohlräume kann man Wattestäbchen, Zahnstocher, Reinigungsmasse oder sogar Druckluftspray benutzen.
  • Benutze keine scharfen Reinigungsmittel und achte darauf, das Handy nach der Reinigung mit einem Tuch trocken zu wischen.

Darum sollte man sein Handy reinigen

Wir benutzen sie in öffentlichen Verkehrsmitteln, nehmen sie mit ins Bad oder zum Essen und holen sie auch sonst mehrmals zwischendurch aus den Tiefen der (Hosen-)Taschen hervor. Täglich fassen wir unser Smartphone über 2000 Mal an. Dass man davor nicht jedes Mal die Hände waschen kann, ist klar.

Daraus folgt allerdings, dass wir Keime auf dem Smartphone verteilen. Statista meldet Erkenntnisse vom Centers for Disease Control and Prevention, nach denen durchschnittlich bis zu 3895 Bakterien pro Quadratzentimeter auf dem Smartphone zu finden sind.

Das heißt, dass sich auf Handys oftmals sogar viel mehr Keime befinden als beispielsweise auf einem Toilettensitz.

Schlimmer, als es vielleicht aussieht: Auf dem Handy wimmelt es nur so von Bakterien.
Schlimmer, als es vielleicht aussieht: Auf dem Handy wimmelt es nur so von Bakterien.  © 123RF/alexlmx

Diese Viren und Bakterien überleben auf Plastik und Edelstahl nur höchstens drei Tage. Da wir aber oft stündlich aufs Handy gucken oder permanent daran kleben, reicht dieser Zeitraum schon aus, um potenziell Schaden anzurichten und sich mit Krankheitserregern zu infizieren.

Gleichzeitig landet das Smartphone in schmutzigen und staubigen Ecken von Taschen. Über die Zeit sammeln sich daher Staub und Dreck an - vor allem in Rillen und Hohlräumen.

Wer möchte, dass das Handy lange hält und funktioniert, sollte es also ab und zu mal reinigen.

Wie kann man sein Handy reinigen?

Für die Reinigung von Smartphones gibt es verschiedene Methoden und Hilfsmittel. Zuallererst ist es jedoch immer empfehlenswert, das Gerät sicherheitshalber von der Stromquelle zu nehmen und auszuschalten - das tut dem Handy im Sinne eines Systemneustarts sowieso mal ganz gut.

Smartphone mit einem Brillenputztuch säubern

Das Mindeste, was man tun kann, um das eigene Smartphone zu reinigen, ist, es mit einem Tuch abzuwischen. Das soll bereits 80 Prozent der Viren auf dem Display abtöten. Dafür benutzt man am besten ein Mikrofasertuch oder ein Brillenputztuch. Diese sind weich und fusseln nicht.

Dadurch entstehen keine Kratzer auf dem Display, die nerven und letztendlich Schlupflöcher für Viren darstellen. Mit dem Tuch wischt man kreisend über das Display und alle anderen Oberflächen.

Man kann das Tuch auch etwas anfeuchten oder ein Einweg-Brillenputztuch benutzen. Bei auftauchenden Schlieren, die man beim Wischen über das Display vielleicht sieht, handelt es sich um Fettschmutz, der sich gelöst hat. Diesen kannst Du anschließend durch trockenes Nachwischen entfernen.

Man sollte das Handy nach der Putz-Aktion ohnehin trocken wischen. Denn Feuchtigkeit ist ein Nährboden für Keime und sollte vermieden werden, ebenso wie fettige Schlieren und winzige Essensreste.

Nicht mal während Mahlzeiten und beim Snacken können wir das Handy weglegen. So landen Krümel am Handy, an denen sich Keime und Bakterien sammeln.
Nicht mal während Mahlzeiten und beim Snacken können wir das Handy weglegen. So landen Krümel am Handy, an denen sich Keime und Bakterien sammeln.  © 123RF/nastenkapeka

Wenn es beim eigenen Smartphone möglich ist, kann man dieses auch gerne öffnen und den Akku herausnehmen, um es von innen mit einem trockenen Tuch abzustauben.

Achtung: Vergiss am Ende nicht, auch die Hülle Deines Smartphones sauber zu machen. Wie man z. B. bei vergilbten Handyhüllen vorgehen sollte, erklärt der folgende Artikel:

>>>Eure Handyhülle aus Silikon ist dreckig und vergilbt?

Handy-Display putzen

Für eine gründlichere Reinigung und um ein Smartphone zu desinfizieren, kann man natürlich auch Reinigungsmittel benutzen. Dabei muss man jedoch beachten, dass ein Display sehr sensibel ist.

Hier ein paar No-Gos:

  • Glasreiniger
  • Spülmittel
  • Alkohol

Weil das Display langfristig fettabweisend sein soll, sollten generell keine scharfen, chemischen sowie seifigen und alkalischen Lösungen benutzt werden.

So wird das Smartphone-Display sauber

Wenn Du ein fettiges Handy-Display reinigen willst, kannst Du daher spezielle Bildschirmreiniger nutzen, die keine Alkohole, Laugen oder Seifen enthalten.

Um jedoch Coronaviren effektiv abtöten zu können, empfiehlt Apple z. B. explizit, bei der Reinigung eines iPhones trotzdem 70-prozentigen Isopropylalkohol zu verwenden. Auch Clorox-Desinfektionstücher dürften demnach verwendet werden.

Hast Du eine Schutzfolie auf dem Display? Super, diese werden in der Regel nicht so schnell von Alkohol und Reinigern angegriffen.

Achtung! Egal welchen Reiniger Du benutzt - sprühe diesen jedoch nie direkt auf das Gerät. Das birgt die Gefahr, dass kleine Mengen in die Buchsen geraten und zur Elektronik vordringen.

Der Reiniger sollte daher auf ein Tuch gesprüht werden. Anschließend sollte immer trocken nachgewischt werden.

So nicht: Zum Reinigen solltest Du Dein Smartphone nie in Wasser tauchen oder es direkt besprühen.
So nicht: Zum Reinigen solltest Du Dein Smartphone nie in Wasser tauchen oder es direkt besprühen.  © 123rf/rukawajung

Handy reinigen mit Wattestäbchen

Auch Wattestäbchen können bei der Reinigung verwendet werden. Sie sind perfekt für kleine Stellen geeignet. Dank guter Saugkraft nimmt die Watte kleine Schmutzpartikelchen wunderbar auf. Für hartnäckige oder besonders störende Verschmutzungen, beispielsweise auf der Kameralinse, kann es etwas angefeuchtet werden.

Bei der Benutzung von Wattestäbchen in Lade- oder Kopfhörerbuchsen sollte man allerdings aufpassen, dass keine Fasern lose hängen.

Kleine Fetzen und Stücke könnten bei der Reinigung hängen bleiben, die Buchse verstopfen oder den Kontakt behindern. Bei diesen sollte zudem auch kein Wasser oder Alkohol verwendet werden.

Handy-Ladebuchse mit Zahnstocher säubern

Für kleine Hohlräume und Ritzen eignen sich auch Zahnstocher. Diese haben die perfekte Größe, um USB-Ports oder Ladebuchsen sowie das Handy-Mikrofon oder die Klinkenbuchse des Smartphones zu reinigen.

Bei der Anwendung braucht man jedoch etwas Geschicklichkeit und sollte sehr vorsichtig sein, um nicht noch einen größeren Schaden anzurichten. Alternativ kann auch ein kleiner, weicher Pinsel sowie weiche Zahn- und Interdentalbürsten benutzt werden. Auch da sollte aufgepasst werden, dass man keinen Kontakt zerkratzt oder zerstört.

Ganz verzichten sollte man auf alle metallischen Utensilien.

Dein Handy ist angesteckt, aber lädt nicht? Eventuell befindet sich Dreck oder Staub in der Ladebuchse und behindert den Kontakt.
Dein Handy ist angesteckt, aber lädt nicht? Eventuell befindet sich Dreck oder Staub in der Ladebuchse und behindert den Kontakt.  © 123RF/dogfella

Handy-Lautsprecher mit Reinigungsmasse reinigen

Wem Zahnstocher zu heikel sind, der findet in antibakteriellen Reinigungsmassen eine weitere sehr angebrachte Alternative. Diese Masse erinnert an Knetmassen und passt sich an gewünschte Formen und Öffnungen an. Sie zieht Staub und Dreck an, der an ihr haften bleibt und somit aus kleinsten Schlitzen und Spalten entfernt werden kann. So säubert man z. B. den Handy-Lautsprecher sehr effektiv.

Wer diese nicht besitzt und dafür auch kein Geld ausgeben möchte, kann es auch alternativ mit Klebestreifen versuchen. Mit dem gleichen Prinzip versucht man mit dem Klebestreifen Staub und Dreck zum Haften zu bekommen und ihn aus kleinen Öffnungen zu entfernen.

Klebestreifen kann man dafür ganz leicht auf die zu reinigenden Stellen kleben, festdrücken und dann wieder abziehen. Auf diese Weise lässt sich zum Beispiel das Mikrofon oder der Handy-Lautsprecher reinigen.

Handy mit Druckluftspray reinigen

Eine kontaktlose Weise, Staub und Dreck aus Ladebuchse und Co. herauszubekommen, ist, Druckluftspray zu benutzen. Dieses ist geeignet für sehr kleine Öffnungen, an die man mit keinem Werkzeug kommt, oder wenn man nicht riskieren möchte, etwas kaputtzumachen. Mit diesem Spray lassen sich beispielsweise Handylautsprecher und -mikro reinigen.

Bei dieser Reinigung wird ein Unterdruck erzeugt, der Staub aus dem Hohlraum herausbringt. Dafür sollte nicht in gerader Linie direkt in die Buchse gepustet werden, sondern eher leicht angewinkelt und etwas an ihr vorbei. Das ist wichtig, um den Dreck nicht noch weiter ins Innere zu pusten.

Zudem solltest Du nur schwache und angemessene Sprays, die Du in Elektronikfachgeschäften finden kannst, verwenden. Eine Alternative ist natürlich, selbst hineinzupusten. Das kann jedoch für Feuchtigkeit sorgen und ist in der Regel nicht zielgerichtet genug, weswegen man das nur bei größeren Öffnungen machen sollte.

Tipps, um Keime und Verschmutzungen am Handy zu minimieren

  • Benutze Dein Handy nicht auf (öffentlichen) Toiletten.
  • Benutze Dein Handy möglichst nur mit sauberen und trockenen Händen.
  • Warte nach dem Auftragen von Kosmetika, bis alles getrocknet ist, bevor Du Dein Smartphone benutzt. Ein fettiges Display bietet beste Voraussetzungen für Keime und Bakterien.
  • Um Keime von Deinem Handy fernzuhalten, solltest Du das Handy nicht zum Essen auf dem Esstisch oder auf der Küchenanrichte liegen lassen.
Durch Kosmetikreste an den Händen hinterlässt Du unschöne Abdrücke auf dem Handy. Über diese freuen sich Bakterien und Viren.
Durch Kosmetikreste an den Händen hinterlässt Du unschöne Abdrücke auf dem Handy. Über diese freuen sich Bakterien und Viren.  © 123rf/serphoto

Fazit: Regelmäßige Reinigung schützt Dich und Dein Handy

Wenn man anfällig für Infekte ist oder Angst vor Wackelkontakten beim Laden oder Musikhören hat, lohnt es sich, sein Handy häufiger zu säubern. Das kannst Du mit verschiedenen Mitteln machen, für die man teilweise allerdings etwas Fingerspitzengefühl braucht.

Aber keine Sorge: Wer sich ein paar Minuten Zeit und Ruhe nimmt, der kann nicht nur sein Handy reinigen, sondern gleichzeitig sich selbst schützen.

Titelfoto: 123RF/adamr

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